Archive for the Category Aktuelles

 
 

Trauer in Soma

Sie trauern um den Mann, den Vater, Sohn,
den Bruder, Freund,den Kumpel,Volksgenossen,
der hier bei harter Arbeit, schwerer Fron,
ersticken musst‘, im Bergwerk eingeschlossen.

Da mischt sich Wut in grenzenlose Trauer,
wie häufig auf der Welt war hier Profit
den Mächtigen, die immer etwas schlauer,
die Richtschnur, Tod nimmt man in Kauf und mit.

Und zynisch klingen da die kalten Worte,
in solch‘ Berufen sei das nun mal so,
des Bergmanns, der dort unten tief vor Orte
sein Untertagwerk tue,Risiko.

Als wisse man nicht längst,sich schon zu schützen!
So viel hält Ingenieurskunst da bereit.
Jedoch, das kostet Geld, und die ’s besitzen,
die Zechen-Eigner dulden lieber Leid.

Da hilft nur streiken, Rechenschaft zu fordern
von jenen, die hier übel an der Macht,
dass sie nun sühnen, was korrupt sie ordern,
den Tod, den sie den Menschen dort gebracht!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Überflutung

Es regnet, regnet, und die Flüsse schwellen.
Die Erde rutscht, begräbt das Dorf im Tal.
Die Wasser tosend durch die Städte schnellen,
verwüsten, was sie finden,bringen Qual.

Fast machtlos muss der Mensch dies‘ Treiben sehen,
das seine Habe und sein Heim zerstört,
um sich zu retten, in die Boote gehen,
verlassen alles,was ihm sonst gehört.

Geborgen werden, so auch Hilfe finden
und Glück,wer mit den Lieben bald vereint.
Den Helfern danken, die sich mühsam schinden,
damit nicht zu viel Tote dann beweint.

Es sollte doch die Menschheit endlich handeln,
zum Schutz des Klimas ändern, was jetzt schlecht,
damit nicht schlimmer wird der Wetter Wandeln,
Natur, entfesselt, fordert ein ihr Recht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Plutokratie durch die Hintertür

Befremdlich wachsen seltsame Symbiosen,
sei es in Brüssel oder in Berlin,
wo an den Schalthebeln der Macht, die großen
Konzerne heimlich stetig Strippen ziehn.

Es formulieren heuer Lobbyisten
unsre Gesetze, hebeln flugs dann aus,
was Abgeordnete beschließen müssten,
und spinnen Netze wirkungsvoll im Haus.

Wo bleiben Transparenz, Demokratie,
wenn unsere Vertreter in den Fängen
der Ministerialbürokratie,
der Plutokraten-Lobby machtlos hängen?

Entlarvt die Machenschaften, die Verstecke,
sonst bleibt der Souverän ganz auf der Strecke!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Friedenslied

Lasst singen uns die Friedenslieder,
wenn andre auch mit Säbeln rasseln,
an Lobby-Leinen blind vermasseln
die Menschheitsträume immer wieder.

Da gilt es wachsam sein, es haben
uns Waffen doch stets Leid gebracht,
Millionen Tote über Nacht.
Wir wollen nicht in Kriege traben!

Am Anfang war das Wort! Wir hören
fast taub nur einer Seite zu.
Lasst uns den Friedensweg beschwören,
eröffnen Wege zu dem Du!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Friedensweg

Die Falken schlagen mit den Flügeln
und strecken schon die Krallen aus.
Im Lobby-Sinn die Welt zu zügeln,
die Friedenstauben platt zu bügeln,
so lauern sie schon hoch im Haus.

Dem heißt es, wirksam nun zu wehren,
sich einzusetzen für den Frieden,
nicht alte Formeln nur beschwören,
auch auf den Text der Gegner hören,
die hochmütig man hat gemieden.

