Mai in Wiesbaden

Der Mai ist da, es duften seine Glöckchen
zart, wo die Bäume ihnen Schatten spenden;
und auf den Wiesen wollen Wollgrasflöckchen
Frühsommergrüße an den Frühling senden.

So warm, wie jetzt der Mai den Tag empfängt,
fühlt man sich fast in südlichen Gefilden,
des Mittags von der Sonne heiß bedrängt,
verwöhnt von einem Abend, der sehr milde.

Nun geht man leicht gekleidet gern spazieren,
in Park und Wald lockt frisches Maiengrün.
Und mancher mag auch auf der Rue flanieren,
zur Festspiel-Oper freudig hin dann ziehn.
.
Jetzt fühlen wir die Leichtigkeit, zu sein.
Die schöne Welt lädt uns hell blühend ein.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingshoffen

Dies‘ helle, lichte Tagen,
des Himmels klares Blau,
verspricht ein neues Wagen.
Vorbei das bange Fragen,
du fühlst es nun genau!

Ein zartes Flüstern, Sagen
in jedem Blütenlied
lässt dich nicht mehr verzagen.
Du wähnst dich sanft getragen
und froh wird dein Gemüt.

Die Welt erscheint dir offen.
Du bist dazu bereit,
nur Gutes zu erhoffen,
fühlst freudig dich betroffen
von Frühlings leichter Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings-Glücksgefühl

Das Dasein, unser Leben,
dies Spiel, das hier im Licht
uns als Geschenk gegeben
in innigem Verweben,
es trägt die Zuversicht.

Die frühlingshellen Tage,
der Bäume Blütenlied
vertreiben Trübsal, Plage,
und manche bange Frage
im Glanz der Sonne flieht.

Mir ist, als ob sich schriebe
die Leichtigkeit nun ein
ins Buch des Lebens, bliebe
geborgen. Lächeln, Liebe
es trügen sanft und fein.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Morgenrot

Das Morgenrot, das meinen Blick betört,
verkündet einen Tag voll Licht und Helle,
der Hoffnung hier nun frühlingsleicht beschwört
und blühend meistert meiner Sorgen Schwelle.

Vorbei das Grau, das öde Nebeldarben!
Jetzt schreibt das Licht sein leuchtend Liebeslied
und schenkt uns himmelweit den Glanz der Farben,
erfreut in Blütenbildern mein Gemüt.

Die frühen Vögel auf den Wipfeln singen,
und ihre Freudenbotschaft schallt ins Land.
Der Frühling konnte Winters Macht bezwingen,
beschert sein friedlich‘ Lebensunterpfand.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsklang

Blauhimmel, goldner Sonne Schein
erweitern nun die Räume.
Du magst nun nichts versäumen,
stimmst dich auf den Spaziergang ein
und darfst vom Frühling träumen.

Die Amsel singt ihr Lied schon lind,
Frühblüher sich einstellen,
der Bäume Knospen schwellen.
Vom Eis befreit die Bäche sind
und stürzen in die Schnellen.

Da wird auch dir so leicht der Sinn,
du möchtest freudig singen,
in Höhen dich aufschwingen.
Und lächelnd fühlst du den Beginn
des Frühlings, hörst sein Klingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommermorgen

Ringeltaubenruf,
und Mauersegler schwirren
durch die Häuserschlucht.

In luftigem Spiel
auf der Blauregenranke
wippt froh ein Grünfink.

Hell scheint die Sonne
und in zartem Blau erwacht
ein Sommermorgen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Segeln

Ein Sommertag weckt uns mit lichten Grüßen;
so sonnig blickt der Morgen hier ins Land,
und Tau-Geschmeide schimmert auf den Wiesen;
in sanften Wellen spielt der See am Strand.

Das Zelt schon aufgeräumt,wir froh gestimmt,
uns lockt der Landschaft herrliche Natur.
Des Bootes Segel werden flugs getrimmt,
und bald bestimmen Luv und Lee die Spur.

Mit weißen Flügeln sind wir dicht am Winde.
Wie schnittig wir durch klares Wasser schnellen,
im Sonnenglanz nun fliegen hin geschwinde,
in Leichtigkeit das Leben uns erhellen!

Vergessen sind jetzt, Kummer, Ängste, Not
im Sommerglück auf unsrem kleinen Boot.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Beim Anblick der Schwalben

So sanft und leicht, wie diese Schwalben schweben
im hohen Blau der Himmelslüfte hin,
möcht‘ sich auch schwerelos mein kleines Leben
in dieses frühen Sommers Licht verweben,
nicht wähnen Anfang, Ende, Sinnbeginn.

Auf sanften Schwingen in den Abend gleiten,
wenn tief am Horizont die Sonne loht
und lange Schatten durch die Straßen schreiten.
Im letzten Licht noch weit die Flügel breiten,
bevor die Dunkelheit den Tag bedroht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer -Impressionen I

Mohnfeuer leuchten in den Wiesen,
und Sommer summt sein Liebeslied;
ein leichter Wind die Gräser wiegt.
An Baches Ranft ein golden Grüßen;
der Hahnenfuß hier hell erblüht.

Und dort am See die Weiden neigen
zum Wasser hin ihr grünes Haar;
geschützt das Nest, ein Schwanenpaar,
das sich nur ab und zu will zeigen,
betreut die Brut, wehrt der Gefahr.

Der Himmel strahlt in klarem Blau.
Gemächlich nur zwei Wölkchen weben
sich in ihr watteweiches Leben
hoch hier zur Wald- und Wiesenschau,
um weiß im Lichte zu entschweben.

( Fassung 2012, geändert)
© Ingrid Herta Drewing

Mauersegler

Ja, plötzlich sind sie da, Frühsommers Boten!
Sie flogen ein ganz heimlich über Nacht.
Wenn auch noch Sturm, Gewitter uns bedrohten,
sie künden an, dass helle Zeit bald lacht.

Ich mag die Vögel schon seit Kinderjahren,
wie sie wild stürmen durch die Häuserschlucht
und dennoch schweben,gleiten auch im klaren
Blauhimmel, fern von Beutejagd und Flucht.

Sie lassen mich der Leichtigkeit vertrauen,
die Frühling, früher Sommer hier bescheren,
am Blütenglück erfreuen und auch schauen,
wie es sich reifend,fruchtend darf bewähren.

Sie zeigen in der wandelbaren Zeit
auf’s Neue wieder mir Beständigkeit.

© Ingrid Herta Drewing,2014