Friedenswunsch

Nie wieder Krieg!Das wollten wir,
hier endlich „Friede“ sagen.
Nach all dem Leid, den Klagen
und Nöten war uns deutlich hier:
Gemeinsam löst man Fragen.

Es reichten sich zum Bund die Hand,
die einst verfeindet waren,
um Frieden zu bewahren,
zu der EU kam Land um Land;
sich Achtundzwanzig scharen.

Doch nun wächst wieder ein Gezücht
aus Natio-Egomanen,
hisst nur die eignen Fahnen
und zeigt sich solidarisch nicht,
macht Fehler wie die Ahnen.

Auch ziehen wieder unter Waffen
Soldaten in die Kriege,
weltweit für falsche Siege.
Verteidigung sei so zu schaffen,
verkündet Polit-Riege.

Solang die Rüstungs-Industrie
weltweit die Fäden spinnt,
ist Friede Traum, mein Kind.
Doch trägt mich Glaube,Phantasie.
Noch hoff‘ ich, er beginnt!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Balkanroute

Das Herz,es weint und fühlt die Not
der Menschen,die dort ziehen.
Das Unheil, das fast täglich droht
durch Meuchelmord und Bombentod,
lässt sie ins Ausland fliehen.

Erbarmen sagt der Exodus
der Männer, Kinder, Frauen;
sie scheuen weder Meer noch Fluss,
die Angst diktiert das harte Muss,
ein tief erlebtes Grauen.

Zu helfen gilt es, doch verstopft
sind nun Europas Ohren.
Nachdem Millionen angeklopft,
und aufgenommen,ruft’s verkopft
nach Grenzen,Kraft verloren.

Bedroht von einer Menschenflut,
die naht, schier ohne Ende,
sieht sich so mancher ohne Mut,
bangt um des Staates Recht und Gut
und fordert flugs die Wende.

Ja, hin zum Guten mag’s sich wenden,
und Friede kehre endlich ein,
dass Kriege, Leid und Hunger enden,
die Völker denen Hilfe spenden,
die jetzt im Elend noch allein!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Flucht

Verloren Heimat, Herd und Haus,
im Krieg zerstört, was euch gegeben,
da zieht ihr in die Fremde aus
zu schützen euer nacktes Leben.

Nichts, glaubt ihr, könnt ihr noch verlieren,
wollt finden einen Friedens-Ort,
lasst euch von Schleppern schikanieren,
auf diesem Weg zum sichren Hort.

Vertrieben durch Gewalt und Tod,
riskiert ihr wilden Meers Gefahren.
Wie groß muss sie wohl sein die Not,
wenn Angst euch kann vor Furcht bewahren?

Europas Ufern gilt das Hoffen.
Hier wähnt ihr, geb’s ein gastlich‘ Land,
das euch, die ihr von Leid betroffen,
reich‘ freundlich helfend seine Hand.

Doch tönt’s auch hier, das Boot sei voll;
man schürt die Furcht vor eurer Reise,
vergiftet böse Zoll für Zoll,
wo Menschlichkeit sollt siegen weise.

© Ingrid Herta Drewing, 2015

Gegen den Rüstungswahn

Ach, wenn sie doch was Bessres wüssten,
fern jenes Wahnes in Allianz,
statt nur so kriegstoll aufzurüsten,
sich waffenklirrend stolz zu brüsten,
und suchten Friedens milden Glanz!

Dass Kampfbereitschaft unser Leben
hier generell durch Waffen schützt,
das ist nicht notwendig gegeben,
zu oft zog’s in den Krieg; dies‘ Streben
hat Kriegsgewinnlern nur genützt.

Da schaukelt sich auf beiden Seiten
der Argwohn mit dem Feindbild auf,
und bald schon nimmt ein Waffenstreiten,
das Tod und Elend wird bereiten,
dann seinen unheilvollen Lauf.

Lasst uns aus der Geschichte lernen!
Wir sehen, wohin Starrsinn führt‘.
Baut Brücken, statt euch zu entfernen,
beginnt das Misstrau’n zu entkernen,
zeigt, dass die Menschlichkeit euch rührt!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mensch und Fortschritt

Kein Wesen auf der Erde geht so schnöde
hier mit dem Leben und den Seinen um,
verwüstet die Natur, macht sie zur Öde!
Trotz Fortschritt zeigt sich Homo sapiens dumm.