Es lässt sich Frieden nicht erkaufen
mit blinder Wut und Kriegsgeschrei.
Sich selbstgerecht am Wort besaufen,
riskieren Todes Feuertaufen,
das geht an Menschlichkeit vorbei!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Vor dem Orkan

Der Sturm peitscht Schnee durch die Straßen
und Wasser wüten am Deich.
Wild schäumt die See; wir vergaßen,
wie sie über die Maßen
Land fordert, raubend zugleich.

Äquinoktalstürme haben
uns zwar schon häufig gezeigt
unsere Grenzen und gaben
uns kurze Frist, Menschen starben,
wenn Blanker Hans einwärts steigt.

Hoffen wir, dass unsre Deiche,
die wir so sorgsam erstellt,
auch ihre Wirkung erreichen,
wir nicht der Flut müssen weichen,
bewahren uns,Haus, Hof und Feld!

© Ingrid Herta Drewing,2013

Nach dem Sturm

Die vielen Äste, die der Sturm gebrochen,
und welker Blätter Wälle Wege säumen.
Wer noch von milden Tagen jüngst gesprochen,
ward roh gerissen aus den sanften Träumen.

Verheerend zog Sturm Christian über Land,
macht‘ keine Ehre seinem frommen Namen,
denn für ihn waren Stadt und Wald nur Tand,
die Menschen auch, die da zu Tode kamen.

Nun nach des Sturmes Wüten Blau und Licht;
als wolle gütig uns der Herbst versöhnen,
ein Leuchten in der Bäume Laubgesicht,
Oktobergold darf heute uns verwöhnen.

Wir wissen wohl, nur kurz währt dieser Schein,
dann holen uns Novembers Nebel ein.

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Higgs

Wenn heute mal jemand macht Hicks,
dann klingt nicht profan nur ein Schlicks.
An Higgs, „ Gottesteilchen“
denkt man für ein Weilchen,
denn ohne ihr Kraftfeld gäb’s nix.

Jetzt denkt Ihr, ich sei nicht ganz dicht,
wenn ich hier so etwas bericht‘.
Im CERN ward’s bewiesen,
was durch Higgs darf fließen,
erhält erst dann Masse, Gewicht.

P.S.
Ach alles, was wir da so lesen,
sind schließlich doch nur Hypothesen.
Das göttliche Wort
bleibt immer der Hort,
in dem wir als Wesen genesen.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Und sie wissen, was sie tun

Am Tod verdient nicht nur die „Pietät“,
der Friedhofsgärtner, Steinmetz und Bestatter.
Denkt man ans große Geld,ist’s obsolet,
denn Weichensteller sind des Tods Gevatter.

Die Rüstungsindustrie, die Waffenschieber,
die Bombenbauer, nebst der Giftchemie;
sie sind von todeswirksamem Kaliber
und fördern auf der Welt Kriegsidiotie.

Sie füttern Falken, die die Kriege führen
und streichen skrupellos das Blutgeld ein.
Am Massenmorden scheint sie nur zu rühren,
wie ihre Konten wachsen Schein um Schein.

Solang sich dies Gezücht auf Erden hält,
kehrt niemals Friede ein in unsrer Welt!

© Ingrid Herta Drewing,2013

D e´j a`- V u

Schon wieder eine solche Spurensuche
und Giftgasopfer, mir ein De´ja`- Vu!
Des Todes Fratze lacht auf bleichem Tuche
und wieder hechelt wild Kriegshysterie.

Lasst ab, schießt nicht dorthin mit Bombendrohnen!
Zerstört nicht, was noch heil am Leben ist!
Ihr tötet Menschen, die in Trümmern wohnen;
glaubt ihr, dass euch dies Recht gegeben ist?

Wer heilen, helfen will,der darf nicht töten.
Seht doch, wie arg geschunden der Irak!
Lässt euch vor Scham nicht jener Krieg erröten,
den ihr verlogen führtet, dieses Massengrab?

Dort, wo Gewalt der Unschuld widerfährt,
ist Bombenkrieg als Lösung gar nichts wert!

© Ingrid Herta Drewing,2013