Wintermorgen

Ein heller Morgen lässt den Tag erblühen.
Im Osten Wintersonne goldenrot,
warm ins Türkise dieses Himmels loht;
wie hingetuscht zwei Federwölkchen ziehen.

Zwar ist er kühl, der Kuss der Winterluft,
doch schwingt ein Lächeln in den klaren Mienen,
und würzig herb steigt auf des Holzes Duft,
Rauch kräuselnd tanzt aus zahlreichen Kaminen.

Am Vogelhäuschen regt sich muntres Leben;
da zwitschern, stieben Amseln, Finken, Meisen;
hier, wo wir ihnen reichlich Futter geben,
sie unbewusst uns ihren Dank erweisen.

Dies’ Bild genieß’ ich still mit allen Sinnen,
kann freudig meinen Tageslauf beginnen.

© Ingrid Herta Drewing,2019

Februarmorgen

Version 2

Ein Wintermorgen, und erröten
wird nun der Horizont im Ost.
Sanft ging die Nacht und ließ den Nöten
des Tages nur noch wenig Frost.

Der Himmel spielt jetzt ins Türkise
klart auf, die Sonne hell erstrahlt,
und Raureif glänzt in Wald und Wiese,
von ihrem Lichte weiß bemalt.

Die Tauben plustern ihr Gefieder
und putzen sich hoch auf dem Dach,
wo Rauch in Pirouetten wieder
verrät, dass dort ein Mensch ist wach.

Zum Futterhäuschen fliegen Meisen,
possierlich sind sie anzuseh’n.
Ich steh‘ am Fenster, seh‘ dem leisen
Beginn des Tages zu, der schön.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Wintermorgen

Der Sonne Lächeln streift den kalten Morgen;
es glänzt dies Spitzenkleid,nun Baumes Zier,
das aus den frühen Nebeln Frost geborgen,
an filigranen Zweigen schuf als Raureif hier.

So hellklar will der Wintertag erstrahlen,
und uns stört, warm gekleidet, Kälte nicht.
Wir mögen’s, wenn die weißen Sterne malen,
der Landschaft schenken neu ein Lichtgesicht.

Ein schönes Spiel im Lauf der Jahreszeiten,
das zart, als sanftes Bild uns hier entzückt,
in der Adventszeit Hoffen mag begleiten,
und freudiges Erwarten uns beglückt.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Dezembermorgen

Über dem Dache
tanzen Rauch-Pirouetten
zum Winterhimmel.

Der Bäume Schattenrisse,
filigran neben dem Haus.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Spaziergang im Januar

Die Freude an dem klaren Wintermorgen
erfüllt mich, lächelnd geh’ ich meinen Weg,
erschau das Schöne, das noch halb verborgen
sich in der weißen Stille um mich regt.

Am Futterhäuschen stieben flugs die Meisen;
sie wurden hier von lieber Hand bedacht.
die Amsel mischt sich gern in ihre Kreise,
fühlt sich recht heimisch unterm kleinen Dach.

Als Stern blinkt durch den Wald der Sonne Licht
und zaubert in den Schnee ein zartes Glänzen,
verleiht dem Tag dies strahlende Gesicht;
ein blauer Himmel darf das Bild ergänzen.

So lob’ ich mir des Jahres Neubeginn,
schenkt klare Sicht, belebt mir Seel und Sinn.

Ingrid Herta Drewing