Archive for August 2012

 
 

Sommerfrühe

Der Morgen schlägt die blauen Augen auf,
und hell erglänzt der Sonne warmes Strahlen,
die nun die Landschaft lieblich wird bemalen.
Es leuchtet alles blühend farbig auf.
Ein neuer Sommertag nimmt seinen Lauf.

© Ingrid Herta Drewing

Sommersonntag

Ein sanfter Sommersonnentag,
Geräusche nur gedämpft, verschwommen;
sie scheinen unwirklich, verzagt,
aus großer Ferne herzukommen.

Mild streichelt mich ein leichter Wind,
fährt zärtlich durch die Büsche, Bäume.
Im Garten spielt ein kleines Kind,
beglückt vertieft in seine Träume.

Ich sitz und schau, genieß‘ die Stille,
die sanft im Hauch des Mittags singt.
Hier, wo auch mein bemühter Wille
entspannt im Licht des Sommers schwingt

© Ingrid Herta Drewing

Sommerlied

Sanft zeigen uns die Sonnenuhren
des Sommers helle Tageszeit,
und dennoch flüstern erste Spuren,
es halte Herbst sich schon bereit.

Nun , da die Mauersegler zogen
weit fort in südliche Gefilde,
die letzte Mahd der Wiesenwogen,
entfernt die blühenden Gebilde,
ist kühl die Nacht, der Morgen auch,
verschleiert von des Nebels Hauch.

Jedoch im Licht des Mittags glänzen
die Sonnenblumen vor dem Haus,
und Rosen, glühend rot, ergänzen
das Sommerlied; noch klingt ’s nicht aus!

© Ingrid Herta Drewing

Herbstsignal

Hell strahlt der Sommer,
aber der Krähen Krächzen
erinnert an Herbst.

© Ingrid Herta Drewing

Vergangene Romantik

Die Sonne sinkt, umfließt die Silhouette
der Stadt mit ihrer glühend goldnen Röte,
und in der Gartenlaube trauter Stätte,
da sitzt man, plauscht, vergisst die Alltagsnöte.

Schon zeigt sich Venus strahlend überm Haus;
es sinkt der Abend zärtlich in die Nacht.
Allmählich gehen auch die Lichter aus;
verliebte Paare hält der Mondschein wach.

Die Stille, zart den Mantel ausgebreitet,
birgt sorgsam nun die kleine, müde Stadt,
die sanft ins Reich der Sommerträume gleitet,
da sie ihr Tagwerk wohl beendet hat.

So könnte es einmal gewesen sein,
bevor uns der Verkehrslärm holte ein.

© Ingrid Herta Drewing

Voreilig

Herbstastern dort im Laden,
es reiht sich Topf an Topf.
Mir kommt es vor, als habe
hier Herbst schon angeklopft.

Und dunkle, warme Kleider,
bereit für den Verkauf,
sie kündigen nun leider
die leichte Mode auf.

August ist’s, Sommers Höhe;
dies’ lasst uns doch genießen
und nicht des Herbstes Nähe
jetzt hier ins Bild einschließen!

© Ingrid Herta Drewing

Ein Leben

Da leben wir auf dieser schönen Erde
und hasten meistens, dessen unbewusst,
als seien wir Getier in einer Herde,
das nur auf Wiesen äsend sucht die Lust.

Doch Frust beherrscht uns, denn wir hegen Wünsche,
den fremden Bildern folgend, deren Schein
uns Werber wirksam an die Wände tünchen,
das Konsumentenfresko „ Glücklichsein“.

Wir sollten innehalten, uns besinnen
auf das, was wirklich schätzt des Lebens Wert.
Den Tag, die Stunde nutzen und beginnen
zu lieben, was Wahrhaftigkeit beschert.

Was soll dies’ Jagen, Gier versessen Streben?
Es hat ein jeder Mensch hier nur ein Leben.

© Ingrid Herta Drewing

Ermunterung

Des Lebens helle Stimme
drang in mein Herz und sprach:
„Vergiss jetzt alles Schlimme
und was dir ungemach.

Es gilt etwas zu wagen.
Schau, vor dir liegt die Welt!
Noch sind so viele Fragen
hier nicht einmal gestellt.

Der Erde Schönheit schauen,
bedacht mit wachem Sinn,
und Gott und dir vertrauen,
das sei dein Neubeginn!

Dann weicht das Leid dem Hoffen,
sogar der Freude auch.
Die Pforte steht dir offen,
verspür des Lebens Hauch!

So komm, du siehst es blühen,
der Sommer weilt im Land.
Du musst dich nur bemühen,
er reicht dir still die Hand!“

© Ingrid Herta Drewing

Stromausfall

Und plötzlich da, der Strom fiel aus!
Zunächst war ’s dunkel nur im Haus.
„ Wie schön!“, rief Finchen, wollte scherzen,
„ es ist Adventszeit, holt die Kerzen!“

Sie brannten lauschig dann und schön;
Doch manches wollt’ nun nicht mehr gehn.
Der Kühlschrank tröpfelte im Schlafen,
auch der PC war bei den Schafen.
Die Waschmaschine harsch gestoppt,
der Trockner auch brutal gefoppt,
Den Föhn konnt’ Eva jetzt nicht nutzen,
und nicht elektrisch Zähne putzen.
Paulchens Verstärker war KO,
Radio und Fernsehen sowieso,
tot der Recorder, DVD.

Doch herrlich ruhig war’s, und ich seh’
im Traume mich am Sich’rungskasten
schon mal ’nen Stromausfall ertasten.

© Ingrid Herta Drewing

Sommerfreude

Wie üppig wachsen hier des Sommers Blüten,
und jede Pflanze drängt es hin zum Licht.
Das Leben greift in seine Wundertüte,
es schenkt Natur ihr liebliches Gesicht.

Sie wirkt und webt die wunderbaren Düfte,
die uns in Wiese, Feld und Wald verwöhnen,
an blauen Tagen, wenn die milden Lüfte
uns hier das Dasein wohlig zart verschönen.

Da möchte man hell mit den Vögeln singen,
vor Freude jauchzen, in den Himmel streben
und andern Menschen hier nur Gutes bringen,
sie hegen, herzen, in die Arme heben.

Im Überschwang scheint man dazu bereit;
jedoch, dann melden sich Vernunft und Zeit.

© Ingrid Herta Drewing