Archive for the Category Vögel
Bevor dies‘ gräuliche Vermummen
des Nebeldickichts Kreise zieht,
sogar die Krähe krächzend flieht,
mögen die Bienen emsig summen,
Hirschkäfer kommen, zärtlich brummen;
am Morgen freche Elstern keckern,
die Amseln hier laut zeternd meckern,
und fröhliche Gezwitscher-Weisen
im Herbstbaum schenken uns die Meisen!
Mit ihrem munt’rem Lebenslied
erfreuen sie uns Seel‘, Gemüt,
verhüten trauriges Verstummen.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Oktober 8th, 2014 | Fauna, Herbst, Lebensfreude, Natur, Vögel | Tags: Amsel, Biene, Elster, Hirschkäfer, Klänge, Lebensfreude, Meise, Nebel, Schweigen, Spätherbst | 0 Comments
Der Herbst zieht durch’s Gelände
und malt die Blätter an.
Als muntrer Malersmann
erweist er sich behände,
schenkt Schönes, wo er kann.
Den Sommer lässt er ziehen,
auch manche Vogelschar.
Rotkehlchen, Schwalbe, Star
nach Süden stets entfliehen
zu dieser Zeit im Jahr.
Wir sind ihm wohl gewogen
und seinem Feuer-Bild,
das Farbensehnsucht stillt
und hier den goldnen Bogen
mit Ernteträumen füllt.
Bis dann sein grauer Vetter
November weilt zu Gast,
in Nebel-Truhen fasst,
der Tag bei kaltem Wetter
ermüdet und erblasst.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 9th, 2014 | Frühherbst, Jahreszeiten, Natur, Vögel, Wetter | Tags: Blattfärbung, Ernte, Erntedank, Goldener Oktober, Herbst, Nebel, November, Vogelzug | 0 Comments
In jedem Sommer thront auf der Antenne
dies‘ Tauben-Pärchen still im Abendlicht,
als gönne es sich letzter Sonne Sicht,
bevor der Tag errötend sich mag trennen,
und Nacht im Sternenmantel folgt der Pflicht.
Auch ihre kleinen Ringeltaubenkinder
dort sitzen beieinander, traulich dicht.
Gewitter, Regen, Stürme stören nicht,
gemeinsam Lebens Unbill so zu mindern;
kein Eigennutz hier fordert den Verzicht.
Ein Sinnbild mir, verheißt es doch den Frieden,
den Menschen andern Menschen oft verwehren,
weil Hochmut, Habgier, Hass die Einsicht stören,
dass uns nur Liebe, Menschlichkeit hienieden
auf Dauer können irdisch‘ Glück bescheren.
© Ingrid Herta Drewing,2014
August 24th, 2014 | Besinnliches, Fauna, Friede, Liebe, Nachdenkliches, Sommer, Vögel | Tags: Einsicht, Frieden, Gemeinschaft, Liebe, Menschlichkeit, Paar, Ringeltauben, Vernunft | 0 Comments
Als habe Ra sie zum Appell befohlen,
Nilgänse, da versammelt, aufrecht stehen
und aufmerksam in eine Richtung sehen,
im Mittagsglanz des Sommers, unverhohlen.
Sie, Immigranten aus des Nils Regionen,
Am Warmen Damm längst heimisch schon geworden,
schreckt auch nicht mehr der Winter hier im Norden;
ganzjährig sie an diesem Teiche wohnen.
Hier, wo die warmen Quellen bringen Milde
und selten nur herrscht Frost mit Eis und Schnee,
gehören sie zum wohl vertrauten Bilde
wie Enten, Schwäne dort am Kurhaus-See.
Erobern gleich der Sittichschar die Stadt,
die grüne Zonen dort bevölkert hat.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Juli 27th, 2014 | Fauna, Landschaft, Sommer, Sonette, Stadt, Vögel, Wiesbaden | Tags: Am Warmen Damm, Halsbandsittiche, Neozoen, Nilgänse, Sommermittag, vermehrung, Warme Quellen, Wiesbaden | 0 Comments
Des Lebens Gefieder
ermattet
am Strand.
Verloren
das unschuldige Weiß
der Schwäne.
