Mensch und Fortschritt

Kein Wesen auf der Erde geht so schnöde
hier mit dem Leben und den Seinen um,
verwüstet die Natur, macht sie zur Öde!
Trotz Fortschritt zeigt sich Homo sapiens dumm.

Da lässt ihn nun sein Hirn so viel ausklügeln,
verleiht ihm Flügel, bringt ihn bis ins All;
doch immer noch vermag er nicht zu zügeln
Gewalt und Kriege, Hochmut vor dem Fall!

Es sterben Mensch und Tier, das Land vergiftet,
die Meere überfischt und Öl getränkt
und wo Vernunft in Frieden Einsicht stiftet,
drängt Geldgier an die Macht, zerstört und lenkt.

Wann endet es, dies‘ ruinös‘ Verhalten
und lässt uns und den Lebensraum erhalten?

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsgeflüster

Es hat die kleine Zuckerfichte,
noch unlängst weihnachtlich geschmückt,
mich hier im Raum bei Zimmerlichte
mit jungen Trieben nun beglückt.

Seh‘ ich des Bäumchens schön‘ Geschenk,
das helle, zarte Lebensgrün,
ich heimlich schon an Frühling denk‘:
Wie wird die Welt hier neu erblüh’n!

© Ingrid Herta Drewing

Drum prüfe…

Wir wünschen uns bedingungslose Liebe,
die Treue prägt und nicht nach Marktwert schielt,
verwechseln sie jedoch oft leicht mit Trieben,
wenn uns Verliebtheit seelisch aufgewühlt.

Dem Rausch der Sinne folgt auch ein Erwachen.
Wohl dem,der traf des Herzens rechte Wahl,
gemeinsam kann mit seinem Partner lachen
und meistern Alltagssorgen, Trübsal, Qual!

Dann wird Vertrauen wachsen, und die Jahre,
sie weben warm der Liebe helles Kleid,
Verständnis für den liebsten Menschen wahren;
das Wir als Kür, nicht Zwangsgemeinsamkeit.

Ein solches Paar schenkt Freude, sanftes Strahlen
und lässt die Liebe schöne Bilder malen.

© Ingrid Herta Drewing