Der Herbstwind aus Nordost ist kühl zugegen,
doch Himmelblau beherrscht den klaren Tag.
Es tanzen bunte Blätter auf den Wegen
im Wirbelwind, der ihre Farben mag.
Im Sonnenlicht, das hell im Mittag steht,
heg ich des Gartens letzte Blütenträume,
bevor der Astern Sternenlächeln geht
und Regen peitscht die Blätter von den Bäumen.
Noch reicht Oktober uns die goldnen Hände,
bevor Novembernebel nah uns graut.
Ein Lebenszyklus nimmt ganz sanft sein Ende.
Im Spiegelbild der Mensch sein Leben schaut.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 25th, 2015 | Herbst | Tags: Astern, Blätterfärbung, Herbst, Klarer Tag, Oktober | 0 Comments
Des Regentages feucht Gesicht
begegnet mir mit matten Blicken,
wo unlängst, leuchtend noch im Licht,
der Herbst mit seinem Farbgedicht
mir Sinn und Seele konnt’ beglücken.
Ein Tief, das über Land spaziert,
hat mit Oktober angebandelt,
sein warmes Gold rasch konfisziert
und uns schon stürmisch vorgeführt,
wie schnell sich Hell in Dunkel wandelt.
Ich hoffe, dass nur kurze Zeit
der Herbst wird dulden die Chimäre,
damit von tristem Grau befreit
Natur in farbenfrohem Kleid
beende strahlend die Affäre!
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 19th, 2015 | Herbst | Tags: Farbenpracht, Herbst, Lebensfreude, Regen, Sonne | 0 Comments
Der Herbst fasst heut‘ mit nassen, kalten Händen
den sommermüden Bäumen ins Gesicht,
die ihren Blättern nun das Grün entwenden.
Diffus nur schenkt sich dieses Tages Licht.
Doch noch hält reiche Ernte die Natur:
Kastanien, Eckern, Eicheln, Nüsse fallen.
Eichhörnchen sind hier flink auf Sammel-Tour;
man sieht sie, wenn vorbei der Nebel Wallen.
Mich fröstelt dieses trübe Regenbild;
ich sehne mich nach goldenem Oktober
und klarem, blauem Himmel, sonnenmild,
der Bäume Farbenspiel hell in Zinnober.
Damit wir aus den milden Frühherbst-Zeiten
nicht gleich in graue Nebelfänge gleiten.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 18th, 2015 | Herbst, Landschaft, Licht, Natur, Nebel, Regen, Sonette, Stimmungen | Tags: Blätter, Goldener Oktober, Herbst, Kälte, Nebel, Regen | 0 Comments
Das Blätterbunt mit Schnee bestäubt,
ein seltsam‘ winterlich‘ Gebaren,
wo von Oktobergold betäubt
wir noch mit Herbst in Einklang waren!
Zu früh erscheint die weiße Pracht;
die uns zur Weihnacht darf erfreuen,
wenn sie statt Regen uns ganz sacht
mit Glitzer-Sternchen mag bestreuen.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 15th, 2015 | Aktuelles, Herbst | Tags: Herbst, Schnee, Weihnachten | 0 Comments
Nun, da die Tage sich verdunkeln,
die Landschaft kalte Nacht erblickt,
der warmen Sternen-Nächte Funkeln
fast ins Vergessen ist gerückt,
scheint Herbst sich winterlich zu geben.
Auf nahen Hügeln fällt schon Schnee,
obwohl das farbenfrohe Leben
noch singt im Baumlaub hier am See.
Da fehlt die feine Trennungsschärfe,
der Jahreszeiten klarer Glanz,
wenn Winter wirkt in Herbstes Verve
noch vor des Sturmwinds Blättertanz.
Hier scheint sich alles zu vermischen,
was sonst doch recht geordnet schien,
als gelte es, nun zu verwischen
des Lebens Kreislauf,Welken,Blüh’n.
Die Kraniche nach Süden fliehen,
Nord-Ostwind trägt den Vogelflug
derweil aus Süd-Ost Menschen ziehen
zu uns in großem Flüchtlingszug.
Sie kommen an, so voller Hoffen,
dass alles lebenswert mag sein.
Doch mancher merkt da nun betroffen,
kein Paradies lädt ihn jetzt ein.
Was ein Willkommen hier verhießen,
und sich als Wohlfahrt hat verbürgt,
zeigt oft den Notstand, ein Verdrießen
in Massenunterkünften wirkt.
Da mag zwar guter Wille siegen,
doch vieles,was von weitem glänzt,
erweist sich nah als Brechen, Biegen,
da Endlichkeit die Kraft begrenzt.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 14th, 2015 | Aktuelles, Deutschland, Flucht, Geborgenheit, Gesellschaftskritisches, Herbst, Jahreszeiten, Kälte, Kraft., Leben, Menschen, Natur, Weltgeschehen, Wetter | Tags: Flüchtlinge, Herbst, Jahreszeiten, Kälte, Kranichflug, Notstand Massenunterkunft, Paradies, Schnee | 0 Comments
Der Ventilator wandert auf den Speicher,
hat ausgesummt, wird nun nicht mehr gebraucht.
