Herbstspaziergang im Park

Es streift der Herbst durch sommermüde Fluren,
bemalt das Laub zu seinem Erntefest,
verweilt am Morgen bei den Sonnenuhren
zeitlos im Nebel, den er steigen lässt.

Jedoch am Mittag glänzen seine Bühnen!
Er schenkt der Landschaft, dieser kleinen Welt,
das Gold der Birken und den rätselkühnen
entflammten Wilden Wein, der so gefällt.

Da tanzt das Eichhörnchen im Sammelfieber,
Bucheckern, Eicheln, Nüsse sind am Platz.
Die Kinder, denen die Kastanien lieber,
sie hüten in der kleinen Hand den Schatz.

Und du im Park darfst diese Wunder schauen,
genießt die Farbenpracht, das klare Licht
und fühlst, dass noch im Abschied ein Vertrauen
von Neubeginn und Auferstehen spricht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing, 2019

Frühherbst

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Mag Frühherbst nun vollenden
dies’ Werk der Reife, Licht
und Sonnengold uns spenden,
mit milden, sanften Händen
verzögern den Verzicht.

Auch wenn im Nebeldunst
er morgens spät erwacht,
schenkt er uns mittags Gunst
als Maler seiner Kunst,
ein himmlisch Blau wirkt sacht.

Das Blattgold in den Zweigen,
des wilden Weines Wand
darf rot gefärbt sich zeigen.
Musik und Erntereigen
verschenkt er unverwandt.

Bucheckern, Eicheln, Nüsse,
Eichhörnchen birgt sie, hebt
sie auf, die Leckerbissen.
Kastanien, Spielgenüsse,
das Kinderherz erbebt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Herbstmittag

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Der junge Herbst, gestimmt am Mittag milde,
da jetzt die dichten Nebel aufgelöst,
gefällt sich in rotgoldnem Blätterbilde;
versonnen lehnt er an der Parkbank, döst.

Schaut lächelnd auf des Sommers letzte Spur,
der roten Rosen tränenfeucht’ Gesicht,
die dort im Beete bei der Sonnenuhr
erglänzen nun in Mittags warmem Licht.

Fast feierlich und still die kleine Welt,
nur hin und wieder raschelt ’s in den Bäumen.
Die reife Frucht, die von den Zweigen fällt,
erfüllt Eichhörnchens Nüsse-Sammler-Träume.

Hier, wo bald Abschied naht im Blätterregen,
beginnt Natur die Lese, Erntesegen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Eichhörnchen im Herbst

Noch schläfrig blickt der Herbsttag ins Gelände,
diffus erscheint das frühe Morgenlicht.
Des Nebels Grau verweigert Sonnensicht;
jedoch Eichhörnchen wuselt schon behände
und folgt flugs seiner Futter-Sammelpflicht.

Der Walnussbaum, die Buche und die Eiche,
auch dort im Park so mancher Haselstrauch
begrüßen es im feuchten Nebelhauch,
verschenken ihre Früchte hier im Reiche,
wo sie das rote Kätzchen gern aufklaubt.

Bemüht darum, die Schätze zu bewahren,
sucht es sich heimlich Orte weit und breit,
vergräbt den Vorrat für die Winterzeit.
Dort wachsen manchmal Bäume mit den Jahren
als grünes Glück seiner Vergesslichkeit.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Frühherbst

Mag Frühherbst nun vollenden
dies’ Werk der Reife, Licht
und Sonnengold uns spenden,
mit milden, sanften Händen
verzögern den Verzicht.

Auch wenn im Nebeldunst
er morgens spät erwacht,
schenkt er uns mittags Gunst
als Maler seiner Kunst,
und blau der Himmel lacht.

Das Blattgold in den Zweigen,
des wilden Weines Wand
darf rot gefärbt sich zeigen,
Musik und Erntereigen
verschenkt er unverwandt.

Bucheckern, Eicheln, Nüsse,
Eichhörnchen birgt sie, hebt
sie auf, die Leckerbissen.
Kastanien, Spielgenüsse,
das Kinderherz erbebt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Sommers Neige

Des späten Sommers Feuer schwelen;
sein Abschiedslied wirkt traulich mild,
stimmt ein ins goldne Ernte-Bild.
Es lässt sich nun nicht mehr verhehlen,
dass diese Zeit ist bald erfüllt.

Im Park verrät uns Flüstern leise,
dass hier die Nuss gereift nun fällt
aus ihrer grünen Schalen-Welt.
Es endet ihre Raschel-Reise,
wo flugs das Eichhorn sie behält.

Schon setzt der Frühherbst seine Zeichen,
Zugvögel ziehen übern Rhein;
am Haus grüßt rot der Wilde Wein,
und Blattgold ziert die Birken, Eichen,
lädt uns zum„indian summer“ ein.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Eichhörnchen

Eichkätzchen springt von Busch zu Baum,
vertieft ins Sammeln, Suchen.
Der Wintervorrat wird im Raum
versteckt, auch unter Buchen.

Die Nüsse werden wohl verwahrt,
damit im kalten Winter
es leben kann auf seine Art,
ernähren später Kinder.

Und bleiben Nüsse unentdeckt,
weil es sie hat vergessen,
sich dort ein grüner Keimling reckt,
dem Frühling angemessen.

Das Eichhörnchen so Bäume pflanzt;
es macht dies’ unbewusst.
Jedoch sein Nachwuchs darauf tanzt
dann später voller Lust.

© Ingrid Herta Drewing