Wetterextreme

Für manche wäre Regen Segen,
ein wahres Labsal für ihr Land,
wo Hitze, Trockenheit zugegen
und Wälder stehen heiß im Brand.

Wir hoffen aber, Regen nehme
für eine Weile seinen Hut,
denn hier, im anderen Extreme,
ertrinkt das Land in Wassers Flut.

In rechtem Maß will’s schön anmuten,
ob Wasser oder Sonnenschein.
Wie man so sagt: „ zu viel des Guten“,
das kann wohl kaum ersprießlich sein.

Da liegt der Finger in der Wunde,
weil maßlos sich der Mensch verhält.
Uns zeigt Natur, dass Klimakunde
mit den Prognosen Recht behält.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Ver-rücktes Wetter

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Fast herbstlich will es mich anmuten.
Seit Tagen unablässig Regen
rauscht hier herab; auf Plätzen, Wegen
und Straßen nun ein Flüsse Fluten.
Da sollte man sich tunlichst sputen,
dass man noch findet zu den Stegen.

Recht tief sind die Temperaturen
gesunken, fühlbar in den Nächten,
und morgens spielen Nebels Wechte
am See, wo sonst von Sonnenuhren
wir zauberhaft die Zeit erfuhren,
noch träumten, was uns Sommer brächte.

Ver-rückt will’s Wetter mir erscheinen:
In Südens Hitze Wälder brennen,
so zahlreich,kann sie kaum benennen.
Im Norden Sturm,Gewitter-Greinen,
und Wassermassen sich vereinen,
vergeblich mancher Deiche Trennen.

Vom Klimawandel gilt’s zu sprechen,
da wachsen täglich neu die Schulden,
Natur zerstört für Geld und Gulden,
das wird sich bitter an uns rächen.
Auch Nachkommen noch zahlen Zechen,
obwohl’s ist gar nicht ihr Verschulden.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Abkühlung

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Der Laubfrosch klettert auf der Leiter
und quakt dann weiter, heiter, heiter.
Exakt zeigt ’s auch das Thermometer,
es ist zu heiß, so klagt fast jeder.

Wer gestern nicht zum Schwimmen ging,
für den ist ’s nun ein klares Ding:
Hinaus geht ’s an den Badesee
und rein ins Wasser mit Juchhe.

Dort kann man sich sein Köpfchen kühlen,
beim Kraulen tief im Wasser wühlen.
So hält man Hitze sehr gut aus
und geht dann recht erfrischt nach Haus.

Ein guter Trunk zur Abendstunde
mag schön den Urlaubstag abrunden.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Sommerregen

Jeder Tropfen fällt als Segen
auf dies dürstend trockne Land.
Bäche, Flüsse trinken Regen,
dort, wo unlängst noch zugegen
nur Geröll und heißer Sand.

Pflanzen dürfen wieder grünen,
Früchte reifen, und es blüht
auf den Wald-und Wiesenbühnen,
wo Natur mag lächelnd sühnen,
was zuvor war fast verglüht.

Mit des Wassers Lebens-Tänzen
wirkt ein Zauber in der Welt.
Auch der See mag nun ergänzen,
was sein Spiegel lässt erglänzen,
Regenbogenspiel gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Klimawandel

Der Nachtigallen Lied verklungen,
wo Blüte war, reift nun die Frucht.
Dort, wo nur Amseln hell gesungen,
sind Mauersegler eingedrungen,
Insekten jagend in die Flucht.

Früh ward verdrängt des Frühlings Milde,
denn Sonne brennt vom Firmament.
Von lindem Grün im Maienbilde
haben die Bäume im Gefilde
sich Anfang Juni schon getrennt.

Was sonst Augusts Hochsommertage
so heiß und trocken hielten vor,
stellt uns schon jetzt die bange Frage
wie man des Waldbrands böser Plage
nachhaltig wehre vor dem Tor.

Wir müssen nun wohl Zeugen werden,
erfahren Klimaänderung,
weil, dümmer als der Schafe Herden,
wir unsren Lebensraum auf Erden
zerstören ohne Besserung.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Siesta

Das Sommerhuhn sitzt überm Land,
beginnt uns hitzig auszubrüten.
Was uns beschwert,fällt weg als Tand;
erträglich Seide als Gewand,
bevor hier die Gewitter wüten.

Wie sich der Arbeitseifer legt;
der Ventilator lässt uns dösen.
Ermattet man die Siesta pflegt,
die sonst der Mensch des Südens hegt;
auch uns schenkt sie jetzt ein Erlösen.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Sommerlich

Der Sonne Spiel glänzt zart schon früh am Morgen,
und Mauersegler schweben hoch im Blau.
Es scheint, als schliefen alle trüben Sorgen.
Noch mag die Nacht dem Tag die Kühle borgen,
bevor ein heißes Gleißen wird zur Schau.

Vorbei scheint wohl des Frühlings Blütenmilde.
Es tanzt der Mai im hellen Sommerkleid.
Das pralle Leben lockt hier im Gefilde
und Klatschmohn leuchtet rot im Wiesenbilde,
ein lodernd Feuer vor Johanniszeit.

Nun schätzt du auch der grünen Bäume Schatten,
die Bank im Park, sie lädt zur Ruhe ein.
Ein Innehalten mag Natur gestatten;
die Mittagspause gönnt dir dies Ermatten
und stärkt dich, wieder auf dem Damm zu sein.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Heißer Frühling

Als wolle uns der Frühling nun entgleiten,
hat hitzig sich schon Sommer eingestellt.
Es mischen sich so wirr die Jahreszeiten,
befremdlich hier in unsrer kleinen Welt.

Der Klimawandel zeigt sich unbestritten,
und Permafrost gar in den Alpen taut.
Auch dort,wo sonst ins Tal die Gletscher glitten,
hat Trockenheit Geröllhalden gebaut.

Die Wissenschaftler seit Jahrzehnten warnen
davor, was falsches Handeln richtet an,
doch lässt der Mensch im Alltag sich umgarnen
von dem, was ihm Bequemes schaffen kann.

Da braucht es Weitblick, einen starken Willen,
dass wir das, was uns droht, noch halten auf.
Natur kann ohne uns sich neu erfüllen,
nimmt fühllos unsren Untergang in Kauf.

Es wäre an der Zeit, jetzt aufzuwachen,
zu lösen sich von jenem Wachtumswahn,
der, Ausbeutung und Gier in seinem Rachen,
uns wirft heraus aus unsres Lebens Bahn!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Spätsommers Neige

Der Sommer herzt zum Abschied goldne Garben,
und Trauben lagern letzte Süße ein.
Die Kraniche auf Stoppelfeldern warben
bereits zum Zug in Südens warmen Schein.

Schon flüstert Herbst im Laub der Rosskastanien,
obwohl die Frucht noch ruht im Stachelbett,
und statt des roten Feuers der Geranien
hier Astern zieren manches Fensterbrett.

Noch mag es uns die Sonne heiß verschweigen,
dass Herbst schon vorgefühlt mit Nebelmatt,
bevor er dann im Indian-Summer-Reigen
so farbenfroh bemalt die Flur der Stadt.

Und der September schenkt uns licht und mild
Spätsommer,Frühherbst schön vereint im Bild.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Hochsommer-Idylle

Gefächerte Jalousien
zerlegen der Sonne Licht,
die nach dem Morgenglühen
helles Tagen verspricht.

Noch weilt hier Kühle im Zimmer,
die sanfte Gabe der Nacht,
bis mittags Hitzegeflimmer
heizt auf, was weilt unterm Dach.

Im Freien lockt dich der Schatten
der Bäume, das Bad im See,
darfst dann, erfrischt nach Ermatten,
dich ausruhen hier im Klee.

Du träumst, beschaulich die Stille,
nur leises Immengesumm.
Dein sonst so bemühter Wille
genießt des Pan Zeit nun stumm.

© Ingrid Herta Drewing,2016