Advent

Bald wird es kalt.
Schnee hüllt die Landschaft ein,
lässt fein sie schweigend sein,
kein Vogellied erschallt.
Als sollt‘ ein Innehalten
andächtig hier nun walten,
wirkt weiß die Welt und rein.

Früh geht der Tag.
Das Sehnen nach dem Licht
verzagt nicht im Verzicht,
empfindet’s nicht als Plag.
Im hellen Schein der Kerzen
dringt Freude in die Herzen,
Advent von Ankunft spricht.

Die Weihnachtszeit
im Glauben uns verspricht
die Liebe und das Licht,
hat im Geleit
das Hoffen auf den Frieden,
den Christus uns beschieden,
für alle hält bereit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erntedank-Gebet

Wir bringen, Herr, die Gaben;
demütig danken wir
für alles, was wir haben.
Des Lebens volle Waben
sind uns geschenkt von dir.

Gib uns die Kraft, zu hüten,
was du uns anvertraut
in deiner Gnade, Güte,
die Erde in der Blüte,
die wir so schön erschaut.

Dass wir das Maß erkennen,
das hier gewährt den Schutz,
die Fehler klar benennen,
von Habgier uns nun trennen
und eitlem Eigennutz.

Damit die Erde bleibe
dies’ blaue Paradies,
soll uns Vernunft verschreiben
ein lebenstüchtig’ Treiben,
das aus der Liebe fließt!

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing

Lebensfrage

Was wäre Leben
ohne Luft und Wärme,
die Tiere, Pflanzen,helles Licht?
Kein sanftes Weben,
keine Bienenschwärme
hier sorgten für die Frucht.Verzicht!

Was wäre Leben
ohne Glauben, Lieben,
ein Dasein aller Hoffnung bar?
Ein eitles Streben,
nur ein Werden, Üben,
und – sähe da Vernunft noch klar?

Was wäre Leben
ohne Kinderlachen,
die kleine Hand, die deine hält?
Dies Gück, gegeben,
lässt dich sorgsam wachen,
schenkt Güte hier in harter Welt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Geborgen

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Du birgst mich sanft in deinen Armen,
gewährst mir Trost in aller Not.
Dein Wort, so wichtig wie das Brot,
vertreibt die Kälte, schenkt im Warmen
mir lächelnd Liebe, lind Erbarmen
und Hoffnung, neues Morgenrot.

Da schwingen in den Lüften Klänge,
so hell erwacht des Frühlings Lied,
das froh ermuntert mein Gemüt,
befreit aus Trübsal, grauer Enge.
Andächtig lausch’ ich Lichtgesängen
und fühl, wie Leben neu erblüht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Bekenntnis

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Nennt’s ruhig naiv! Ich fühle mich geborgen;
als Mensch und Christ erfahr‘ ich Gottes Huld,
all seine Gnade, Liebe und Geduld,
die mich erhält bei Tag und Nacht, kein Morgen
mir würde neu, vergebe meine Schuld.

Gott ist mir Heimat, Wärme, mein Zuhause,
die Liebe Christi, deren göttlich Licht
zum Menschen menschlich, gütig liebend spricht,
der Erde Schönheit schenkt, in meiner Klause
mich noch dies Freisein lehrt, auch im Verzicht.

© Foto u. Gedicht / Ingrid Herta Drewing,2017

Beständigkeit

Version 3

Schnelllebig sind wir; mit Maschinen
wird digital der Takt bestimmt.
Wir sehen mit erstaunten Mienen
einbiegen uns auf Robot-Schienen,
sogar Zerstörung und Ruinen
verwundert ins Visier man nimmt.

Und mancher so die Zukunft schaute
in Furcht, was uns da widerfährt,
wenn Robot mimt des Menschen Laute.
Da sucht der Mensch das ihm Vertraute,
das ihm Geborgenheit gewährt.

Was welche wähnen als Verstauben
in alten Artefakten fahl,
dies finden wir als Hort im Glauben,
weil Nächstenliebe, Friedenstauben
lebendig sind trotz Ritual.

Froh feiern wir dies Fest der Liebe,
bereits Adventszeit uns gefällt,
wenn Hoffnung, dass dies Mensch sein bliebe
fern allem kalten Machtgetriebe,
uns Christus schenkt als Licht der Welt.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden, Marktkirche, Krippe von Wolf Spemann

Sankt Martins Zug

Seht, Sankt Martin kommt geritten,
als ein Ritter hoch zu Ross,
trägt den Mantel rot, zerschnitten,
teilte, was er sonst genoss!

Durch den Abendnebel ziehen
Kinder fröhlich hinterdrein,
hell ihre Laternen glühen,
farbig tanzt der Lichter Schein.

Und sie singen ihre Lieder,
folgen schöner Tradition,
nehmen auch am Ende wieder
gern den Wecken an als „Lohn“.

Wenn wir liebend, gütig walten,
bringen wir ins Dunkel Licht,
zeigt der alte Brauch; wir halten
fest an dem, was Glauben spricht.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Gewissheit des Glaubens

Sonne, Meer, Lanzaroteo

Wenn sich die Stille wie ein Seidenschal
zur Nacht um meine müden Schultern legt,
und wohlig Wärme mein Ermatten hegt,
dann frag ich mich, ob wohl zum letzten Mal
das Leben auch solch Abschied nehmen pflegt.

Wünsch mir, es möge sein ein sanftes Gleiten,
das zärtlich führt zu einem Ende hin,
vielleicht sogar in einen Neubeginn,
wo jenseits alles Irdischen der Zeiten
und Räume mich erwartet wahrer Sinn.

Die Augen schließend, fühle ich die Ruh
und lasse sanft des Tages Lied verklingen
dem Raunen meiner Seele hör ich zu,
die glaubend mich erinnert, sagt:“ Auch du
bist ein Kind Gottes, zu ihm wirst du dringen!“

© Gedicht: Ingrid Herta Drewing,2017
Foto : Ingmar Drewing

Sonntag

Version 3

Im Osten blinzelt Sonne ins Gelände,
ein Sommertag erwacht mit blauem Blick.
Der Sonntag ruht noch sanft und hält die Hände,
die sonst geschäftigen, nun still zurück.

Vom Turm der Kirche läuten hell die Glocken,
und mancher Schläfer wünschte sie gern fern.
Doch Gläubigen gefällt’s; wie ein Frohlocken
der Engel ruft es sie zum Haus des Herrn.

Ermuntert, in Bewegung jetzt geraten,
spaziert man durch den Park; des Sonntags Ruh‘
tut gut nach einer Woche Arbeit, Taten.
Man kommt zu sich und hört der Seele zu.

Und selbst dem Atheisten es beliebt,
dass es den siebten Tag, den Sonntag gibt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nassauer Dom ( Marktkirche)

Osterfest

O stern ist das Fest des Lebens.
S anft die Frühlingswelt erwacht.
T rägt im Licht des Hoffnung Gebens
E ine wahre Blütenpracht.
R esurrexit, frohes Rufen,
F reude in der Osternacht,
E int und führt auf goldnen Stufen,
S egnet uns im Glauben, sacht,
T ag durch Christi Liebesmacht.

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© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal