Kriegstreiber

Krieg,2014

Noch immer nichts gelernt aus der Geschichte!
Ja, provoziert, gezündelt wird, auch Krieg
noch kühl geplant für manchen falschen Sieg,
der Menschenleben achtlos macht zunichte.

Da spielen sich auf mächtig als Despoten,
Anführer, die man arglos hat gewählt,
weil sie verhießen, was die Wirtschaft stählt,
und seien es moralisch auch Idioten.

Und wieder hörst du sie im Gleichschritt gehen,
Soldaten, die nur folgen dem Befehl;
der Tod ist auf dem Marsch, man’s gern verhehl‘.
Wie gern möcht‘ mancher doch noch widerstehen!

Wofür das alles, dies Bekriegen, Töten,
da es doch nur der Reichen Pfründen gilt?
Der Kriegsgewinnler sich die Taschen füllt,
indessen bleibt des Volkes Rest in Nöten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Volkstrauertag

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Der Himmel milchiggrau, der Sonntagmorgen
ruht tief im Nebel, und so sonnenfern
erscheint die Landschaft, Farben sind verborgen;
nur ahnen kann man noch den hellen Stern.

Hoch auf dem Dach die schwarzen Krähen schweigen.
Sie sitzen stoisch dort, ein passend Bild
den Trauertagen des Novembers eigen,
der das Vergängliche uns klar enthüllt.

Wir, die der vielen Toten heut‘ gedenken,
denen die Kriege raubten früh das Leben,
wir wollen unser Handeln richtig lenken,
dem Hass entsagen und nach Frieden streben.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Südfriedhof, Kriegsgräber