Archive for Juli 2015

 
 

Mauersegler-Schar

So quirlig wild,so sah ich sie noch nie,
wie sie hier alle durcheinander stieben,
als seien sie in großer Schar bestellt,
das Sammeln für den Süden-Flug zu üben.

Gepackt von Reisefieber, scheinen sie
ganz zu vergessen, dort entspannt zu schweben
in ihrer klaren, blauen Himmelswelt,
die Boten jener Leichtigkeit im Leben.

Nein,zieht nicht fort!Noch klingt die Melodie
des Sommers. Mögen uns doch bleiben,
die warmen Tage hier, von Licht erhellt,
die strahlend sich in unsren Alltag schreiben!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommerabend-Neige

Es will der Tag sich neigen
und lädt den Himmel ein,
nun, da die Amseln schweigen,
errötend sich zu zeigen
und Abendsternes Schein.

Aus feuchten Wiesen heben
sich zarte Nebel,Hauch;
auch überm Walde schweben
die Schleier, Abendweben,
des Sommers Heide-Rauch.

Da nah’n die Nachtaktiven:
Schon schwirrt die Fledermaus.
Als ob zur Jagd sie riefen,
Kauz, Eule, die tags schliefen,
sind flugs auf Beute aus.

Der Wald versinkt im Dunkel,
bis silbern Mondlicht fließt,
der Sterne hell Gefunkel
das irdische Gemunkel
beleuchtend hier begrüßt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Kindheits-Sommer

Es streift der Sommer durch die Wiesenwogen,
beschirmt von einem klaren Himmelblau.
Schon früh sind wir zum Wandern losgezogen.
Des Waldes Lichtung schien uns einzuladen,
ein Picknick-Plätzchen an der Luft, die lau.

Hier will ein heller Bach die Wiese säumen,
an dem noch knorrig alte Erlen steh’n.
Ein Bild, romantisch, lädt mich ein zum Träumen.
Dort mag ich mir die Füße kühlen, baden,
sanft spüren auch des Sommerwindes Weh’n.

Da wird die Kindheit wach, Erinnerungen,
wie wir das Wasser eifrig einst gestaut,
im kleinen Teiche planschten ungezwungen,
Indianer spielten, die an Sees Gestade
dann stolz ihr Dorf, den Wigwam aufgebaut.

Wie schön, dass diese Landschaft blieb erhalten,
den Enkeln noch schenkt Wunder der Natur,
für sie erfahrbar macht des Lebens Spur,
und dass nicht nur ein virtuell‘ Gestalten
ein blasses Abbild zeigt, so künstlich fade!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Blick nach Brüssel

Ein grauer Himmel trübt die Sonnensicht,
als wolle hier der Sommer nun pausieren.
Europas Sonntag mag ein Grexit nicht,
befürchtet zu viel dadurch zu verlieren.

Finanzminister ohne Lösung tagten,
zu viel Vertrauen wurde jüngst verspielt.
Fünf Jahr‘, fünf Monate, und viele wagten
strategisch Spielchen,häufig falsch gezielt.

Der Gipfel soll den Kompromiss jetzt finden;
sie werden tagen bis tief in die Nacht.
EU-Gedanken werden sie verbinden,
denn Einigkeit macht stark, gibt ihnen Macht.

Vernunft und Menschlichkeit regier‘ die Normen,
und Griechenland beginn‘ Strukturreformen!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommerabend am Wochenende

Es träumt der Sommer auf den Fluren,
besternt die dunkelblaue Nacht.
Im Schlummer liegen Sonnenuhren;
jedoch der Duft, der Blüten Spuren,
verwöhnt mit seinem Hauch uns sacht.

Gesellig mag der Tag ausklingen.
Das Wochenende schenkt uns Raum,
nun fern von Pflichten, ernsten Dingen
entspannt den Abend zu verbringen,
vergessen, was sonst hält in Zaum.

Wir mögen noch im Freien weilen,
im kleinen Garten vor dem Haus,
und Zeit mit lieben Menschen teilen.
Bevor die Stunden uns enteilen,
kosten wir sie gemütlich aus.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Nachtigallen-Lied

Sanft träumt im Lindenbaum die Nacht
und Nachtigallen singen.
Der Sommermond hält golden Wacht,
steht über allen Dingen.

Glühwürmchen leuchten hell; ihr Glänzen
gilt einem Partner, der gewillt
in strahlend frohen Lichter-Tänzen
die Paarungsschritte gern erfüllt.

Du schaust still in den Mond, dein Lieben
bleibt ein geheimes Sehnsuchtslied.
Der Rose Duft, der dir geblieben,
erquickt dir Seele und Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Lauschiger Sommerabend

Des Sommerabends milde Röte
liegt auf dem Land so traulich schön,
als ob die Sonne sinkend böte
dem Tag ein Lächeln im Vergeh’n.

Sanft in die Nacht der Abend gleitet.
Wir harren noch im Freien aus.
Den Sternenmantel ausgebreitet
schirmt Sommers Zauber Mensch und Haus.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Ausblick

Vom Söller in die Weite schauen,
und ganz tief unten fließt der Rhein.
Ihn säumen keine grünen Auen,
steil ist der Fels aus Schieferstein.

Wie Spielzeug Bahnen, Autos fahren
auf schmalem Wege da entlang,
die Fachwerkhäuschen, hoch an Jahren,
steh’n dicht gedrängt vor Berges Hang.

Doch wo ein Bach, ein Flüsschen mündet
hier in den großen Strom hinein,
sich auch ein Schwemmlandfächer findet,
der früh schon lud zur Siedlung ein.

Die weißen Schiffe, die dort halten,
laden Touristen ein und aus.
Hinauf zur Burg zieh’n die Gestalten,
wo Rheinromantik ist zu Haus.

Terrassen, die nach Süden blicken,
sind für den Weinbau gut bestellt.
Der Rebensaft darf dann beglücken
Genießer aus der ganzen Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Südsee-Sommer

Sinkende Sonne,
flüsternde Wellen am Strand,
Meeres-Märchentraum.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Im Mittelrheintal

Nun mit den weißen Schiffen fahren,
hier auf dem Rhein im Sonnenschein,
an Tagen, himmelblauen, klaren
Schönheit erschaun am Mittelrhein!

Hoch auf den Felsen Burgen grüßen,
die Zeugen der Vergangenheit.
Im Abendrot romantisch fließen
des Rheingolds Wasser in die Zeit.

Im kleinen Winzerort die Schenke
zeigt’s Sträußchen, lädt zum Riesling ein,
und hier, fern der Touristen-Tränke,
genießt du traulich guten Wein.

© Ingrid Herta Drewing