Archive for April 2013

 
 

Frühlingsruf

Ja, mögest du auf Zephirs Schwingen gleiten
zu uns und wehren Winters kalter Hand!
Wir hoffen doch auf dich, dass du beizeiten
hier Eis und Schnee schickst schnell aus diesem Land.

Was säumst du noch so lange dort im Süden?
Auch wir bedürfen deiner milden Luft,
sind dieser eiseskalten Tage müde
und sehnen uns nach Wärme, Blüten, Duft.

Wir warten hier auf dich, die Vogelscharen,
die uns bei Winters Rückkehr jüngst verlassen,
sie mögen mit dir kommen, ihre klaren
und hellen Lieder hier erschallen lassen!

Es nennt auch der Kalender deine Pflicht;
so schwing dich endlich auf, vergiss uns nicht!

© Ingrid Herta Drewing

Frühling am See

Hell glänzend spielt das Licht hier auf dem See,
ein Glitzer-Tanz von tausenden Brillanten.
Die Sonne gleißend strahlt aus ihrer Höh‘
und weckt den Frühling auf in unsren Landen.

Schon recken, strecken sich der Weide Kätzchen;
so wohlig warm ist’s nun im Sonnenlicht.
Den Bienen bieten sie ein weiches Plätzchen,
das ihnen üppig Pollenglück verspricht.

Und sanft ein Schwanenpaar zieht seinen Bogen.
Dies‘ zarte Frühlingsbild ist mir vertraut;
dem Pas de deux der Liebe wohl gewogen,
hab‘ ich es lächelnd jedes Jahr erschaut.

Erlebe wieder hier mit allen Sinnen
des Lebens zauberhaftes neu‘ Beginnen.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsfern

Hier hält ein eiskalter Morgen
gefangen der Freude Licht;
im Wolkengrau, tief verborgen,
verhüllend das klare Gesicht.

Verstummt auch das Lied,das süße,
das sonst im Frühjahr erklang.
Der Krähen krächzende Grüße
verhallen noch winterbang.

Und dünnfingrig greifen Bäume
mit matten Zweigen ins Grau;
kein reges Knospen, nur Träume
von blühender Frühlingsschau.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingserwartung

Der Bäume Zweige
greifen dünnfingrig ins Blau
suchen den Frühling.

© Ingrid Herta Drewing

Ostermontag 2013

Als öffne sanft sich eine Blüte,
so strahlt die Sonne in den Tag.
Der Morgenröte warme Güte
ihr Lächeln uns nun schenken mag.

Es lässt, obwohl noch winterkalt,
der Ostermontag Schönes ahnen,
die Zaubernuss in Blühgestalt
hisst rosafarben ihre Fahnen.

Befreit streift hier mein Blick ins Weite,
beschirmt von Himmels lichtem Blau,
entdeck‘ ich Frühlings zart Geleite
im Park: des Krokus‘ Farbenschau.

Und weiß, lang wird es nicht mehr währen,
dann klingt beschwingt auch hier die Welt,
wenn singen zu des Frühlings Ehren
die Vögel, denen es gefällt.

© Ingrid Herta Drewing