Archive for April 2015

 
 

Frühlingstag

Ein strahlend blauer Himmel
entwächst des Morgens Dunst.
Mit Federwölkchen, weichen,
gehauchten, zarten Zeichen,
zeigt Wind dort seine Kunst.

Vom Sonnenlicht beschienen,
erwacht ein Blütenmeer.
Es glänzt der Lenz, der kühne,
auf grüner Erdenbühne,
als Lebens lieb‘ Gewähr.

Und in den Lüften singen
die Vögel hell ihr Lied.
Das darf auch dir erklingen,
vermag dich zu beschwingen,
und froh wird dein Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsglück

Der Frühling schenkt uns Wohlbehagen,
lässt uns in seiner Milde träumen.
Gleich zarten Pflanzen, die im Licht
aufkeimen, grünen, Blüten tragen
und selbst im Winde nicht verzagen,
woll’n wir nun auch nicht länger säumen.
Es wachsen Hoffnung, Zuversicht.

Die Freude weckt erneut das Leben,
als ströme Licht tief in die Seele,
vertreibe alle Traurigkeit.
Befreit aus grauen Nebelweben,
möcht‘ ich an manchen Tagen schweben,
und meine wintermüde Kehle
stimmt an ein Lied voll Fröhlichkeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings-Sonntagmorgen

Im Osten wird es hell;die Vögel singen.
Ein Frühlingstag erwacht mit klarem Blick;
und zart beginnt im Blau die Welt zu schwingen.
Von ferne leise Sonntagsglocken klingen,
und strahlend glänzt der Sonne golden Glück.

Da öffnen sanft die Blumen ihre Blüten,
verströmen ihren lieblich süßen Duft.
Schier unerschöpflich scheint die Wundertüte,
aus der Natur schöpft ihres Reichtums Güte,
ein Grünen,Blühen, warme, milde Luft.

Du nimmst die Welt jetzt wahr mit allen Sinnen.
Dies neue Werden, Wachsen dich berührt.
Dein Tag mag leichter nun im Licht beginnen;
du spürst und fühlst, das Leben wird gewinnen
und traust der Hoffnung, die dich lächelnd führt.

© Ingrid Herta Drewing

Grauer Tag

Heut’ ist der Himmel mäusegrau,
von Wolken dicht verhangen;
ein böig’, kalter Wind lässt rau
selbst Wetterhexen bangen.

Kein Sonnenzauber wärmt das Land,
der Bäume Blüten stehen
verlassen; Frühlings helles Pfand
wird bald im Sturme wehen.

Die jungen Finken, kaum geschlüpft,
in ihrem Neste gieren.
Die Fittiche ganz weich gelüpft,
schützt Mutter vorm Erfrieren.

Nach Sonne sehnt sich alles nun,
und auch die Bienengilde
würd’ tanzen gern in Pollenschuh’n
in warmer Frühlingsmilde.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Karfreitag

Ein klarer Morgen,
kühl doch sonnengesichtig.
Karfreitagzauber.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Karfreitag, 03.04. 2015

Als sei der Winter hier zurück,
so kühl gibt sich der Tag,
obwohl der Park im Blütenglück
sich sonnig zeigen mag.

Der Morgen schenkt dem Städtchen Ruhe.
Nur Ringeltauben rufen.
Ihr dunkles Gurren, sanft Getue,
begleitet Frühlings Stufen.

Doch dann die Glocken hell ertönen
zum Gottesdienst. Sie laden ein
zur Andacht. Gott gewährt Versöhnen
in Christi Liebe gnadenrein.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Orkan

Zerbrochen
die Terracotta-Töpfe!
Aber die Pflanzen
haben dem Sturm getrotzt,
blühen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

April

April und seine frechen Wetterlaunen,
wer kennt ihn nicht, ward nie von ihm gefoppt.
Auch Osterhasen bringt er flugs ins Staunen,
wenn er ihr heimlich Werk gewitternd stoppt.

Sogar mit Schnee bedeckt er wild die Blüten;
die Hagelschauer sind ihm gar nicht fremd.
Und früher riss sein gar so stürmisch’ Wüten
von Wäscheleinen Opas bestes Hemd.

Der Mensch folgt diesen Launen selbst auch scherzend,
schickt Ahnungslose keck in den April.
Am ersten Tag des Monats, nichts verschmerzend,
sogar das Fernsehen Enten senden will.

Ja, manche Lüge kommt so wahr daher,
dass sie beschworen wird noch hinterher.

© Ingrid Herta Drewing