Trost

Bald hat die Zeit das letzte Blatt gelesen
und klappt das Jahrbuch sodann stürmisch zu.
Die Blätter fallen, welken und verwesen;
und Raureif friert dies‘ Weben ein im Nu.

Ich schreibe mir den Nebel von der Seele,
der uns des Morgens jetzt stets grau empfängt.
Wie gerne sänge ich aus froher Kehle
dies’ Sommerlied, das noch im Herzen drängt.

Ich werde es wohl tief in mir bewahren,
die Glut des Lebensfeuers fest im Blick,
mich wärmend, wenn die Fröste rau hier fahren,
kalt flüstern mir von Ende und Geschick.

Dann schenkt mir dieses frohe Sommer-Bild
ein Licht der Hoffnung, das die Nacht erfüllt.

© Ingrid Herta Drewing,2014


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