Archive for the Category Meer

 
 

Blödelverse II

Karls Rettung

Die Welle wollte ihn
hinaus auf ’s Meer weit zieh’n
Doch da kam ein Delphin,
der spielend packte ihn.

Er trug ihn an den Strand.
Als Karl sich wieder fand,
lag er auf warmem Sand
mit Krabben in der Hand.

„Was ist das für ein Plunder?
Ich hatte doch ne Flunder,
bevor ich da ging unter.
Mir scheint, das ist ein Wunder.

Wer hat mich denn gerettet?“,
fragt Karl sich, fast geplättet.
„ Ich hätt‘ auf ihn gewettet,
dort den Delphin, der jettet!“

„Hab Dank!“, nun laut erklang
sein froher Lobgesang.
Karl sah im Freudenschwang
den Sonnenuntergang.

© Foto u. Text: IHD, 03.06.20

Blödelverse

Karl Ranseier am Meer

Als Ransi Karl am Strand stand,
bei Ebbe genug Land fand,
macht ‚er vor Freud den Handstand,
lief so entlang den Sandstrand.

Wind nahm ihn auf die Schippe
und pfiff ihm durch ’s Gerippe.
So kam es dann zur Kippe
in Nähe einer Klippe.

Dort tosten Meer und Gischt,
der Karl fiel auf ’s Gesicht.
Das stört‘ ihn jedoch nicht,
er hat dann flugs gefischt.

Mit Knochenfingern munter
fing er sich eine Flunder
und aß sie auf wie Plunder-
Gebäck; dann ging er unter.

© Ingrid Herta Drewing,02.06.20

Vormittag am Strand

Es weht der Wind mir Schleier vor den Blick;
mein langes Haar geriet in seine Fänge.
Auflandig strömt er, wirbelnd wie verzwickt,
befreit, was leicht sich löst aus engen Zwängen.

Da stieben Möwen schreiend über Land.
Die Dünen rauchen, wo Strandhafer fehlt.
Auf meinen Lippen fühl’ ich feinen Sand,
und dort im Lee der Hügel Hitze schwelt.

Die Sommersonne bald im Mittag steht,
und auf dem Meer blinkt gleißend hell das Licht.
Es wächst der Strand, denn mit der Ebbe geht
das Wasser, bis es wieder flutend spricht.

Und ich spaziere hier durch Niedrigwasser hin,
den Strand entlang, und frön’ dem Sammlersinn.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Am Strand

Federwolken, weiß
in den Blauhimmel getuscht
über den Dünen.

Silberne Wellen,
in der gleißenden Sonne
das schimmernde Meer.

Die hellen Muscheln
leuchten aufgereiht am Strand,
Geschenk der Ebbe.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Meerblick

Es rauscht das Meer, die Brandung an den Buhnen
verwirbelt weiß sich in der Gischt, die schäumt.
Dort, wo die Küste steil, verwischt es Runen
im Felsgestein, das blank und hoch sich bäumt.

Gefräßig nagt die Brandung hohle Kehlen,
und in den Lüften Möwen schreiend zieh’n
wie einstmals dort beim Schiffbruch arme Seelen,
die Sturm gepeitschte See an Land gespien.

Und unablässig spielen die Gezeiten,
die, folgend dieses fernen Mondes Lauf,
im Kommen, Gehen weit in Wellen schreiten,
den Strand und seine Sande wühlen auf.

Wie alles hier der Zeit anheim gegeben
und dennoch auch erfüllt vom Wunder Leben.

© Fotos u.Text: Ingrid Herta Drewing

Am Strand

Federwolken, weiß
in den Blauhimmel getuscht
über den Dünen.

Silberne Wellen,
in der gleißenden Sonne
schimmert das Meer.

Die hellen Muscheln
leuchten aufgereiht am Strand,
Geschenk der Ebbe.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Im Blickpunkt

Du fühlst dich so seltsam zerrissen,
verstehst nicht mehr dieses Spiel.
Was einmal so klar, alles Wissen
um Würde, Recht, Menschlichkeit Ziel,
kommt es jetzt abhanden, geht fort
hier in unsrem Land, auch vor Ort?

Es wachsen die Ängste vor andern:
Millionen, die noch auf der Flucht
in unsre Reviere einwandern.
Abgrenzen wird nun fast zur Sucht.
Europa, mit sich nicht im Reinen,
vermag sich auch da nicht zu einen.

Und täglich die Bilder, die Boote
befrachtet mit Menschen, zu schwer,
sie kentern, und Tausende Tote
verschlingt das azurblaue Meer.
Wie groß muss sie sein, ihre Not,
dass sie nicht die Furcht schreckt vor Tod?

In Medien die Nachricht – Bedauern
kurz als Ritual rückt ins Bild.
Dich lässt deine Ohnmacht erschauern,
dein Mitleid dies‘ Elend nicht stillt,
stehst still mit gefalteten Händen
und betest, das sollt‘ endlich enden!

© Ingrid Herta Drewing,2018

Meer

Noch einmal diesen Sommer fühlen, spüren
der Sonne heiße Hände auf der Haut,
dies Sehnen, jenen Meerblick zu erküren,
wo Wind und Wogen wilde Tänze führen,
die Weite bis zum Horizont erschaut!

Dort, wo sich endlos scheint der Strand zu ziehen,
und Ebbe nach der Flut die Muscheln sät,
die Möwen kreischend aus der Gischt entfliehen,
mit zappelnd Silberschätzen nach dem Mühen.
Der Aufwind Drachen steigen lässt und bläht.

Bei leichter Brise alle Segel hissen,
sanft durch die Wellen gleiten mit dem Boot,
der Insel Bucht erreichen und auch wissen,
dass dort im Hafen nicht nur leck’rer Bissen
lädt zum Verweilen ein im Abendrot.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Nicht flüchten, bleiben!

Mag auch im Sturm der blanke Hans erbeben,
uns trachten hier nach Habe, Hof und Haus,
wir flüchten nicht, den Kampf um unser Leben
gilt’s zu bestehen, und wir fechten’s aus.

Die Liebe ist’s, sie hilft uns auszuhalten
Gefahren auch, sie schenkt uns neue Kraft,
besonnen hier bei Sturmflut klug zu walten,
vorbeugend ward so manches schon geschafft.

Nein, flüchtet nicht, werft nicht den Spaten hin,
gemeinsam sollten wir den Schutz gestalten,
die Deiche bauen, die in gutem Sinn
hier unser aller Leben wohl behalten!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Am Strand

Ebbe_o

Federwolken,weiß
in den Blauhimmel getuscht
über den Dünen.

Silberne Wellen;
in der gleißenden Sonne
schimmert das Meer.

Die hellen Muscheln
leuchten aufgereiht am Strand,
der Ebbe Geschenk.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing