Frühsommertag

Als habe wer sie leichthin ausgezupft,
wie Watte weich die weißen Wolken ziehen,
ins helle Himmelblau dort hoch gelupft,
im Sommerwind dem Alltag zu entfliehen.

Wo kürzlich noch Gewitterblitze dräuten,
lässt Sonne nun das Tal im Glanz erstrahlen.
Von fern her Kirchenglocken leise läuten,
beschaulich sich in meinen Mittag malen.

So friedlich ruht das Tal, die grünen Auen,
sie säumen sanft den Fluss, der strömend grüßt.
Am Ufer sitze ich, darf Schönes schauen,
ein Segelboot, das mit ihm westwärts fließt.

Mein Blick folgt lange seinem Gleiten,Schweben,
und ich genieß‘ den Augenblick, mein Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermittag

Es ruht der Mittag auf den Fluren,
in Park und Garten, Wald und Feld.
Der Sommer träumt, hat Sonnenuhren
hier wieder grünend, schön erhellt.

Ein leichter Wind streift durch die Linden,
trägt weithin süßen Duftes Hauch.
Die Immen, die nun Nektar finden,
sie summen sanft im Blütenstrauch.

Im Park, auf einer Bank am Teiche
wird Ruhe, Schatten mir gewährt;
dort, wo in ihrem Wasserreiche
ein Entenpaar sich gründelnd nährt.

So fern ist mir geschäftig‘ Treiben;
des Mittags Sanftmut mag so bleiben!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Ein Vormittag in meiner Straße

Früh morgens dringt durch angelehnte Fenster
der Wecker aufgeregtes Piepen,Tuten,
und es erschrecken diese Lärmgespenster
die Menschen, die noch gerne träumend ruhten.

Die ersten Autos starten bald ihr Brummen;
das Kehrmaschinchen durch die Straße klingt,
Motorradknattern, Sehnsucht nach Verstummen
hat Nachtschichtler, der um den Schlaf nun ringt.

Hell lachen Kinder, Schüler zieh’n zur Schule,
und nebenan bellt deshalb Nachbars Hund.
Es weint das Neugebor’ne der Familie Uhle.
Das währt nicht lang, das Kind ist ja gesund.

Dann wird es in der Straße fühlbar still;
ich hör’ im Garten eine Amsel singen,
bis kurz vor ein Uhr Klirren zeigen will,
dass man das Mittagsmahl zu Tisch wird bringen.

Anschließend waltet sanft des Mittags Ruh’.
Geschmeidig dehnt sich auf der Balustrade
der Kater, schnurrt und schließt die Augen zu,
ist müde von der Morgenpromenade.

© Ingrid Herta Drewing,

Ein Vormittag in meiner Straße

Früh Morgens dringt durch angelehnte Fenster
der Wecker aufgeregtes Piepen,Tuten,
und es erschrecken diese Lärmgespenster
die Menschen, die noch gerne träumend ruhten.

Die ersten Autos starten bald ihr Brummen;
das Kehrmaschinchen durch die Straße klingt,
Motorradknattern, Sehnsucht nach Verstummen
hat Nachtschichtler, der um den Schlaf nun ringt.

Hell lachen Kinder, Schüler zieh’n zur Schule,
und nebenan bellt deshalb Nachbars Hund.
Es weint das Neugebor’ne der Familie Uhle.
Das währt nicht lang, das Kind ist ja gesund.

Dann wird es in der Straße fühlbar still;
ich hör‘ der Frühlingsvögel schönes Singen,
bis kurz vor ein Uhr Klirren zeigen will,
das man das Mittagsmahl zu Tisch wird bringen.

Anschließend waltet sanft des Mittags Ruh‘.
Geschmeidig dehnt sich auf der Balustrade
der Kater, schnurrt und schließt die Augen zu,
ist müde von der Morgenpromenade.

© Ingrid Herta Drewing

Mittagsstunde

Es kommen aus der Küche Kräuterdüfte,
die würzig, herb den Töpfen hier entsteigen!
Ein fernes Flugzeuggrummeln in den Lüften,
ansonsten lädt die Stille ein, zu schweigen.

Der Mittag feiert seine eigne Stunde;
im Garten schläfrig, sanft Frühsommer träumt.
Es hat der Vögel muntre Sangesrunde
den Platz für ’s Bienensummen, zart, geräumt.

Als übe so der Tag ein Innehalten.
Bevor er sich geschäftig wieder gibt,
lässt auch der Mensch nun Mittagsruhe walten,
genießt beschaulich, was sein Gaumen liebt.

Um dann, gestärkt durch Speisen und Besinnen,
auf ’s Neue mit der Arbeit zu beginnen.

© Ingrid Herta Drewing