Archive for Februar 2018

 
 

Zum Thema “ Entartete Kunst“

Gedicht zur Wortvorgabe ( fabulieren; stimmgewaltig; ohrenbetäubend; Kirschblüte; Anamnese; Fäulnis )

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Kritiker, der selbstverliebt, verschworen,
las Poeten völkisch die Leviten,
sah sich selbst zu Höherem geboren;
Poesie war für ihn nicht gelitten.

Stimmgewaltig seine Anamnese,
er verlor sich fast im Fabulieren.
Doch sein Ohr betäubendes Gewese
konnte keinem Hörer imponieren.

Als er sie noch Fäulnis-Boten nannte,
ihnen Schuld an allem Elend gab,
ihre guten Leistungen verkannte,
brach man wütend über ihn den Stab.

Neuen Aufbruch, Frühling auszuloben,
Leben, das in Güte hell erstrahlt,
traf man sich im Hain Apollons droben,
wo die Poesie in Kirschenblüten malt.

Und der Wohlklang sanfter Dichter-Stimmen
trug fortan die Freude in die Welt,
gleich dem Honiggold der edlen Immen
ihre Kunst stärkt, die Kultur erhält.

© Ingrid Herta Drewing,2018

Frühlingsboten

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Der Kraniche Zug
schreibt dort sein Siegeszeichen
hoch in den Himmel.

Kleine Schneeglöckchen
grüßen in den Vorgärten.
Die Amsel singt.

Ein kühler Morgen
spielt mit meinem Atemhauch
und Frühlingsträumen.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing

Vorfrühling

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Es spielt der Winter heut im Himmelblauen,
und auch der Krokus, frühlingshaft gewitzt,
der milden Luft, dem Tauwind mag vertrauen,
mit grünen Blättern aus der Erde spitzt.

Vom Eis befreit der kleine See; der Bach
darf nun in seinen Schnellen leichthin rauschen.
Der Vögel muntre Schar, so hell und wach,
beginnt in großer Höh‘ ihr Lied zu tauschen.

Laut rufend stiebt die grüne Sittichschar
verwegen in den Kronen der Platanen,
die kahl im Park dort stehen, knospend klar,
als könnten sie den nahen Frühling ahnen.

Ein Rest von Schnee an meiner Lieblingsbank,
erinnert mich, dass wir noch Winter haben.
Doch der schenkt Milde uns und macht sich schlank,
lässt nun vergessen Frost und Glatteis-Gaben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Wintermorgen

Winterweite, Nerotal,2017jpg

Herr Winter kam heut zu Besuch,
klammheimlich über Nacht,
hat’s Schneekind mitgebracht,
das hier in weißes, weiches Tuch
gehüllt die Landschaft sacht.

Nun scheint die kleine Welt zu träumen;
als sei ein Wunsch erfüllt,
ruht alles still und mild.
Ein Zauber liegt auf Büschen, Bäumen
schenkt sich in sanftem Bild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Die “ Griechische Kapelle“

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(Russisch-Orthodoxe Kirche in Wiesbaden)

Noch mag die Stadt vom Frühling träumen.
Jedoch vor Himmels zartem Blau
lässt Sonne zwischen Tannenbäumen
erglänzen goldnen Kuppelbau.

Das Zeugnis einer großen Liebe,
die hier in hellem Licht besingt,
dass sie trotz bitt’ren Todes Trübe
auf ewig ihre Saiten schwingt.

Jelisaweta zu gedenken,
die achtzehnjährig schon verstarb,
als sie ihm wollt‘ ihr Kindchen schenken,
erbaut‘ der Herzog dieses Grab.

Dort auf dem Neroberg, erhaben,
erstrahlt Wiesbadens „ Taj Mahal“
und zeigt, dass reiner Liebe Gaben
bezwingen des Vergessens Wall.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Komatös

„Einer ist des andern Wolf“,
Nettigkeiten nur erheischen
kurz die Partner mal beim Golf.

