Im Grünen

Da kuschelt sich die Ringeltaube
ins Grün der großen Efeuwand
und baut ein Nest in ihrer Laube,
zupft Blatt um Blättchen mit Verstand.

Die Amsel tut ’s ihr emsig gleich
in dieser Laubenkolonie,
für viele Vögel Raum und Reich,
auch Finken finden Sympathie.

Recht fleißig nun die Sänger wirken,
erwarten bald die neue Brut.
In zartem Grün der Gruß der Birken,
mit ihnen meint’s hier Frühling gut.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlings Erwachen

Und endlich haben Frühlings zarte Hände,
ein sanfter Regen Erde hier berührt;
nun sprießt und wächst es, blühend ohne Ende,
von Sonnenlicht in warmem Gold gekürt.

Als hätte sie den Winter nie gekannt,
der doch noch herrschte eisig hier vor Tagen,
erglänzt im blühenden Perlmuttgewand
nun der Magnolie rosaweißes Wagen.

Im satten Gelb Forsythien hell erstrahlen,
und blaue Teppiche, der Szilla Sterne,
sich in das Wiesengrün des Parkes malen,
wo kleine Gänseblümchen kuscheln gerne.

Die Amsel lässt ihr lieblich Lied erschallen,
verkündend uns des Frühlings Wohlgefallen.

© Ingrid Herta Drewing

Frühling

Magnolien leuchten,
und Amseln singen im Park.
Der Frühling ist da.

© Ingrid Herta Drewing

Winters Rückkehr IV

Noch kreisen zarter Flöckchen Tänze
hier in der klaren Winterluft,
wo Sonnenschein mit hellem Glänzen
das Leben in den Morgen ruft.

Am Futterhäuschen stieben Meisen,
auch Amseln sind hier gern zu Gast,
nun da der Winter heimlich leise
zog seine Fahne auf am Mast.

In Schnee hat alles er gehüllt;
sogar der Hahn der Kirchturmspitze
darf hier in weißem Winterbild
vereist im Sonnenlicht erblitzen.

Die kleine Welt blickt still, betroffen,
sie träumte doch vom Frühling schon,
jetzt muss sie wohl noch weiter hoffen
auf Blütenglück und grünen Lohn.

© Ingrid Herta Drewing

Vorfrühlingswald

Im Wäldchen regt es sich,ein Rascheln,Knistern;
durch trockne Blätter huscht die Rötelmaus.
Und ich bemerk‘ des Frühlings sanftes Flüstern:
ein Knospen, Sprießen im Busch-Bäumehaus.

Die Buschwindröschen, die vom Schlaf erwacht,
nun zeigen hier ihr zartes Sterngesicht,
die Buchen säumend, sonnenhell entfacht,
ein Blütenteppich, leuchtend weiß im Licht.

An seiner Schmiede werkelt flink der Specht;
sein Trommeln laut im Walde widerhallt.
Der Amsel, Meise Lied,Gesang, der echt,
verspricht uns, dass der Lenz hier bleibe bald.

Des Frühlings Boten die Signale senden,
und ich weiß wohl, dass vieles sich wird wenden.

© Ingrid Herta Drewing

September

September zeigt sich uns doch merklich kühl.
Schon fegt der Herbstwind durch die stillen Bäume,
die hier noch grün von Sommerliebe träumen;
doch mich beschleicht nun schon das Herbstgefühl.

In einen warmen Mantel eingehüllt,
spazier’ ich nach dem Regen durchs Gelände,
wärm’ in den Taschen meine kalten Hände,
die mit Kastanien ich hab’ halb gefüllt.

Sturmvögeln gleich am Himmel Krähen stieben;
der Elstern Keckern meckert mir ins Ohr.
Vermiss’ der Amsel Lied, das Herbst verlor,
wie eine ferne, wohl vertraute Liebe.

Die Hoffnung gilt nun dem Oktobergold
und einem klaren Herbst, der Sonne hold.

© Ingrid Herta Drewing,

Morgengabe

Des Liedes Wohlklang,
Amselgeschenk am Morgen,
beglückt die Seele.

© Ingrid Herta Drewing

Mai

Lichtes Maiengrün,
das Blätterkleid der Bäume,
zartes Gefieder.

Süßer Fliederduft
erfüllt lieblich den Garten,
Frühlingsregenhauch.

Hell singt die Amsel.
Du in der Balkon-Loge
hörst ihr dankbar zu.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsgeschenk

Ein leichter Wind bewegt der Bäume Zweige
und um mich fächelt nun der süße Duft
der Blüten, die in zartem, weißem Reigen
zum Himmel tanzen in der Sonnenluft.

Und an der Vogeltränke Spatzen stieben;
sie fliegen auf und kommen flugs auch wieder.
Zum Bade zieht es sie, was sie wohl lieben.
Possierlich schütteln sie ihr nass’ Gefieder.

Das Rotkehlchen sitzt hoch im Wipfel, singt.
Vom Dachfirst schallt der Amsel schöne Weise.
Der Bach, der durch die Wiese fließt, er klingt
so sprudelnd hell, befreit vom starren Eise.

Es schenkt der Frühling wieder neuen Klang;
und freudig stimm‘ ich ein in den Gesang.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsabend

Im Kirschbaum singt ihr Abendlied
die Amsel; sonnentrunken
ist bald der Tag versunken.
Sein Licht am Horizont verglüht,
ganz langsam wird es dunkel.

Und rosafarben leuchten auf
der Straße Gaslaternen;
im Blau die ersten Sterne
begleiten Silbermondes Lauf,
ein Funkeln aus der Ferne.

Im Park, verliebt, ein junges Paar
blickt träumend auf den See.
Zwei Schwäne, weiß wie Schnee,
im Mondlicht gleiten wunderbar
dahin im Pas de Deux.

© Ingrid Herta Drewing