Frühlingsahnen

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Zart lächelnd grüßt der Tag, die Luft so mild,
als weile hier der Lenz bereits im Land.
Der frühen Blüher sanftes Blütenbild
erwacht in Park und Garten; Frühlings Hand
schenkt zärtlich Träume, die er bald erfüllt.

Und es erklingen jene Sehnsuchtslieder,
die Ringeltaube gurrt, die Amsel singt.
Der Kranich heimgekehrt, lässt sich nun nieder,
erneut ein Hoffen in den Herzen schwingt;
auch unsre Zuversicht darf wachsen wieder.

© Foto u. Gedicht / Ingrid Herta Drewing

Warten

In Washington blühen die Bäume,
in Calgary fiel frischer Schnee;
wir hegen im Regen die Träume
von Frühling und Wiesenklee.

Erhoffen die Rückkehr der Schwalben,
der Obstbäume blühendes Glück;
doch noch greift ins Grau allenthalben
hier sehnsüchtig nur unser Blick.

© Ingrid Herta Drewing

Neuschnee

Und wieder griff der Winter in die Truhe,
wo er den kühlen Sternenschatz bewahrt,
verschenkte heimlich heute Nacht in Ruhe
davon der Erde, die nun wirkt aparte.

Ihr hilft das weiche, weiße Sternenkleid
die Frost erstarrten Blößen zu bedecken,
und zarte Frühblüher, die schon bereit,
sie können wärmend sich im Schnee verstecken.

Uns, die wir schon vom Frühlingslächeln träumen,
lässt dieser Schnee jedoch ein wenig kalt.
Was im Dezember ungern wir versäumen,
die weiße Landschaft, wird zur Spukgestalt.

Wir Menschen bleiben selten wirklich offen,
empfangen meist’ nur lieb, was wir erhoffen.

Ingrid Herta Drewing