Archive for Juni 2014

 
 

Frühsommer-Impressionen

Der Sommer spielt im Garten.
Die Kirschen rund und prall,
gereift aus Blüten,zarten,
rot leuchten überall.

Auch Beeren darsft du pflücken,
die in den Büschen glänzen,
die Lieben zu beglücken,
ein Festmahl zu ergänzen.

Die Kletterrosen ranken
sich duftend um das Haus;
und Märchentraum-Gedanken,
malt sich Dornröschen aus.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Abschiedsgedanken

So nah der Grenze,wissend,musst bald scheiden,
verlassen dieses schöne Erdenspiel,
willst du bewusst nun alle Unbill meiden
und siehst den Lebensweg sehr gern als Ziel.

Du magst noch nicht die Bühne hier verlassen
und baust fast jede deiner Szenen aus,
darfst du doch kleines Glück im Spiel erfassen,
und hin und wieder hörst du auch Applaus.

Jedoch, wenn’s sein muss, dass der Vorhang fällt,
verneigst du dankbar dich, verlässt dies‘ Leben,
das dir der große Intendant der Welt
als wunderbar Charakterfach gegeben.

Dir bleibt der Glaube, über allen Dingen
wird hell das Lied des Ewigen erklingen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer-Idylle

Der Sonne Licht durchbricht das Grau,
scheint klar auf allen Wegen.
Die kleine Welt, beschirmt vom Blau,
in Wald und Feld,auf Berg und Au
zeigt sanft des Sommers Segen.

Die Wiesen wogen lind im Wind,
der durch die Gräser fächelt,
und für sein Kränzchen pflückt das Kind
dort Blumen, die hier zahlreich sind,
tanzt ausgelassen,lächelt.

Beglückt schau ich ihm dabei zu,
find‘ unter alten Bäumen
im Schatten auf der Bank die Ruh‘,
darf fern von hektischem Getu‘
mein Sommermärchen träumen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Erinnerung

Tage aus Gold gesponnen,
zärtlich der Wind im Haar.
Vage hatte begonnen
unser Leben als Paar.

Ließen Liebe gewähren,
zähmend Pflichten und Zeit.
Fließen in Glückes Sphären,
Träumen im Sternenkleid.

Bilder ins Herz geschrieben,
nimmt weder Zeit noch Tod.
Milder malt unser Lieben
erinnernd sein Morgenrot.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Blütendüfte

Frühsommer will nun Wärme hüten,
erglänzt in hellem Sonnenlicht.
Es lockt der Duft der Lindenblüten,
der lieblich sich verströmt,die Güte
die Bienen und auch mich anspricht.

Hier darf man nasenselig trinken,
was meist bei Blumen wird verwehrt,
die im Geschäft in Schönheit blinken,
doch kaum noch mit Aromen winken;
die Haltbarkeit dem Zauber wehrt.

Drum lob‘ ich mir Natur! Im Freien
wird fein ergänzt das Blütenbild.
Froh lasse ich mir angedeihen,
was hier der Sommer kann verleihen,
der Lüfte, Düfte Kosen, mild.

Genieße so mit allen Sinnen,
was uns geschenkt auf dieser Welt.
Dies Blütenglück,das wir gewinnen,
ermuntert uns, neu zu beginnen,
wenn etwas schmerzt und nicht gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Fußball-WM in Brasilien

Der Fußball und Brasilien,die Legende!
Doch heuer birgt’s WM-Spektakel Graus.
Zwar reiben FIFA-Bosse sich die Hände,
wie in Südafrika,als Heuschreck im Gelände,
lässt man zurück das Volk im Armenhaus.

Die Spiele, die in Stadien ausgetragen,
die eigens nur zu diesem Zweck errichtet,
sind überschattet, die soziale Frage
wird ignoriert wie jener Menschen Klage,
denen man Heimstatt,Existenz vernichtet.

Der Fußball-Sport, den hier doch viele üben,
wird so verzerrt als schmutziges Metier.
Die Straßenkinder, statt beschützt, vertrieben,
sogar getötet! Menschen sollten lieben,
und nicht im Eigennutz nur stiften Weh!

Wann endlich schaffen es die gut Gesinnten
und kappen FIFA-Macht und ihre Finten?

© Ingrid Herta Drewing,2014

Im Hof

Unterm Blätterdach
cremfarben Kiwiblüten.
Seerosenspiegel.

In der Umarmung,
durch den Kiwistamm erdrückt,
das stabile Rohr.

Auch der Blauregen
erobert des Menschen Werk,
umwindet Kabel.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Ende einer Regenwald-Idylle

Weithin springen die Lemuren
in den hohen Urwaldbäumen,
Wesen wie aus bunten Träumen
einer fernen Welt.

Kennen Pflichten nicht, noch Uhren,
keine Zeit, die sie versäumen
dort in ihren grünen Räumen,
leben, wie’s gefällt.

Doch schon sind des Feindes Spuren
sichtbar,denn durch Feuers Brände
roden Menschen das Gelände;
Hunger, Gier nach Geld.

Auf die Flucht nach neuen Fluren
sich die Affen da begeben,
ringend um ein friedlich Leben,
das auch sie erhält.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühsommer-Abend

Der Amsel Abendlied erklingt,
und Ruhe kehrt ins Viertel ein.
Es schläft der Stadt geschäftig‘ Sein.
Am Horizont ihr zärtlich winkt
der Abendröte sanfter Schein.

Beschaulich sitzen wir im Freien,
wo wir uns noch zusammenfinden,
des Tages Sorgen überwinden,
uns Milde lassen angedeihen,
und lieblich ist der Duft der Linden.

© Ingrid Herta Drewing,2014