Archive for Dezember 2017

 
 

Schneemorgen

Dachgaube
Dachgauben tragen weiße Hauben.
Es hat der Winter über Nacht
die kleine Welt mit Schnee bedacht.
Da lassen auch die Tauben,
die stoisch thronen auf dem Dach,
befreit von Nebels Ungemach,
an Friedenstage glauben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Vorweihnachtsfreude

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Vorweihnachtsfreude lässt sich Zeit,
scheint fast im Nebel zu ertrinken,
obschon im Trubel wir bereit,
in satter Flitterseligkeit,
im Lichterglanz ihr zuzuwinken.

Es ist Adventszeit jedes Jahr
der Anlass dieser Feierlaunen.
Jedoch geschäftig und bizarr
wird dominiert vom Handel klar,
was uns der Glaube lehrt zu staunen.

Doch Kinder tragen im Erwarten
des Christkinds Freude hell im Blick;
Verliebte auch, sie seh’n den Garten,
der Hoffnungsblüten, wunderzarte,
nun reichlich schenkt als sel’ges Glück.

Wir andern warten auf die Stille,
wenn uns, dem Treiben dann entrückt,
fernab von sorgbemütem Willen
die Andacht innig schenkt die Fülle,
die in der Christnacht froh beglückt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Sternschnuppenmarkt

Unerfüllt

Es war einmal ein Stacheldraht,
dem war das eigne Dasein fad.

Statt stach’lig Felder zu umsäumen,
wollt er viel lieber glänzend träumen,
er sei ganz glatt und blank von Art,
der Teil von einem Biker-Rad
und rolle mit ihm durch die Welt,
weit weg von Stachelzaun und Feld.

Doch, wie’s oft ist mit schönen Träumen,
sie sterben meist in Alltags Räumen.
Er blieb so dornenhart besetzt
und hat manch Wesen dann verletzt.

© Ingrid Herta Drewing

Rose

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Das Schöne der Rose
ist ihre Vergänglichkeit,
der Duft des Lebens.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Ansicht

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Als flögen schön geordnet dort im Bogen
des Löwenzahnes Früchte himmelwärts,
bedacht von ihren Schirmchen, wohl gewogen,
einst golden aufgeblüht in Mai und März,
sie hier nun weit in fernes Leben zogen.

Jedoch erkennt’s als Täuschung bald mein Blick:
Des Riesenrades Gondeln, die dort strahlen,
im Kreis sich drehen, fahren hoch, zurück,
sich leuchtend in den Abendhimmel malen,
im Dunkel schenken da ein kleines Glück.

So ist’s mit vielem, was man glaubt zu sehen,
im ersten Augenblick für richtig hält;
bei näherem Betrachten neues Gehen
genauer orten lässt in unsrer Welt,
für wahr uns zeigt ein tieferes Verstehen.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Bekenntnis

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Nennt’s ruhig naiv! Ich fühle mich geborgen;
als Mensch und Christ erfahr‘ ich Gottes Huld,
all seine Gnade, Liebe und Geduld,
die mich erhält bei Tag und Nacht, kein Morgen
mir würde neu, vergebe meine Schuld.

Gott ist mir Heimat, Wärme, mein Zuhause,
die Liebe Christi, deren göttlich Licht
zum Menschen menschlich, gütig liebend spricht,
der Erde Schönheit schenkt, in meiner Klause
mich noch dies Freisein lehrt, auch im Verzicht.

© Foto u. Gedicht / Ingrid Herta Drewing,2017

Danke

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Für Euch sei diese Rosenblüte,
in zartem Bild gekürt.
Sie sei mein Dank für Eure Güte,
wie Ihr mein Herz berührt.

Durft‘ ich doch Grüße, liebe, linde
Glückwünsche reich an Zahl
mir zum Geburtstag von Euch finden.
Welch freu(n)dvolles Signal!

© Foto u.Gedicht / Ingrid Herta Drewing,2017

Fünfundsiebzig Jahre

Version 2

Ein Wimpernschlag,
ein Augenblick!
Wo blieb die Zeit?

Ich schau zurück
auf ein erfülltes Leben
so viele Jahre Erdenglück.

Auch Leid hat es gegeben.
Jedoch das Gute überwiegt,
bewahrt in meiner Seele.

Mag auch das,
was noch vor mir liegt,
ein Schleier sanft verhehlen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Winterlicht

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Es hat der Winter reichlich uns bedacht,
in feinen Flocken tanzend fiel der Schnee,
bedeckte Wiesen, Wege und den See,
die Tannenbäume, Dächer in der Höh‘,
ließ silberweiß erstrahlen Mondes Nacht.

Dich lockt die Winterlandschaft in die Stille.
Durch frischen Schnee führt deiner Schritte Spur,
ein Innehalten, Augenweide pur,
lässt dich genießen schön nun die Natur,
verbannt, was sonst anmahnt der Hektik Wille.

Der Sonne Licht im tief verschneiten Wald
schenkt hier als goldner Stern ein Zauberbild,
in dem dies Wintermärchen sanft enthüllt,
was der Adventszeit Warten reich erfüllt;
es leuchtet uns das Licht der Weihnacht bald.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Nasskalter Dezembermorgen

Kaminfeuer

Es will der Morgen mir heut fremd erscheinen,
das, was noch gestern ganz von Schnee verhüllt,
erwacht nun kaum im trüben Nebelbild,
mag sich mit Regen und dem Wolkengrau vereinen.

Wohl dem, der sich zu Hause weiß geborgen,
sich wärmen darf am Feuer im Kamin,
dieweil zum Müllberg hin die Krähen zieh’n,
sich dort im Abfall um ihr Futter sorgen.

Doch du genießt nun wohlig diese Stille,
dies Innehalten, das der Winter schreibt.
Wenn auch sein Wetter unbotmäßig bleibt,
wehrt jenem Trübsinn stets dein starker Wille.

Das Stövchen leuchtet, wärmt dir deinen Tee,
und draußen regnet’s, rieselt’s sanft wie Schnee.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017