Archive for Dezember 2010

 
 

Hirtenlied II

Die Botschaft vom Frieden,
wir hörten sie gern
und folgten der Weisung
zum leuchtenden Stern.

Wir hofften, es weiche
nun Kummer und Harm,
dass nicht nur der Reiche
sich bette hier warm.

Im ärmlichen Stalle
wir fanden das Kind.
Es lag in der Krippe
bei Esel und Rind.

Und doch war ein Singen,
ein Leuchten im Raum;
das tat uns bezwingen.
Wir atmeten kaum.

Dies Wunder der Weihnacht,
es nahm uns ganz ein,
dass Gott uns das Heil bracht’,
ein Kindlein so rein.

Und andächtig sanken
wir sanft auf die Knie,
in Demut zu danken,
voll Freud’, Harmonie.

Ja, wir armen Hirten
erfuhren sogleich,
auch wenn wir oft irrten:
Wer liebt, der ist reich!

Ingrid Herta Drewing

Schneefrust

Jetzt schreibt der Winter sich in den Kalender,
recht kalt, schon lange vor seinem Termin;
und alles mischt er auf, will eisig ändern
das Land mit reichlich Schnee, des Frostes Pfändern.
Den Streudienst muss man ständig schon bemüh’n.

Bestimmte Lieder sind deshalb verbannt
von vielen, die den Schnee hier räumen müssen.
„I’m dreaming of a white Christmas“, bekannt.
“ Leise rieselt der Schnee”, sei auch genannt.
Sie hat der Winter rau auf dem Gewissen.

Ein alter Schlager, der stets Freud‘ gebracht,
gesungen von Cornelia für Gage.
Text:“ wenn Frau Holle ihre Bettchen macht…“
in „ Hei, hei, hei so eine Schneeballschlacht“,
der brachte kürzlich Schnee-Räumer in Rage.

Die drohten eine Schlacht Frau Holle an,
sie hätten jetzt genug von Flockenbetten;
sie solle deshalb ohne viel Tamtam,
sehr schnell pausieren in dem Schneeprogramm,
sonst sei vor ihnen sie nicht mehr zu retten.

Zum Glück schien heut‘ die Sonne, Himmel blau,
kein Flöckchen fiel darum von oben runter.
Frau Holle hörte zu wohl sehr genau ,
sie ist ja auch bekannt als weise Frau ,
und spielt nun mit dem Schnee nicht mehr Land unter.

Ingrid Herta Drewing

Zeit der Sterne

Jetzt ist die Zeit der Sterne,
und nicht nur in der Nacht
ihr Glühen in der Ferne
den lichten Glanz entfacht.

Sie zieren unsre Städte
und Häuser im Advent.
Die helle Lichterkette
im Dunkel leuchtend brennt.

Als Christus ward geboren,
da führte durch die Nacht
der Stern, und auserkoren
scheint seiner Klarheit Pracht.

Der Kinder Augen strahlen,
vom Weihnachtsfest entzückt,
gleich Sternen, Freude malend,
andächtig und entrückt.

Ingrid Herta Drewing

Friedenstraum

Sie fehlen zwar in großer Schar,
doch möchte ich gern glauben,
dass jene Friedenstauben
wohl werden siegen hell und klar.

Wir, die von Liebe träumen,
sind oft selbst lieblos, kalt,
und was wir dann versäumen,
belastet uns sehr bald.

Wer Liebe sucht, muss lieben.
Wer Güte will, der reich’ die Hand,
denn sie erwächst im Üben,
bewusst gefühlt, klar mit Verstand.

Vielleicht wird einst auf Erden
den Menschen Friede sein.
Die Botschaft, dass dies werde,
erstrahlt im Weihnachtsschein.

Ingrid Herta Drewing

Weihnachten in der Ferne

Der Tanne Duft
erfüllt die Luft
in meinem kleinen Zimmer,
und heller Kerzen Schimmer
mir leuchtet tief ins Herz hinein.
Die Weihnachtsfreude holt mich ein,
und Sorge hält mich nimmer.

Dein lieber Blick
kehrt mir zurück
und sagt, dass wir uns schenken
ein liebendes Gedenken.
Und magst du auch so fern noch sein,
du bist mir nah, denn ich bin dein,
werd’ immer an dich denken.

Ingrid Herta Drewing

Christkind

In der Krippe liegt das Kind
dort bei Esel, Schaf und Rind ?
Nein, das darf ’s nicht geben,
will es bergen, heben.

Kindlein, komm auf meinen Arm,
sanft will ich dich wiegen,
sollst, geborgen, ruhen warm,
mir am Herzen liegen.

Will dich schützen vor der Kält’
hier in meiner Kammer,
dass dir nicht der Frost der Welt
bringe Böses, Jammer.

Ja, nun schläfst du selig, zart,
lächelst lieb im Traume.
Christkindlein, durch dich uns ward
Licht in dunklem Raume.

Ingrid Herta Drewing

Tiere im Winter

Nun ruht so weiß und still die Welt,
der Himmel Schnee verhangen.
Es liegen Wiesen, Wald und Feld
im Winter fest gefangen.

Das Leben hat sich gut versteckt,
scheint zaghaft nur zu luren.
Doch Hase, Reh ziehn aufgeweckt.
Ich seh’ im Schnee die Spuren.

Sie suchen Futter, das nur karg
Natur für sie hält noch bereit.
Der Frost, er treibt es gar zu arg,
für Tiere eine harte Zeit.

Drum wollen wir sie sorgsam hegen.
Der Futterplatz am Waldesrand
wird reich bestückt. Der Weihnachtssegen
beglücke Mensch und Tier im Land!

Ingrid Herta Drewing

Wintermorgen am See

Ein blauer, kalter Wintermorgen
erblüht in hellem Sonnenlicht.
Was gestern nebelgrau verborgen,
zeigt strahlend nun sein Angesicht.

Die Bäume, weiße Wachparade,
auch auf den Feldern glitzert Schnee;
und filigran säumt am Gestade
der Gräser Flaus, vereist, den See.

Als habe eine Zauberhand
hier alles kunstvoll, zart verwandelt,
erscheint mir dieses stille Land,
mit dem mein Blick mich sanft verbandelt.

Ein Wintermärchen, das ich fand.

Ingrid Herta Drewing

Weihnachtszeit

`s ist Weihnachtszeit, ein Strahlen fällt
vom Himmel leuchtend auf die Welt,
und lässt die dunklen Schatten
der Kälte nun ermatten.
Das Leben lacht erhellt.

`s ist Weihnachtszeit, und Sterne glänzen.
Im Tannengrün der Hoffnungskränze
vier Kerzen weisen auf Advent.
Das zweite Licht schon strahlend brennt
in warmen Flammentänzen.

`s ist Weihnachtszeit, und Lieder klingen.
Mit hellen Augen Kinder singen,
beglückt in dieser Freudenzeit.
Öffnet auch ihr die Herzen weit,
lasst euch von Lieb durchdringen!

© Ingrid Herta Drewing

Weihnachtslicht

Es strahlt ein großer heller Stern
an Weihnachten zur Erde.
Er leuchtet klar zum Fest des Herrn,
dass es verkündet werde:

Christ ist gekommen als ein Kind,
uns Sünder zu erlösen,
damit wir nicht gefangen sind
in Gram, Leid, Hass, dem Bösen.

Dass endlich Friede kehre ein,
die Menschen menschlich leben
und stehen füreinander ein;
zu lieben, sei ihr Streben!

Ingrid Herta Drewing