Archive for the Category Liebe

 
 

Beim Lesen des Nachrufs auf einen Freund

Betroffen las ich jene Zeilen
im Internet, ein Nachruf, den ich fand;
Du gingst, wirst nimmermehr hier weilen,
nur im Erinnern darf ich teilen,
was uns gemeinsam einst so schön verband.

Gedenke unsrer Jugend Tage,
die unbeschwerten, lieb-und lichterfüllt,
Vertrautes, das ich innig trage.
Nun senkte schroff dein Tod die Waage,
doch tief in mir lebt noch dein liebes Bild.

Zugleich beschleicht mich nun dies Ahnen,
dass mir der Tod bald flüstert: „Sei bereit!“
Beschränkt sind meines Lebens Bahnen,
auch obsolet langfristig‘ Planen,
mein Gastspiel geht zu Ende mit der Zeit.

Und dennoch bleibt die Pforte offen,
dies Sehnen, dass es mir doch sei vergönnt
und nichts zu früh mich von den Lieben trennt,
den Kindern, Enkeln, dies mein Hoffen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

OSTERFEST

O stertage, Licht, und Leben
S prießt in grünender Natur
T raumhaft hier in Wald und Flur,
E ine Welt sich mag verweben,
R esurrexit zeigt die Spur.
F reude, die uns ward gegeben,
E ine uns in Liebe, Licht,
S egne unser Friedensstreben
T rage uns zu wahrer Pflicht!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Beim Anblick des Sternenhimmels

Wie flinken Ameisen ihr Bau gefällt
und Eintagsfliegen, deren kurzes Leben
zur Paarung schwärmend darf im Lichte schweben,
lebt vieles hier in seiner kleinen Welt,
um sich genetisch weiter zu verweben.

So viele Wesen, die nichts andres kennen,
sich stetig kümmern um ihr täglich Brot
und kämpfend sich verstricken in der Not,
sie müssen oftmals um ihr Leben rennen
und werden schließlich doch ereilt vom Tod.

Auch du beim Anblick von Milliarden Sternen,
fühlst dich fast schwindlig und als Wicht so klein.
Milliarden Galaxien in weiten Fernen
und schwarzer Löcher Sog, „Magneten-Kerne“,
sie sollen, sagt Astronomie, dort sein.

„Warum ist etwas und nicht nichts?“Dein Fragen
stößt da an Grenzen, doch im Dunkel Licht,
das im Verglühen jener Sterne spricht,
schenkt dir im Glauben noch ein liebend‘ Sagen,
gewährt dir hier auf Erden Zuversicht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Mutters Geburtstag

Heut ist dein Geburtstag,
ich stehe am Grab,
inniglich denkend,
wie lieb ich dich hab‘.

Dein Singen und Scherzen
trotz Krieg, Leid und Not
vertrieb alle Schmerzen
und was uns gedroht.

Ich trag‘ dich im Herzen,
da bist du bei mir.
Geboren im Märzen,
kam Frühling mit dir.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing,
Mutti und meine Patentante Hertelchen

Abschiedsgedanken

So nah der Grenze, denn bald musst du gehen,
genießt du täglich dieses Lebens Spur,
als ließe dich dein Alter tief verstehen,
wie kostbar die Geschenke der Natur.

Erlebst beglückt, wie hier die Jahreszeiten
im Wechselspiel verändern Park und Hag,
nach Blühen, Fruchten ein Hinüber-Gleiten
in Herbstes Gold, dem Winter folgen mag.

Und dennoch mischt sich Wehmut in dein Sinnen,
als hieße dich der Wandel: „ Sei bereit,
bald wird für dich der letzte Tag beginnen,
dann gibt auch dir der Tod sein stumm Geleit!“

Doch „Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei“
versprechen dir ein Licht, das ewig sei.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

WUNSCH

Möge sich endlich wenden,
was uns die Seele verschneit,
Kälte und Winter enden,
Krieg, der nur Tod kennt und Leid.

Möge ein neues Tagen
bald bringen Leben und Licht!
Frieden herrsche, das Klagen,
es weiche der Zuversicht!

Mögen Menschen die Erde
hüten gemeinsam als Schatz,
damit sie allen werde
Zuhause und Lebensplatz!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Eurydices Antwort

Dein Lied, Orfeu, das in sanften Tönen
der Sonne Licht in meinen Morgen bringt,
erweckt die Freude, schenkt die wunderschönen,
erträumten Bilder, und die Seele singt.

Dem Vogel gleich erhebt sie ihre Schwingen,
erbebt und fliegt im Glück der Harmonie
in Sphären dieser Welt, die himmlisch klingen,
lebendig, eine Liebessinfonie.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Anmerkungen zum Gedicht:
In dem wundervollen Film ORFEU NEGRO von Marcel Camus
singt Orfeu auf einem Hügel über Rio de Janeiro
bei Sonnenaufgang ein wunderschönes Lied, das er sich ausgedacht hat, und gewinnt Eurydices Liebe.
In diesem Film, der zur Karnevalszeit spielt, wird das Motiv von Orpheus und Eurydike abgewandelt verarbeitet.Dieser
Film inspirierte mich zu diesem Gedicht

Abschied

Nun lehrt mich stetig Zeit dies‘ Abschied Nehmen;
so viele, die mir lieb, sie gingen fort,
verließen ihren irdisch hellen Hort
und füllen des Erinnerns schöne Schemen.

Der Preis des hohen Alters hier im Leben
ist nicht allein des Körpers wachsend‘ Weh,
das dich bereitet vor auf dies „ Nun geh‘!“
Verlust der Lieben lässt dein Herz erbeben.

Erfährst es bitter, nichts darf sich hier halten
im großen Kreislauf wachsender Natur,
so auch des Menschen kleine Daseinsspur.

Wir zogen, ziehen sie nicht auf die Uhr,
sind kurz auf Erden doch als Gäste nur
und dürfen dennoch auch als Wesen walten.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

Lichtgeschenk

Nun nach der Wintersonnenwende
wächst mit dem Tagen hier das Licht.
Zwar neigt das Jahr sich auch zum Ende,
doch dass der Glaube Frieden spende,
uns Weihnachtsfreude schön verspricht.

An Heiligabend strahlen Kerzen,
des Lichterbaumes warmer Glanz,
und Kinderaugen, frohe Herzen,
Familienglück, ein fröhlich Scherzen,
und manche lockt es gar zum Tanz.

Wir lieben dieses Ritual,
das uns von Kindheit an vertraut.
gemeinsam hier beim Festtagsmahl
vergisst man gern, was Alltags schal,
wenn man auf seine Lieben schaut.

Die Liebe, die in Christi Worten
wahrhaftig, göttlich uns erscheint,
schenkt vielen Menschen allerorten
Gewissheit, dass des Himmels Pforten
geöffnet sind, uns Liebe eint.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wintersonnenwende

Wie viele Winter habe ich gesehen,
mit wachem Auge tief erschaut,
und viele Bilder mir wie Schnee verwehen,
Erinnerungen, aufgestaut.

Doch einen Winter werd‘ ich nie vergessen,
das war, als du, mein Schneemann, mich geküsst.
Es schien mir zunächst frech, ja fast vermessen;
dann war mir so, als ob ich träumen müsst.

Wir hatten rote Wangen, kalte Hände,
doch unsre Herzen klopften heiß.
Im Augen – Blick der Wintersonnenwende
schmolz hin in Liebe alles Eis.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Pixabay