Archive for März 2019

 
 

Spaziergang im März

Schon leuchten der Forsythien gelbe Blüten
in Park und Garten, obwohl Regengrau
die Sonn‘ verhüllt, und auch des Windes Wüten
grob in die Wipfel greift als Wetterschau.

Die Krokus-Grüppchen halten auf den Wiesen
die Blütenkelche dennoch hoch gereckt,
auch ab und zu mag eine Amsel grüßen,
wenn sie zum Solo weit den Schnabel bleckt.

Und gut beschirmt geh‘ ich im Park spazieren,
denn mich erfrischt die feuchte, klare Luft.
Ich weiß, bald dürfen wir im Licht flanieren,
genießen Frühlings Milde, Blumenduft.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,2019

Frühlingstag / Akrostichon

F arbenfroh die Blüten wieder
R eihen sich in Gärten, Wiesen;
Ü berall der Vögel Lieder
H örbar schon am Morgen grüßen.
L ieblich klingen die Gesänge
I nnig hier als Jubelchor.
N eues Werden sprengt die Enge,
G ibt zurück, was ich verlor.
S onnenlicht will sich verweben,
T räume, die das Licht erkor:
A hnen, Hoffen, Lieben, Leben;
G lücklich schaue ich empor.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,2019

Am Strand

Federwolken, weiß
in den Blauhimmel getuscht
über den Dünen.

Silberne Wellen,
in der gleißenden Sonne
das schimmernde Meer.

Die hellen Muscheln
leuchten aufgereiht am Strand,
Geschenk der Ebbe.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Meerblick

Es rauscht das Meer, die Brandung an den Buhnen
verwirbelt weiß sich in der Gischt, die schäumt.
Dort, wo die Küste steil, verwischt es Runen
im Felsgestein, das blank und hoch sich bäumt.

Gefräßig nagt die Brandung hohle Kehlen,
und in den Lüften Möwen schreiend zieh’n
wie einstmals dort beim Schiffbruch arme Seelen,
die Sturm gepeitschte See an Land gespien.

Und unablässig spielen die Gezeiten,
die, folgend dieses fernen Mondes Lauf,
im Kommen, Gehen weit in Wellen schreiten,
den Strand und seine Sande wühlen auf.

Wie alles hier der Zeit anheim gegeben
und dennoch auch erfüllt vom Wunder Leben.

© Fotos u.Text: Ingrid Herta Drewing

Wetterkapriolen

Das Wetter spielt im März April.
Es wechseln auf den Wegen
Gewitter, Sturm und Regen,
auch Sonne ist zugegen,
wo’s jüngst noch frostig still.

Auch wenn es stürmt und garstig graut,
lässt doch in Gärten, Wiesen
der Lenz schon lieblich grüßen,
wo Krokus, Scilla sprießen.
Im Tal ist längst der Schnee getaut.

Nur auf den Bergen liegt noch Firn.
Dort kann sich Winter halten
und harsch hier herrschen, walten,
bis warmen Föhns Gestalten
ihm bietet schließlich doch die Stirn.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,2019

März

Es dräut der Nebel dicht,
vom Grau besessen.
Der Farben Traum im Licht
von Hoffnung, Zuversicht,
er scheint vergessen.

Doch dort im Wiesengrün
blüh’n Krokus-Grüppchen,
bewahren mutig ihn,
hell, lila, gelb sie glüh’n,
recken die Köpfchen.

Und zärtlich knüpft ein Band
des Frühlings Weise,
schenkt so mit milder Hand
dem wintermüden Land
das Lächeln, leise.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing 

Frühlingsahnen

Ein müder Tag kriecht matt auf Fastnacht-Spuren;
schon auf dem Weg zur Asche scheint das Fest.
Noch einmal zieh’n in Kreisen die Auguren
und schreiten über winterkahle Fluren
zur Vogelschau, verkünden, was das Best‘.

Der Sturm, zerstörend vieles, was inmitten
der kleinen Stadt so oft Gefallen fand,
ward trotzig hingenommen und gelitten,
als er mit Regenschauern wild gestritten,
den Ausweg doch am Ende glimpflich fand.

Noch malt der Wolken Grau im feuchten Bilde
ein Aquarell so trüb im Interim hier aus,
doch Krokus farbenfroh schenkt dem Gefilde
dies zarte Leuchten, und der Lüfte Milde
verheißt die Hoffnung, dass bald Lenz zu Haus.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing, 5. 03.19

Hommage

Dieses zärtliche Gänseblümchenlächeln
begrüßte mich immer am Morgen
und vertrieb die Sorgenfalten
aus des Alltags Gesicht.

Halb volle Gläser sahst du,
wenn andere Leere predigten,
erzähltest vom Frosch, der überlebte,
weil er sich im Sahnefass nicht aufgab,
unermüdlich strampelte, kämpfte
und dann vom Butterberg aus
in die Freiheit sprang.

Die kleinen Lebensweisheiten
in Fabeln, Märchen und Sprichwörtern
und diese Heiterkeit, die Sonne
in den trüben Tag zauberte,
sogar Schmerzen vertreiben konnte.

Immer auf der Spur des Lebens,
eigenes Leid unter dem Mantel
der Hoffnung verbergend,
im Licht der Freude.

© Ingrid Herta Drewing

Guter Vorsatz


Bist du ein fetter Vogel, träumst von Törtchen,
wenn man dir preist im Frühjahr die Diät.
Bist du gefrustet, glaubst davon kein Wörtchen,
wird die Diät für dich schnell obsolet.

© Text : Ingrid Herta Drewing
© Zeichnung: Ingmar Drewing