Archive for the Category Nachdenkliches
Von Fernweh trunken in den Jugendjahren,
zog’s mich hinaus in eine fremde Welt.
Ich glaubte, nur so könnte ich erfahren,
erkennen meinen Weg im Wandelbaren,
was mich im Leben wach und wissend hält.
Es wuchs die Demut wohl; ich durfte schauen,
wie Gottes Schöpfung ist in Vielfalt schön
und lernte, ein Gesicht zu lesen, trauen
nicht jener Scheinwelt, wo die eitlen Pfauen
so selbstverliebt in Spiegeln sich besehn.
Doch weiß ich heute wohl, nicht nur die Ferne
ermöglicht der Erkenntnis klaren Blick.
Im Kleinen auch wirkt Zauberglanz der Sterne;
er ist so nah und weist den Pfad dir gerne
zu jenem lichten, uns geschenkten Glück.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Mai 14th, 2014 | Besinnliches, Jugend, Leben, Liebe, Nachdenkliches | Tags: Abenteuer, Demut, Eitelkeit, Erfahrung, Fernweh, Glück, Gottes Schöpfung, Jugend, Liebe, Menschenkenntnis, Welt, Wunder | 0 Comments
Den Morgengruß der Sonne
froh erwidern,
im Einklang mit den Liedern,
die die Vögel singen,
bevor sie,
sanft entfalten ihr Gefieder,
auf leichten Schwingen
in die Lüfte dringen.
So wie die Möwe
auf der Welle schwebt,
um gleich darauf
in Höhen aufzusteigen,
so möchte ich,
wenn sich die Tage neigen,
dem Licht entgegensehen,
das im Geiste lebt.
© Ingrid Herta Drewing, 2008
Mai 2nd, 2014 | Friede, Glauben, Lebensfreude, Liebe, Musik, Nachdenkliches | Tags: Geist, Gelassenheit, Glaube, Harmonie, Lebensfreude, Licht, Musik, Schöpfung, Wunsch | 0 Comments
Es schenkt der Morgen
dir die Illusion von Zeit,
Hoffnung,Neubeginn.
Im Lichtatem des Tages
vergisst du, dass es Nacht wird.
© Ingrid Herta Drewing,2014
März 28th, 2014 | Haiku & Co, Nachdenkliches | Tags: Hoffnung, Leben, Tod, Zeit.Licht | 0 Comments
Der Frohsinn zeichnet seine Spur,
und Frühling im Gelände
zeigt farbig Winters Ende.
Es regt sich nun in Wald und Flur
ein Sprießen, Knospen. Die Natur
will wachsen, blüh’n behände.
Am Rhein goldgelbe Osterglocken
in Blütenliedern schwingen.
Schneeglöckchen, Winterlinge
und Krokusgrüppchen leuchtend hocken
im Wiesengrün; ins Freie locken
darf auch der Amsel Singen.
Und hell im Sonnenlicht erstrahlen
der Erde Bühnen-Bilder.
Du hoffst, es würden milder
nun auch der Menschheit üble Qualen,
dass Kriege nicht mehr blutig malen
des Todes fahle Schilder.
© Ingrid Herta Drewing,2014
März 4th, 2014 | Frühling, Leben, Nachdenkliches | Tags: Blüten, Frohsinn, Frühling, Krieg, Krokus, Licht, Osterglocken, Sonne, Tod | 0 Comments
Mancher Mensch wünscht, er wär‘ Sieger,
sieht sich selbst als graue Maus
und bewundert Überflieger,
denen Ruhm winkt und Applaus.
Es geht meist um Glamour, Sport
oder kühne Abenteuer,
während er malocht vor Ort
und hier brav zahlt seine Steuer.
Ach, er wär‘ gern so ne VIP,
hätte Fans, die ihn verehren;
bei YouTube sein Videoclip
würd‘ Millionen ihm bescheren.
Was er sieht, das ist geschönt,
folgt nur kurz der Mode Schein.
Viele, von der Welt verwöhnt,
fielen tief, arm und allein.
Wer dich liebt, den magst du hegen,
Menschen, dir persönlich nah,
Empathie, Zuneigung pflegen,
denn sie sind auch für dich da.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Februar 12th, 2014 | Freundschaft, Leben, Liebe, Menschen, Nachdenkliches | Tags: Empathie, Idole, Liebe, Nahstehende, Ruhm, Selbstwertgefühl, Sieger, Vertrauen | 0 Comments
Verschlafen liegt die Stadt,
und alle Tage
im Nebel dösen so dahin.
Was sonst geleuchtet hat
als Lustansage,
zeigt hier nur einen müden Sinn.
Dir fehlt der Sonne Licht,
ihr goldnes Scheinen,
die klare, frische Winterluft.
Der Smog, der manchmal dicht,
wehrt allem Reinen
und treibt das Leben in die Gruft.
Da rufst du nach dem Wind
und wilden Stürmen,
auf dass ihr Wirbeln Klarheit bring‘,
willst, dass nicht weiter blind
sich Wolken türmen.
Das Licht in blauer Weite schwing‘ !
© Ingrid Herta Drewing,2014
Februar 8th, 2014 | Nachdenkliches, Wetter, Winter | Tags: Depression, Leben, Licht, Luft, Müdigkeit, Nebel, Smog, Sonne | 0 Comments
Sie blicken sich an,
doch sie sehen sich nicht,
eine eitle Maske
verbirgt ihr Gesicht.
Sie hören den Klang,
doch verstehen sich nicht,
hinter leeren Worten
verstecken sie sich.
Sie reichen die Hand,
doch sie fühlen nicht,
wie Marionetten
im Rampenlicht.
An Fäden gefesselt,
gelenkt ihr Schritt,
spielen und tanzen
im Takte sie mit.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Januar 18th, 2014 | Nachdenkliches | Tags: Fremdbestimmt, Marionetten, Schein | 0 Comments
Sprache, du Wasser des Lebens,
bist uns ein Gottesgeschenk,
dürfen wir doch mit dir weben,
sagen, was Leben hier lenk‘.
Und deinen Klängen erliegen
wir, lauschend der Worte Sinn.
Sprache, in dir wahr sich wiegen
Gedanken Jahrtausende hin.
Zauberst uns Welten und Träume,
dem inneren Auge beschert,
zeigst Yggdrasil, Lebensbäume,
und sokratisches Fragen,gelehrt.
Bist vielen der stummen Wesen
der lebende, sprechende Mund.
Wir glauben in Worten, lesen
uns, in dir auch wirkend,gesund.
© Ingrid Herta Drewing
Januar 2nd, 2014 | Nachdenkliches | Tags: Denken, Glauben, Mythen, Sprache, Weltbetrachtung, Worte | 0 Comments
Chaos
Kosmos,
Schöpfungsakt.
Fehlkontakt,
tiefer Riss.
Selbstgewiss,
ohne Maß
trüb das Glas.
Chaos
Kosmos
abgewrackt.
© Ingrid Herta Drewing,2013
November 26th, 2013 | 5- Wörter-Gedichtsvorgabe, Gesellschaftskritisches, Nachdenkliches | Tags: Chaos, Kosmos, Maßlosigkeit, Mensch | 0 Comments
Wer sagt, man solle, wolle, könne, dürfe
nun nach Auschwitz kein Gedicht mehr schreiben,
der hat das Böse in der Welt verkannt.
Mit Denken, Lehren, auch in tiefem Schürfen
lässt es sich wohl alleine nicht vertreiben,
weil man doch so nur anspricht den Verstand;
Herz ,Seele und Gefühl dabei vergisst.
Ich glaub, dass dieser Weg nicht richtig ist.
Es braucht der Mensch doch auch die Poesie,
das stille Glück im Leben, Harmonie.
© Ingrid Herta Drewing,1964
Oktober 4th, 2013 | Nachdenkliches | Tags: Adorno, Holocaust, Lyrik, Scham, Schuld | 0 Comments