Herbstmittag

Wie mild der Wind die Wipfel will bewegen,
wie friedlich still der Tag im Mittag lebt!
Nur seidenleicht ein feiner Blattgold-Regen
in zartem Tanze aus den Bäumen schwebt!

Als ob Natur, hier feiernd, zelebriere
ein Abschiedsfest, das allem Schönen gilt,
sie sich noch einmal üppig nun erküre
die Farbenpracht, die licht die Landschaft füllt.

Sterntalermärchen, lind die Blätter schweben,
ich schau hinauf, als führ‘ ich himmelwärts,
und fühle mich verzaubert, leicht mein Leben
an diesem himmelblauen Tag im Herbst.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Frühsommer-Mittag

Es spielt der Sommer in den Wiesen,
lädt in den Blütenreigen ein,
und sprudelnd darf der Bach hier fließen,
goldgelben Hahnenfuß begrüßen,
der in sein Wasser reicht hinein.

Da neigt zum See die Trauerweide
ihr grünes Haar, in leichtem Wind
genießen frühen Sommers Freude
nun Wasservögel, Augenweide
die stolzen Schwäne , die hier sind.

Und in des Mittags sanfter Stille,
wenn Sonnenlicht sich zelebriert,
das Grünen flutet in der Fülle,
da wird auch mein bemühter Wille
zur Ruh‘ beschaulich hingeführt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbstklang

Der Mittag ruht in sanftem, goldnem Schweigen;
und Sonnenlicht kost zärtlich Wald und Flur.
Nur hin und wieder flüstert ’s in den Zweigen,
die Blätter tänzeln mit dem Wind im Reigen,
ein letztes Ernte- Lied singt die Natur.

Ich liebe sie, des Herbstes Harfensaiten,
den leisen Ton, der zart im Abschied schwingt,
wenn sich des Phönix’ Flügel rötend breiten
und im Erglühen sterbend sich bereiten
für einen Tag, der neues Leben bringt.

Ingrid Herta Drewing

Frühlingsmittag

Der Garten ruht in sanfter Mittagsstille.
Die Sonne glänzt, des Himmels klares Blau
ergänzt nun licht des Frühlingstages Fülle,
schafft den Kontrast zu zarter Blüten Schau.

Und hier, im Duft des Blütenhains verwoben,
genieße ich die Stunde, die geschenkt,
fühl’ mich lebendig, lieb umarmt, erhoben
in einer Schöpfung, die in Schönheit denkt.

So ist das Paradies. Dies Fleckchen Erde,
es birgt für mich das zärtlich’ kleine Glück.
Und eingebettet in ein Wachsen, Werden,
halt’ ich die Zeit an, einen Augenblick.

Von Leben, Liebe, tief berührt, betroffen,
sehe ich weit, ganz weit den Himmel offen.

Ingrid Herta Drewing

Herbstklang

Der Mittag ruht in sanftem, goldnen Schweigen;
und Sonnenlicht kost zärtlich Wald und Flur.
Nur hin und wieder flüstert ’s in den Zweigen,
die Blätter tänzeln mit dem Wind im Reigen,
ein letztes Ernte- Lied singt die Natur.

Ich liebe sie, des Herbstes Harfensaiten,
den leisen Ton, der zart im Abschied schwingt,
wenn sich des Phönix’ Flügel rötend breiten
und im Erglühen sterbend sich bereiten
für einen Tag, der neues Leben bringt.

Ingrid Herta Drewing