Schwarz
schreibt die Ölspur
den Tod.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Mai 25th, 2014 | Gesellschaftskritisches, Umwelt, Vögel | Tags: Havarie, Ölteppich, Umweltzerstörung, Vogelsterben | 0 Comments
Die Mauersegler? Plötzlich sind sie fort,
die gestern lauthals sirrend hier noch flogen,
verließen heimlich ihren Sommerhort
und sind nach Süden still zurück gezogen.
Obwohl noch hoher Sommer im August,
in heißer Sonne Felder, Wiesen flirren,
wird mir des Herbstes Nähe doch bewusst,
da diese Vögel hier nun nicht mehr schwirren.
Kein Abschiedslied erklang, kein Vorbereiten,
nur jetzt in diesem Sommerbild die Lücke
wird mich zur neuen Jahreszeit geleiten;
der Früchte Reifen bildet mild die Brücke.
Wir schwingen mit im Kreislauf der Natur
und folgen ihr auf ihrer sanften Spur.
© Ingrid Herta Drewing
August 1st, 2013 | Fauna, Herbst, Lebensfreude, Sommer, Vögel | Tags: Herbstsignale, Mauersegler, Natur, Reife, Schöpfung, Sommerboten | 0 Comments
Hoch über den Wiesenwogen
der Sonne goldenes Segel.
Weithin sichtbar im Blau,
schwärmend über der Au
in Wärme muntere Vögel,
die endlich zu uns gezogen.
Sie tragen Licht im Gefieder,
die Schwalben, die sanft dort schweben,
und künden Sommer an;
doch auch den Herbst sodann,
wenn sie zum Zuge sich heben
und ziehen nach Süden wieder.
Doch jetzt in des Tages Milde
sie hoch in den Lüften fliegen.
Beschwingt die helle Zeit
im bunten Sommerkleid!
Auch in der Wiese ein Wiegen
im Farbentanz der Gefilde.
© Ingrid Herta Drewing
Juli 31st, 2013 | Fauna, Jahreszeiten, Lebensfreude, Sommer, Vögel | Tags: Helle Tage, Lebensfreude, Leichtigkeit, Licht, Schwallben, Sommerboten, Wärme | 0 Comments
Vogelschwärmerei.
Zum Kirschbaum
fliegen sie hin
und ernten dort reichlich.
Star-Allüren
© Ingrid Herta Drewing
Juli 15th, 2013 | Frühsommer, Sommer, Vögel | Tags: Kirschbaum, Stare, Vögel | 0 Comments
Lieb Nachtigall, hör‘, lass‘ dir raten,
verweile hier und flieg‘ nicht fort!
Mach’s wie die Amsel, andre Arten,
die Orts treu sind bei uns im Garten,
und bleibe in Europas Hort!
Denn fern dort in Ägyptenland
kannst du auf Reisen dich nicht schonen.
Als kilometerweite Wand
wurden dort Netze aufgespannt,
damit sich Vogelfang soll lohnen.
Gefangen wirst, gerupft, gebraten,
zuvor die Flügel dir gestutzt.
Der Mensch neigt ja zu rohen Taten,
wird deines Sanges Kunst verraten,
wenn für ihn zählt nur Eigennutz.
Und meistens blickt er ohne Bangen
auf das, was kurz ihm Wohl gewährt;
was zu komplex, in Sicht zu lange,
der Artenvielfalt Welt-Belange,
sie bleiben dabei ungehört.
© Ingrid Herta Drewing, 2013
Juli 9th, 2013 | Fauna, Gesellschaftskritisches, Natur, Vögel | Tags: Ägypten, Nachtigall, Vogeljagd | 0 Comments
Da wendet sie sich nun; ein Grausen
erfasst die muntre Vogelschar,
statt Nester bauend hier zu hausen,
sieht man sie flugs nun südwärts sausen,
ob Kiebitz, Adebar und Star.
Noch fehlt hier ihr Insektenfutter,
statt Frühling harrt der Winter aus
Es fühlt sich keine Vogelmutter
trotz Meisenknödels Rettungsbutter
jetzt heimisch da in ihrem Haus.
So wie sie Meister dieser Krise,
bereit zur Umkehr unbeirrt,
sollt‘ auf verlorn’er Eurowiese
im Süden neue Währung sprießen,
damit die Wirtschaft wieder schwirrt!
© Ingrid Herta Drewing
März 25th, 2013 | Fabeln und Parabeln, Gesellschaftskritisches, Vögel, Winter | Tags: Euro, Eurokrise, Währungsänderung, Zugvögel | 0 Comments