Nachtigallen-Lied

Sanft träumt im Lindenbaum die Nacht
und Nachtigallen singen.
Der Vollmond silbern hält die Wacht,
steht über allen Dingen.

Glühwürmchen leuchten hell; ihr Glänzen
gilt einem Partner, der gewillt
in strahlend frohen Lichter-Tänzen
die Paarungsschritte gern erfüllt.

Du schaust still in den Mond, dein Lieben
bleibt ein geheimes Sehnsuchtslied.
Der Rose Duft, der dir geblieben,
erquickt dir Seele und Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühsommer-Freude

Nun, da der Klang des Lichts im Mittag schwingt,
die Tage weithin in die Nächte gleiten,
ein früher Sommer in den Linden singt,
erwacht mein müdes Herz,lässt froh sich leiten.

Da glänzt der Himmel blau;wie sanfte Seide
umschmeicheln milde Lüfte Seele, Sinn.
Ein Potpourri der Düfte, Nasenweide,
schenkt sich in Park und Wald, auf Wiesen hin.

Vergessen scheinen Krisen, Ängste, Sorgen,
so hoffnungsvoll und jung beginnt der Tag.
Die Vögel konzertieren früh am Morgen,
und du siehst blühen deinen Rosenhag.

Was vormals noch in Dornen lag gefangen,
darf, schön befreit,ins Sonnenlicht gelangen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Wetterwechsel

Ein Labsal, nach der Hitze endlich Regen!
Auch hat es sich hier fühlbar abgekühlt.
Frei kannst du atmen, Grün sprießt an den Wegen,
vom Staub befreit, den Wasser abgespült.

Es zeigt der Juni uns jetzt deutlich wieder
des frühen Sommers mildes Klar-Gesicht,
und hell erklingen muntrer Vögel Lieder;
die Luft erfüllt der Pflanzen Duft-Gedicht.

Der Ventilator darf im Schrank pausieren,
wenn möglich lange, sei es bis August,
dann mag Hochsommerhitze malträtieren;
im Urlaub fördert sie die Freibad-Lust.

Doch lob ich mir den Tag, der Morgen lacht,
erholsam war der Schlaf in milder Nacht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer -Impressionen I

Mohnfeuer leuchten in den Wiesen,
und Sommer summt sein Liebeslied;
ein leichter Wind die Gräser wiegt.
An Baches Ranft ein golden Grüßen;
der Hahnenfuß hier hell erblüht.

Und dort am See die Weiden neigen
zum Wasser hin ihr grünes Haar;
geschützt das Nest, ein Schwanenpaar,
das sich nur ab und zu will zeigen,
betreut die Brut, wehrt der Gefahr.

Der Himmel strahlt in klarem Blau.
Gemächlich nur zwei Wölkchen weben
sich in ihr watteweiches Leben
hoch hier zur Wald- und Wiesenschau,
um weiß im Lichte zu entschweben.

( Fassung 2012, geändert)
© Ingrid Herta Drewing

Frühsommer-Impressionen

Der Sommer spielt im Garten.
Die Kirschen rund und prall,
gereift aus Blüten,zarten,
rot leuchten überall.

Auch Beeren darsft du pflücken,
die in den Büschen glänzen,
die Lieben zu beglücken,
ein Festmahl zu ergänzen.

Die Kletterrosen ranken
sich duftend um das Haus;
und Märchentraum-Gedanken,
malt sich Dornröschen aus.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Blütendüfte

Frühsommer will nun Wärme hüten,
erglänzt in hellem Sonnenlicht.
Es lockt der Duft der Lindenblüten,
der lieblich sich verströmt,die Güte
die Bienen und auch mich anspricht.

Hier darf man nasenselig trinken,
was meist bei Blumen wird verwehrt,
die im Geschäft in Schönheit blinken,
doch kaum noch mit Aromen winken;
die Haltbarkeit dem Zauber wehrt.

Drum lob‘ ich mir Natur! Im Freien
wird fein ergänzt das Blütenbild.
Froh lasse ich mir angedeihen,
was hier der Sommer kann verleihen,
der Lüfte, Düfte Kosen, mild.

Genieße so mit allen Sinnen,
was uns geschenkt auf dieser Welt.
Dies Blütenglück,das wir gewinnen,
ermuntert uns, neu zu beginnen,
wenn etwas schmerzt und nicht gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer-Mittag

Es spielt der Sommer in den Wiesen,
lädt in den Blütenreigen ein,
und sprudelnd darf der Bach hier fließen,
goldgelben Hahnenfuß begrüßen,
der in sein Wasser reicht hinein.

Da neigt zum See die Trauerweide
ihr grünes Haar, in leichtem Wind
genießen frühen Sommers Freude
nun Wasservögel, Augenweide
die stolzen Schwäne , die hier sind.

Und in des Mittags sanfter Stille,
wenn Sonnenlicht sich zelebriert,
das Grünen flutet in der Fülle,
da wird auch mein bemühter Wille
zur Ruh‘ beschaulich hingeführt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Mittagsstunde

Es kommen aus der Küche Kräuterdüfte,
die würzig, herb den Töpfen hier entsteigen!
Ein fernes Flugzeuggrummeln in den Lüften,
ansonsten lädt die Stille ein, zu schweigen.

Der Mittag feiert seine eigne Stunde;
im Garten schläfrig, sanft Frühsommer träumt.
Es hat der Vögel muntre Sangesrunde
den Platz für ’s Bienensummen, zart, geräumt.

Als übe so der Tag ein Innehalten.
Bevor er sich geschäftig wieder gibt,
lässt auch der Mensch nun Mittagsruhe walten,
genießt beschaulich, was sein Gaumen liebt.

Um dann, gestärkt durch Speisen und Besinnen,
auf ’s Neue mit der Arbeit zu beginnen.

© Ingrid Herta Drewing

Frühsommer

Hier spürst du schon des Sommers Weben;
er hat die Boten uns geschickt:
Die Mauersegler, die hier schweben
und schwirren, helle Laute geben,
verkünden, dass er ist zurück.

Des Frühlings Blütenbäume haben
nun abgelegt ihr weißes Kleid.
Der Kirsche runde, grüne Gaben
versprechen, uns recht bald zu laben
in ihrer süßen Früchte Zeit.

Der Sonne gleißend helles Strahlen
beherrscht den Tag die Wärme wächst.
Man möcht’ sich gern am Strande aalen,
denn schon bereitet Hitze Qualen,
die Trockenheit, es scheint verhext.

Da wartet man und ruft nach Regen,
den dann auch ein Gewitter bringt.
Den Landwirt freut der nasse Segen,
der seine Pflanzen auch mag hegen,
damit die Frucht wächst und gelingt.

Ingrid Herta Drewing

Frühsommerlich

Schon blühen Flieder und die ersten Rosen,
Reseden und am Bach Vergissmeinnicht.
Frühsommer scheint den Frühling zu liebkosen.
Die Sonne schenkt ausdauernd uns ihr Licht.

Die Amseln, Meisen und die andern Sänger
aus jener großen, muntren Vogelschar
erfreuen uns, sie singen lieblich, länger
und ihre Weisen klingen wunderbar.

In leichter Kleidung können wir nun gehen,
und froh gestimmt beginnen wir den Tag.
Denn jetzt, da alles blüht, wird übersehen,
was kleinlich sonst Verdruss uns bringen mag.

Wir sind bereit, der Welt uns zu versöhnen
und lassen uns frühsommerlich verwöhnen.

Ingrid Herta Drewing