Archive for Oktober 2013

 
 

Lasterhaft

Zwei Männer, schon in den Jahren,
wo man durch langes Erfahren
den Alkohol kennt,
die sahn ihr Talent,
betrunken Auto zu fahren.

Der Laster wurde genommen
und alles schien recht verschwommen,
die Autos im Stau
und zwei, die ganz blau
vor ihnen hell blinkend glommen.

„ Guck,Jan,ich sag dir’s ganz offen,
die ham wohl zu viel gesoffen;
denn so leuchtend blau
wird doch keine Sau,
hab so was noch nie getroffen!“

„ Sepp, du hast Recht,nur nicht schüchtern;
halt mal, zum Glück sind wir nüchtern!
Ich trink nochen Bier
und dann gehen wir
die Brüder draußen einschüchtern!“

Die Zwei mit Laster im Laster
mussten berappen viel Zaster.
Beleidigt als Bullen,
versoffene Schnullen,
sah Polizei sie als Knaster.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Herbstleuchten

Der Rose Blüte
lässt die Dornen vergessen,
hell strahlend im Blau.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Herbstbild

Die goldnen Lindenblätter auf den Steinen
gleich Aquarellen, regenzart gehaucht;
fast lieblich schön will es mir hier erscheinen,
dies‘ Blätterbild, in das mein Blick eintaucht.

Des Laubes Farbenspiele abgestuft,
sie leuchten in dem Nass in vielen Tönen.
Dies‘ Muster, das im Grau nach Sonne ruft,
kann mich mit diesem Regentag versöhnen.

Als hätte hier der Herbst so fein erfühlt,
wie nun der Bäume Abschiedslieder klingen,
wenn sanfter Regen von den Zweigen spült
die Blätterherzen, die vom Sommer singen.

Noch überspielt er die Vergänglichkeit
und schenkt den Farben-Träumen seine Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Anmerkung zu A.

Wer sagt, man solle, wolle, könne, dürfe
nun nach Auschwitz kein Gedicht mehr schreiben,
der hat das Böse in der Welt verkannt.
Mit Denken, Lehren, auch in tiefem Schürfen
lässt es sich wohl alleine nicht vertreiben,
weil man doch so nur anspricht den Verstand;
Herz ,Seele und Gefühl dabei vergisst.
Ich glaub, dass dieser Weg nicht richtig ist.
Es braucht der Mensch doch auch die Poesie,
das stille Glück im Leben, Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing,1964

Herbsttag

Oktobermorgen,
die Konturen der Bäume
im dichten Nebel.

Endlich,die Sonne!
Sie taucht mit warmen Strahlen
die Landschaft in Licht.

Herbstfeuer lodern,
tanzen in goldenem Laub
vor blauem Himmel.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Euro-Krise

Wozu Gesetze, wenn sie schnell gebrochen?
Wozu Verträge, die nicht eingehalten?
Die Banken-Euro-Krise angesprochen;
hier darf noch immer der Vertragsbruch walten.

Des Goldmann-Sachs-Geflechts Spekulationen,
Boni, Gewinne zahlt der kleine Mann
im Netz der Spinne, fühlt nur Spar-Aktionen
und Steuerlast, die er kaum schultern kann.

Wann endlich sind wir ledig jener Fesseln,
zu wehren deutlich dieser Banken Gier
und lassen den Verursachern die Nesseln?
Wann zählen wieder Menschen, Bürger, WIR?

Wir wollen keine Hochfinanz der Lügen,
die sich hier etabliert mit heillosem Betrügen!

© Ingrid Herta Drewing,2013