Frühlings-Elfchen

Forsythien,
goldenes Leuchten
dort im Park,
wo die Tulpen blühen.
Frühlingsversprechen.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,2019

Frühlingsfreude

In den Lüften wiegt ein Schwingen
Frühlingsträume, Blütenflor;
auch der Vögel frohes Singen
darf uns in die Seele dringen,
und wir schau’n befreit empor.

Alle trüben Winterlieder
sind verstummt, der Frost bleibt fern.
Nichts mag uns nun halten nieder,
neu erwacht das Hoffen wieder,
Lieben, Leben zeigt der Stern!

Frühling zaubert zarte Klänge
dort, wo vieles war verstellt,
weitet, was uns ward zur Enge,
schenkt uns helle Lichtgesänge
und trägt Freude in die Welt.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,2019

Sonntagmorgen im Februar

Der Tag erwacht, im Wolkengrau verloren,
zeigt müde nur der Winter blass Gesicht,
als habe er November auserkoren,
erfülle stur des Herbstes Abschiedspflicht.

Dort auf dem Baum im schwarzen Frack die Krähen,
fein aufgereiht, als seien sie bestellt,
hier nun als stumme Wächter auszuspähen,
was sich bewegt in dieser Nebelwelt.

Warm eingemummt, gehst dennoch du spazieren
und hoffst, dass schließlich doch der Sonne Licht
vermag sich durch die Trübe zu bugsieren,
hell strahlend dann von blauem Himmel spricht.

Und Schneeglöckchen, die zart im Park hier sprießen,
dich lassen schon den Frühling ahnen, grüßen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2019

Im winterlichen Park

Das Licht des Winters lässt in Weiß erglänzen
die fast in Frost erstarrte kleine Welt,
mag weich im Schnee die Landschaft hier kredenzen,
die unter Himmels Blau dem Blick gefällt.

Der kleine Teich, der unlängst, trüb, verwaist,
trug des verwelkten Laubes Blattgestalten,
verwischt die Spur von Wasser, Land, vereist,
zeigt so der Jahreszeit amphibisch‘ Walten.

Und Diamanten funkeln in den Kronen
der Bäume, die zuvor noch kahl, entstellt,
doch nun in ihrem Schneekleid traulich wohnen,
verzaubert wirken, Märchen zugesellt.

Ich stehe, schaue und genieß‘ dies schöne,
so selten hier erscheinend‘ Winterbild.
Mir ist, als ob sich etwas sanft versöhne,
Natur in Stille zeige rein und mild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2019

Wiesbaden, Nerotal 2017

Spaziergang im Januar

Die Freude an dem klaren Wintermorgen
erfüllt mich, lächelnd geh’ ich meinen Weg,
erschau das Schöne, das noch halb verborgen
sich in der weißen Stille um mich regt.

Am Futterhäuschen stieben flugs die Meisen;
sie wurden hier von lieber Hand bedacht.
Die Amsel mischt sich gern in ihre Kreise,
fühlt sich recht heimisch unterm kleinen Dach.

Als Stern blinkt durch den Wald der Sonne Licht
und zaubert in den Raureif zartes Glänzen,
verleiht dem Tag dies strahlende Gesicht;
ein blauer Himmel darf das Bild ergänzen.

So lob’ ich mir des Jahres Neubeginn,
schenkt klare Sicht, belebt mir Seel und Sinn.

© Foto u. Text:Ingrid Herta Drewing

Herbstlicht

Wenn die Blätter schweben, fallen,
zieht’s mich in den Park hinaus,
mag, bevor die Nebel wallen,
Herbstes Schönheit kosten aus.

Eine wahre Augenweide
schenken mir dort Busch und Baum,
wie natürliches Geschmeide
wirkt das Laub, ein goldner Traum.

Freudig seh‘ ich dieses Leuchten,
wenn das Licht in Wipfeln schwingt
und nach Tau und Regenfeuchtem
farbenfrohe Töne singt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,23.11 2018,

Novemberspaziergang

Nebel gefiedert
kauern des Herbstes Vögel
im kahlen Geäst.
Trübe fließt Laternen-Licht,
und Konturen verschwimmen.

Schweigende Schritte,
nasse Blätterteppiche.
Noch wärmt der Mantel.
Doch Kälte greift ins Gesicht
und schwingt hauchzarte Fähnchen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Winters Zeichen

Die letzten Blätter pflückt er von den Bäumen,
Nordostwind kühlt November, hält ihn klar.
Des Nachts greift Frost harsch um sich, wehrt den Träumen
des goldnen Herbstes, der nur kurz hier war.

Die Rosen, lieblich‘, zarte Blühgeschöpfe,
hat nun der Raureif silberweiß verziert.
Sie neigen im Erstarren ihre Köpfe,
und Schönheit in Vergänglichkeit gefriert.

Dort, wo die Wasservögel jüngst noch schwammen,
trägt glasklar jetzt der Teich die Haut aus Eis.
Bald darf man Schlittschuh fahren, und zusammen
genießen wir den Winter hier in Weiß.

Auf kahlen Ästen, alles auszuloten,
nun thronen stumm die Krähen, Winters Boten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Ende September

Als wollten sie noch lang im Sommer träumen,
obwohl es herbstet in Septembers Räumen,
so strahlen seidig golden Birken, Linden.
Im Park, befreit vom Nebelkleid, die Bäume
sich mittags hell im Sonnenlichte finden.

Natur mag hier der Landschaft Bild ergänzen,
ein farbig Blätterspiel darf licht erglänzen;
da prangen Busch und Baum noch reich belaubt,
und milde Lüfte uns den Tag kredenzen,
bevor der Spätherbst seine Schönheit raubt.

Jüngst flogen Vogelscharen in den Süden,
sie flohen wohl vor Tagen, regenmüden.
Ich sah sie ziehen, hört‘ ihr Rufen, Schreien.
Ein Abschiedslied, so schien es mir hienieden,
und dennoch auch auf Neubeginn ein Freuen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Mai-Festspiele

Marktkirchen, Wardablick, Magnolien_o

Wie die Blüten überfließen,
überschäumen, Rausch im Rund!
Farbenfroh will sich ergießen
nun des Frühlings lichter Fund.

Hoch am Himmel Schwalben schweben,
schwarz befrackt und hier zu Gast.
Jetzt wird Sonne Feste geben,
strahlend sie den Tag erfasst.
.
Leuchtend glänzt der Fluren Grünen,
Garten, Park und Wald erhellt.
Frühlings neue Lebensbühnen
spielen, wie es uns gefällt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2015