Des Sommers Hitze, kaum in Jahren reicher,
hat schon vor ein paar Wochen ausgehaucht.
Hier blickt der Herbst jetzt Morgens kühl ins Fenster.
Die Sonnenuhr zeigt an die Stunden spät,
weil Nebel graue Spinnen-Kleid-Gespenster
ihr in das helle Licht des Tages sät.
Noch glühen leuchtend rot die letzten Rosen,
doch Kraniche, laut rufend, südwärts ziehen.
Von Abschied künden auch die Herbstzeitlosen;
und du, du würdest gar zu gern entfliehen.
Doch bleibst du, hältst dein Haus hier wohl bestellt,
sorgst für das kleine Glück in deiner Welt.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 13th, 2015 | Abschied, Herbst, Landschaft, Licht, Natur, Nebel, Sonette, Stimmungen | Tags: Abschied, Dunkelheit, Fernweh, Herbst, Herbstzeitlosen, Kraniche, Nebel, Sonnenuhr, Verantwortung, Zugvögel, ZUhause | 0 Comments
Ich könnte mich in diesen Herbst verlieben,
in seine Farbenpracht, der Blätter Bunt,
die warmen Strahlen, die den Tag durchsieben,
wenn hoch im Blau der Sonne golden Rund.
Jedoch ist dieser Bursche recht durchtrieben,
wirft Nebelkerzen, hüllt hier ein die Stadt.
Bald wird die Malkunst in den Wind geschrieben,
nach kurzer Vernissage welkt Blattwerk matt.
Da muss, was jetzt so schön erscheint, zerstieben.
Er gibt sich dann meist frostig, feucht und kalt,
wird kahle Bäume barsch ins Blickfeld schieben,
verleiht Vergänglichkeit erneut Gestalt.
Obwohl er auch mit Frost noch nach Belieben
aus Nebelschleiern Silber-Raureif wirkt,
wär‘ ein Verlieben maßlos übertrieben.
Ein kurzer Flirt nur, mehr scheint nicht verbürgt!
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 10th, 2015 | Besinnliches, Herbst, Lebensfreude, Licht, Liebe, Malkunst, Natur, Nebel, Vergänglichkeit | Tags: Blattfärbung, Farbenpracht, Flirt, Frost, Herbst, Himmelblau, Malkunst, Nebel, Raureif, Sonnengold, Vergänglichkeit, Verlieben | 0 Comments
Nun will der Herbst sein Werk vollenden
mit Feuerlaub und Ernte-Tanz,
schenkt Reife, Frucht mit vollen Händen,
als sollt’ sein Reichtum niemals enden
an Tagen in des Lichtes Glanz.
Sehr bald schon werden Nebel steigen,
verhüllen Garten, Haus und Stadt.
Diffus nur kann sich Sonne zeigen,
und in Alleen wohnt ein Schweigen;
dort kauern dann selbst Krähen matt.
Jedoch du sehnst dich nach dem Leben,
treibt auch die Zeit ihr schnelles Spiel.
Obwohl jetzt Blätter fallen, schweben,
magst du dich hier erneut verweben.
Dir gilt der Herbst noch nicht als Ziel.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 8th, 2015 | Besinnliches, Herbst, Lebensfreude, Vanitas, Vergänglichkeit | Tags: Ernte, Herbst, Krähen, Leben, Lebensfreude, Nebel, Reife, Vergänglichkeit | 0 Comments
Herbst lässt mit Wehmut fühlen,
dass hier der Sommer schwand.
Der Sanduhr Körner fielen,
und Bäume Phönix spielen
in feurigem Gewand!
Die Jahre mir entgleiten
wie Blätter flugs im Wind.
Es wettert in den Zeiten,
doch Leid und Freude leiten
noch stets das fragend‘ Kind.
Im Sternen-Traum erbeben
darf still es in der Nacht,
um tags sich zu verweben,
pulsierend mit dem Leben,
das auch den Herbst bedacht.
© Ingrid Herta Drewing, 2015
Oktober 7th, 2015 | Besinnliches, Herbst, Leben, Lebensfreude, Licht, Natur | Tags: Herbst, Inneres Kind, Lebensfreude, Lebenswille, Vergänglichkeit, Wissensdurst | 0 Comments
Herbstmittags-Stille,
Blätter flüstern im Bach-Blau,
ein himmlisch Geschenk.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2015
Oktober 5th, 2015 | Frühherbst, Haiku & Co | Tags: Bach, Herbst, Himmelblau | 0 Comments