Ja, es ist zum Reim erweichen,
wenn das matte Verse-Geld
alle Silben lässt erbleichen,
inhaliert als Grasaroma,
Handicap in Atem hält,
einlocht ins Poetenkoma.

© IHD,2018

Fastnachtsgestöber

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Ins kunterbunte Fastnachtstreiben
mischt Winter sich, lässt seinen Schnee
inmitten des Konfettis bleiben,
das wirbelnd hier fällt aus der Höh’.

Begeistert stehen kostümiert
die Narren dort am Straßenrand;
sie schunkeln, lustig animiert,
so mancher außer Rand und Band.

Helau! Helau! schallt ’s in den Gassen,
wo farbenfroh der Faschingszug
sich prächtig nun hat sehen lassen,
der Karneval im Höhenflug.

Da passen Winters rote Nasen
gut in die Zeit, so mancher Clown
den Schneemann gibt; auf weißem Rasen
verirrt sich schalkhaft auch ein Faun.

Wie’s scheint, lässt sich wohl niemand stören
durch Winters frostiges Gesicht.
Heut gilt ’s dem Frohsinn zu gehören;
da fühlt man Schnee und Kälte nicht.

© Foto u. Text /Ingrid Herta Drewing

Sprachver(k)leidung

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„Du bist wohl nicht dicht, du armer Dichter!“,
schrieb im Netz jüngst ein erboster Mann,
spielte dreist sich auf als Dichtungsrichter
auf dem Strafzug gegen Wortvernichter,
der die Sprache ja nicht einmal kann.

Gagga sei, wer Laute so vertausche,
und nur spiele wild mit Reim und Klang;
was bedeutungslos, da keiner lausche
diesem firlefanzigen Geplausche,
einer wirren Seele Dada-Sang.

Ob der Dichter sich darob empörte,
weiß ich nicht, ich las nur seinen Text,
den er wohl als Antwort schrieb, nichts störte
mich daran; was ich so klingen hörte,
fand ich als ein ulkig Spiel verhext.

„Knuff verschwiemeln mucke Patzen,
maff malträtzend Bliem un Bliet,
blaff gewiemelt satte Latzen,
mullgedickte, flatte Knatzen
mi ni gugeln flimm Gemiet.“

© Bild u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Vorfrühlingsstimmung im Kurpark

Regenbogen

Die Sonne streift mit Strahlenhänden
warm dieses Winters Frostgesicht,
löst auf den Nebel, schenkt die Sicht,
wird so ihr golden Glück uns spenden,
Blauhimmeltag in klarem Licht.

Im Kurpark grüne Vögel stieben
und weithin klingt ihr heller Schrei.
Du siehst sie rauschen flugs vorbei
hin zu Platanen, die sie lieben.
Ihr Futter hängt dort pendelnd, frei.

Doch auch possierlich jene leisen,
beliebten Sänger auf dem Baum,
ihr zart Gefieder, Farbenflaum:
Rotkehlchen, Finken, flinke Meisen
und Amseln fast im Paarungstraum.

Schneeglöckchen, gelbe Winterlinge
erglänzen schön in ihrer Blüte.
Des Nizzaplätzchens helle Güte
lässt der Natur schon grün gelingen
den Griff in Frühlings Wundertüte.

Und auf dem Weiher die Fontäne
malt Regenbogen, wo der Wind
ein Netz aus Wassertröpfchen spinnt,
die man als Lichtes Fänger wähne,
das sich in Farben bricht geschwind.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Geburtstags-Akrostichon

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M aike, dir zu gratulieren
A nlass dein Geburtstag ist.
I nnig soll ihn Freude zieren,
K rönen, was man nicht vergisst!
E ine Lebenszeit in Frieden
S ei dir weiterhin beschieden!

G länzend soll dir Sonne scheinen.
E ine lebensfrohe Welt,
B lütenreich mit sich im Reinen,
U nversehrt, für dich bestellt,
R osig sei dir zugesellt!
T räume, Wünsche magst Du hegen,
S chönes werde davon wahr,
T reue Liebe, wunderbar;
A lles, was ein Herz will hegen,
G lück, Gesundheit, Gottes Segen!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018