Frühlingserwartung

Der erste März, so kühl und klar,
zeigt wenig Frühlingsmilde,
und dennoch nehme ich ihn wahr
im Sonnenlicht als wunderbar,
durchstreife die Gefilde.

Das Schneeglöckchen, die Krokus-Pracht
sie senden die Signale,
dass doch vorbei des Winters Macht
und Lenz sein Blüten-Licht entfacht
im Park bei uns im Tale.

Der Haselstrauch, schon lang bereit,
und auch der Weide Kätzchen,
sie blühen; es ist ihre Zeit,
was Hummeln und auch Bienen freut.
Sie sammeln Pollenschätzchen.

Und auf dem Baum der Amsel-Hahn
übt seine Melodien.
Sein Lied hat es mir angetan.
Es singt von lichtem Frühlings-Nah’n.
Die Welt wird hell erblühen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühjahrsmorgen

Hell schlägt an diesem milden Wintermorgen
der Tag die klaren, blauen Augen auf,
und alles, was zur Nacht war tief verborgen,
erwacht im Lichte mit der Sonne Lauf.

Von Lenz spricht hier die Zaubernuss, erblüht,
auch der Magnolien Knospen kräftig schwellen.
Im kleinen See ein Schwanenpaar still zieht,
und eisfrei rauscht der Bach in seinen Schnellen.

Dort hoch vom Baum erklingen Frühlings Weisen;
es übt die Amsel schon die Melodie,
und Schneeglöckchen im Winde schwingen leise,
Weißzartes blüht in grüner Harmonie.

Da magst auch du dich wohl einstimmen lassen
auf Neubeginn, in Hoffnung Mut nun fassen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Dritter Oktober 2015

Heut zeigt der Tag sich hell in Feierlaune;
zur Silberhochzeit schenkt er himmlisch‘ Blau,
die Rose grüßt im Garten, und ich staune,
wie alles passt zur Jubiläums-Schau.

Es scheint, als weile Sommer in den Bäumen,
dort,wo der Rambach Richtung Kurpark fließt,
um silbern noch im Mittagslicht zu träumen,
obwohl uns schon des Herbstes Malkunst grüßt.

So hell, als wolle sie zur Hoffnung mahnen,
wo mancher nur von Wandel, Welken spricht,
lässt hier Natur in ihrer Schönheit ahnen,
dass in das Dunkel dringt auch immer Licht.

Und mögen bald auch dichte Nebel wallen,
wird Sonne dafür sorgen, dass sie fallen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Klarer Herbstmorgen

Solch einen Morgen lob ich mir!
Blauhimmel, hell der Sonne Strahlen,
und Maler Herbst ist fleißig hier,
zeigt seine Farbkunst im Revier,
beginnt die Blätter zu bemalen.

Als flösse alles Himmelslicht
jetzt in die Landschaft, Büsche, Bäume,
damit zum Abschied ihr Gesicht
in abertausend Farben spricht,
Natur nun paradiesisch träume.

So kündet Ende an Beginn.
Und mögen Winter, Nebel-Zeiten
ihr Bild auch grau bald stellen hin,
wird doch des Lebens Frühlingssinn
uns hoffnungsfroh und heiter leiten.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Herbstbäume

Schön leuchten sie in seidig‘ goldnem Glänzen,
die Bäume; Maler Herbst die Farben schenkt,
und manche mag er feuerrot umkränzen,
wenn er im Künstler-Licht den Pinsel schwenkt.

Bald lässt der Wind die hohen Bäume raunen,
wenn übermütig er nach Blättern greift,
sie löst und raubt, in wilden Tanzes Launen
und Wirbeln weit hinweg mit ihnen schweift.

Gesellt sich zu ihm noch ein starker Regen,
sind alle Äste eines Morgens kahl.
Die Blätterpracht liegt achtlos auf den Wegen,
und Nebel hüllen ein die Bäume fahl.

Doch spendet Trost der Kreislauf der Natur:
Was welkte, fiel, kommt wieder, schläft wohl nur.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mittsommer

Der längste Tag des Jahres hat begonnen,
und golden feiert Licht, uns nun bedacht
Mittsommernacht, in Liebe lass uns sonnen,
bevor die Dunkelheit erneut erwacht.

Die Hoffnung, dass auch hier ein Sommerleben,
in Licht getaucht, sein blühend’ Lied erfüllt,
lässt uns in Harmonie nun mild verweben,
was sonst so grau die Wirklichkeit verhüllt.

Wohl wissend, dass die Sommersonnenwende
allmählich kürzt den Tag in unsrem Raum,
genießen wir dies’ Leuchten ohne Ende
wie einen schönen, lang ersehnten Traum.

Wir reichen freudig uns zum Tanz die Hände,
so als ob unser Leben neu sich fände.

© Ingrid Herta Drewing

Auf Frühlings Schwingen

Die Sonne strahlt, der Himmel blaut,
die Welt erscheint nun offen.
Der Frühling in dein Fenster schaut,
und Vögel zwitschern lieblich, laut,
lebendiges Erhoffen.

Im Hof der Kinder Lachen hallt,
und in den Blütenbäumen
der Amsel zärtlich‘ Lied erschallt.
Es lockt auch dich in Park und Wald,
lässt sanft dich wachend träumen.

Ein Neubeginn voll Kraft und Mut
verleiht dir starke Schwingen,
verspürst in dir des Lebens Glut
und fühlst es, alles wird nun gut,
dein Werk wird dir gelingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingshoffen

Dies‘ helle, lichte Tagen,
des Himmels klares Blau,
verspricht ein neues Wagen.
Vorbei das bange Fragen,
du fühlst es nun genau!

Ein zartes Flüstern, Sagen
in jedem Blütenlied
lässt dich nicht mehr verzagen.
Du wähnst dich sanft getragen
und froh wird dein Gemüt.

Die Welt erscheint dir offen.
Du bist dazu bereit,
nur Gutes zu erhoffen,
fühlst freudig dich betroffen
von Frühlings leichter Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsempfinden

Wie mild umfächelt mich die Luft,
erfüllt von süßem Blütenduft!
Der Frühling ist gekommen,
hat alles eingenommen.

Im Blütenrausch erwacht sein Reich.
Er lässt das Harte werden weich,
und zarte Weisen klingen;
die Vögel lieblich singen.

Die Welt erwacht aus dunklem Traum,
trägt ihren federleichten Flaum
und sieht sich wachsen, werden,
in neuem Leben erden.

Auch ich fühl’ mich so leicht, beschwingt.
Dies Lied, das mir im Herzen klingt,
lässt mich am Tage träumen.

Dort unter grünen Bäumen
spaziere ich, und mir gefällt
die Frühlingshoffnung dieser Welt.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsbefreiung

Auch du trugst Schnee in deinen Haaren.
Als dich der Sonne Strahl erfasst’,
erkanntest du die Last der Jahre,
befreitest sorgsam Ast für Ast.

So wird der junge Frühling greifen
ins Herz dir, lässt dich leicht nun gehen.
Wohin auch deine Blicke schweifen,
siehst du das Leben neu entstehen.

Und leise tönt ein zartes Klingen,
wird zum Crescendo, füllt den Raum.
Das Lied, das schlief, beginnt zu singen
in dir, es blüht dein Frühlingstraum.

© Ingrid Herta Drewing