Juli 2018

Ein klarer blauer Himmel schirmt die Tage,
der Sommer zeigt den Glanz der Residenz,
und Sonne leuchtet; ihre Glutansage
wird manchem Wesen schon zur Plage,
denn hitzig scheuchte sie bereits den Lenz.

Wer Urlaub hat, nutzt gern die Zeit zum Bade,
auch locken weiße Schiffe auf dem Rhein
zum Ausflug: Rheingaus, Mittelrheins Gestade,
die schöne Flusslandschaft, auch Weines Gnade
dort laden nicht nur die Touristen ein.

Die einen freuen sich, die andern stöhnen,
denn Trockenheit herrscht vielerorts im Land
Kein Regen mag den Osten nun verwöhnen,
auf vielen Feldern und in Wäldern, schönen,
entstehen, wüten Feuer, schnell entbrannt.

Und während Osten, Norden trocken fallen,
ergießt in West und Süd sich Regenflut.
Die Wasser, die im Alpenvorland wallen
und Straßen, Keller fluten, Lagerhallen,
sie täten, milder, Niederdeutschland gut.

Gemäßigt, heißt es, sei die Klimazone,
in der wir leben, doch mir ’s manchmal schwant,
als sei es hier subtropisch, wo ich wohne,
das Jahreszeitenbild gestürzt vom Throne,
dass man den Klimawandel nicht nur ahnt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Warnende Vorzeichen

Behäbig, träge fließt der Fluss dahin.
Die starke Hitze hält das Land im Griff;
und seit der großen Trockenheit Beginn
fahren nur Boote, nie ein großes Schiff.

Das Laub der Auenwälder, sonst so grün,
hat hier zu früh nun seinen Herbst erfahren.
Grundwasserspiegel sank, und kein Erblüh’n
färbt dort der Weiden welke Trauer-Haare.

Der Gletscher, der den Fluss im Sommer speiste,
er ist geschmolzen vor geraumer Zeit,
und karge, schroffe Berge, Schnee verwaiste,
sie speichern kaum mehr Wasser, das bereit.

Der Klimawandel, den der Mensch beschworen,
weil er in Unvernunft und Blindheit weilt,
zeigt uns jetzt bitter, was wir da verloren.
Die Strafe der Natur uns hart ereilt.

Noch scheint’s ein böser Traum zu sein, ein Mahnen.
Jedoch die Zeichen sehen wir weltweit.
Drum hisst jetzt endlich alle Rettungsfahnen,
beachtet sorgsam stets Nachhaltigkeit!

© Ingrid Herta Drewing

Winters Macht

Der Winter fasst mit seinen kalten Händen
nicht nur den Bäumen an den kahlen Kopf.
Des Frostes Härte trifft manch’ armen Tropf.
Die Sonne noch zu schwach, kann es nicht wenden.

In Brand geriet ein Haus, das man verlor,
weil dort der Feuerwehr, die wohl vor Ort,
das Wasser in den Schläuchen fest gefror,
und Löschen war dann nur ein leeres Wort.

Vom Eis gefesselt, liegt so manche Fähr’
am Ufer und vor Anker fest im Hafen.
Der Fluss friert zu, die Schiffe müssen schlafen,
und manchenorts erliegt ganz der Verkehr.

Wir kennen ja des Winters Frostallüren,
und dennoch mögen wir nicht dieses Frieren.

© Ingrid Herta Drewing