Da lässt ihn nun sein Hirn so viel ausklügeln,
verleiht ihm Flügel, bringt ihn bis ins All;
doch immer noch vermag er nicht zu zügeln
Gewalt und Kriege, Hochmut vor dem Fall!

Es sterben Mensch und Tier, das Land vergiftet,
die Meere überfischt und Öl getränkt
und wo Vernunft in Frieden Einsicht stiftet,
drängt Geldgier an die Macht, zerstört und lenkt.

Wann endet es, dies‘ ruinös‘ Verhalten
und lässt uns und den Lebensraum erhalten?

© Ingrid Herta Drewing,2015

Gewissheit

Und dieses Frühlingstages Helle
wird Kummer, Ängsten, Sorgen wehren.
Was widerwärtig auf der Stelle,
es überschreite nicht die Schwelle,
um hier zu herrschen, zu verheeren!

Das Licht wird deinen Tag begleiten,
beschwingen dich; mit sanftem Sinn
mag dich dies Blütenlächeln leiten,
das farbig strahlt in Wiesenweiten,
des Lebens Spiel im Neubeginn.

Was nur ein Ahnen, wird Erkennen,
die Freude wächst. Der Liebe Band
lässt nimmer sich vom Lichte trennen,
preist seinen Namen, will bekennen,
dass gütig walte Gottes Hand.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Fernstenliebe

Du sagst, die Welt halte den Atem an,
meinst, dass sie nicht in Mitleid nur verweile,
sondern auch tue, was sie geben kann?

Jedoch der Katastrophen Folge, Eile,
die Sensationen machen Fühlen stumpf.
Der Mensch gewöhnt sich an den Schlag der Zeile.

Wie bald erinnert er sich nur noch dumpf,
dass in der Ferne irgendwer gelitten,
weil irgendetwas furchtbar spielte Trumpf.

Aktiv wird wohl der Mensch erst, wenn inmitten
der eignen kleinen Welt die Not sich zeigt.
Ansonsten, weiß er kühl und klar zu splitten.

Ja, Welt hält kurz den Atem an, dann schweigt
der Altruismus, hält die Tat zurück.
Durch täglich neue Schreckensnachricht neigt
man fast dazu, zu wähnen ein Geschick.

© Ingrid Herta Drewing,

Appell an die Vernunft

Ach könnt‘ ich alles Elend dieser Welt
wie Müll in eine große Tonne werfen,
den Hochmut, Hass, die Gier nach Macht und Geld
mit einem leichten Federstrich entschärfen!

Möcht‘ endlich dauerhaft den Frieden sehen
und Menschen, die vereint sich schaffen Schutz,
Naturgefahren mutig widerstehen,
die Erde hüten hier zu aller Nutz‘!

Geschichte lehrt uns, wie fragil das Leben
hier auf der Erde war, noch immer ist:
Vulkanausbrüche, Aschewolken, Beben,
das Meer, das überflutend Länder frisst.

Da sollten wir uns auf Gemeinsamkeit besinnen,
anstatt die falschen Kämpfe zu beginnen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Volkstrauertag

Der Himmel milchiggrau, der Sonntagmorgen
ruht tief im Nebel, und so sonnenfern
erscheint die Landschaft, Farben sind verborgen;
nur ahnen kann man noch den hellen Stern.

Hoch auf dem Dach die schwarzen Krähen schweigen.
Sie sitzen stoisch dort, ein passend Bild
den Trauertagen des Novembers eigen,
der das Vergängliche uns klar enthüllt.

Wir, die der vielen Toten heut gedenken,
denen die Kriege raubten kalt das Leben,
wir wollen unser Handeln richtig lenken,
dem Hass entsagen und nach Frieden streben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Gebet in der Not

Wie Falschgeld, Herr, missbraucht man deinen Namen,
auch richtet wieder Willkür, bringt den Tod.
Unmenschen, Wahn verblendet, mordend kamen,
und lebensfeindlich blutet Morgenrot.

Die Unschuld hilflos, fleht mit blassen Händen,
dass du sie rettest, wendest ab das Leid.
Sie bangen, hoffen, dass sie Hilfe fänden,
ein Licht sich zeige in der dunklen Zeit.

Da kann man nicht nur betend Hände falten,
wenn nach dem Leben trachtet böse Macht.
Denn es fällt schwer, die Wange hinzuhalten,
wenn Terror, Tod, Gewalt dein Wort verlacht.

Gib Kraft den Rettern, diesem Hohn zu wehren,
damit dann endlich Friede kann einkehren!

© Ingrid Herta Drewing,2014