Archive for the Category Poetologisches

 
 

Lob der Lyrik

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Oh doch, du solltest singen, Kind!
Prosaisch graut zu oft das Leben,
in das wir hier gegeben sind.
Drum singe fröhlich, laut und lind,
lass glockenhell die Klänge schweben!

Fatal, zu glauben, Formen hätten
ihr klares Spiel in unsrer Zeit
verwirkt, weil sie des Menschen Stätten
in heile Bilder fälschlich retten,
wozu real sei nichts bereit.

Lass uns doch auch das Schöne sehen!
Dies’ Leben, Lobgesang im Licht,
lehrt die Natur uns zu verstehen;
sie liebt ’s gestaltend aufzugehen;
vielfältig schreibt sie ihr Gedicht.

Sie kennt der Rhythmen Macht, die Klänge,
verleiht dem Chaos noch Struktur.
Mit Phantasie sprengt sie die Enge,
erfindet Formen, löst die Zwänge
und folgt des Lebens lichter Spur.

So schenk’ dein Lied in Sinn und Sagen,
in Bildern, Versen, Melodien,
das Schöne auch, nicht nur die Fragen,
das Suchen, Streiten oder Klagen!
Ein Fundament sei ’s, uns zu tragen
auch in ein Reich der Harmonien!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Dichters Lohn

Diso
Vom wohl Tradierten mag ich mich nicht trennen
und folg‘ dem Reimen, das ich froh geschaut.
Es reicht, wenn Leser, Hörer das erkennen,
was man in Klang und Bild Gedicht darf nennen,
die Worte, die der Seele sind vertraut.

Wer meint, es sei nur Werk der Epigonen,
zu wenig Neues, Sprache, Stil geschönt,
verkennt, dass dort, wo Träume sprechend wohnen,
mit ihrer sanften Stimme schon belohnen
den Menschen, den die Poesie verwöhnt.

Da braucht es keinen Wirbel, auch kein Rühmen,
nicht einen Preis, von Händlern ausgelost,
noch Medienrummel, der im Ungestümen
für ein paar Tage wird zu Ungetümen.
Es reicht ein Like im Internet, ein Dankes Post.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Die Sprache der Poesie

licht-kanalIch mag die Sprache, wenn sie deutlich, schlicht
Gegebenheiten wahr und klar uns nennt,
auch anschaulich in Klängen, Bildern spricht,
und nicht versteift, nur das Abstrakte kennt.

Wer gern mit Aufwertwörtern Verse spickt
und glaubt, dies sei poetisches Gestalten,
wird, wenn die Poesie die Blüten pflückt,
statt Sträußen Hülsen in den Händen halten.

Nicht dies geschraubte Stelzen schenkt den Sieg.
Was lyrisch ist, beglückt uns auch als Lied;
wir sehen fühlend, hören die Musik.
Die Melodie in ihren Bann uns zieht.

Denn Sprache lebt im Licht der Poesie,
wenn Bild, Gedanke, Klang in Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing

Dichter und Mime

Es mag der Dichter mit dem Mimen gehen,
denn beide hauchen Leben ein dem Wort.
Die Phantasie beflügelt licht ihr Sehen,
der eine schreibt’s, der andre zeigt’s vor Ort.

Da wachsen Sinn, Gestalt in Wortgesängen,
das Drama spiegelt Menschen, Handlung hie,
und Sprache, Spiel, sie tragen klar in Klängen
die schöne Illusion,voll Poesie.

Und muss man sie in Rätseln,Masken zeigen,
wird doch die Wirklichkeit bewusst im Bild,
was Charakteren eigen, wie sie schweigen,
agieren, sprechen, was sie treibt, erfüllt.

Des Erden-Lebens Spiel, das hier bereit,
gelangt wohl an sein Ziel für kurze Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Dichten

Es klingt in mir; mich nehmen in die Pflicht
der Verse Rhythmen, Bilder, Reime, Klänge.
Allmählich formt es sich, wird zum Gedicht.
Ich folge, fasse auf des Laufs Gesänge.

Dies‘ Liedgebilde, das da singt in mir,
ein Tanz der Worte, die mich sanft begleiten,
sich finden, schön geschrieben auf Papier,
sie wollen hin zur Klanggestalt mich leiten.

Ich weiß nicht, was das ist, das mich lässt dichten.
Nur fühle ich, dass es mir Freude macht,
so frei nach dieser Stimme mich zu richten
und Bildern, die für meinen Blick erwacht.

Beglückt im Zauberreich der Poesie
erfahre ich des Lebens Melodie.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlings- Begegnung

Da war ein Klang, ein Bild, ein zartes Schauen.
Gedanken, Farben fanden sich im Lied,
und Laute, Takte, sanftes Silbenbauen,
der Worte Rhythmen schenkten dies‘ Vertrauen,
dass Poesie in Sinn und Seele zieht.

Es schien die Freude hell ins Herz zu dringen.
Sie führte hin zum Licht den müden Tag,
und in den Lüften ließ ein leises Schwingen
den Frühling heiter Blütenlieder singen.
Nun endete des Winters Nebelplag‘.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Dichten

Ich sondre Worte ab wie Seim,
der süß in Honigwaben quillt,
und geh‘ mir träumend auf den Leim,
dass sich mit Sinn mein Dasein füllt.

Folg‘ süchtelnd dieser zarten Stimme,
die mir die Klänge flüstert ein,
den Nektar suchend‘,wortend‘ Imme
flieg‘ ich und tauch‘ ins Blühen ein.

Im Zauberbann der Poesie,
da Verse tanzen hin zum Reim,
hör‘ ich des Lebens Melodie
und finde dichtend mein Daheim.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Reimneigung

Es fließt aus mir der Reime Schwall,
kann mich fast nicht erwehren,
und dennoch les’ ich überall
sollt’ ohne sie gewähren
der Worte Dichte, Chiffren, Bilder.
Jedoch der Reim, er stimmt mich milder.

Er ist bewegt auf Partnersuche
will gerne zweisam bleiben,
geht auch gekreuzt, umfasst zu Buche,
drängt mich, ich soll ihn schreiben
als Endreim einer schönen Zeile,
damit er versfroh nun verweile.

Sagt mir, warum sollt’ ich ihn nur
aus dem Gedicht verbannen!
Ich folge gern des Klanges Spur,
der taktvoll zieht von dannen.
Doch Bilderdichte, wenn sie glückt,
mich dann dabei noch mehr entzückt.

© Ingrid Herta Drewing

Lob der Kunst

Wer dichtet, lebt in Wort und Bild und Klang,
poetisch darf er seine Kräfte einen,
die Seele schwingen lassen im Gesang,
mag auch sein Alltag gänzlich anders scheinen.

Er findet Harmonie im Klang der Worte,
erfasst die Bilder und gewinnt den Blick
für das Verlorene am müden Orte
und holt es schreibend in das Licht zurück.

Des Lebens sanfte Katalysatoren
die Kunst der Dichter, Maler, Komponisten.
In ihrem Werk wird wieder neu geboren
des Lebens Lächeln, Sinn, den man vermisste.

Die Kunst vermag mit ihrem Bild, dem schönen,
uns zu beglücken, gütig zu versöhnen.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Lob der Kunst

Wer dichtet, lebt in Wort und Bild und Klang,
mag auch sein Alltag gänzlich anders scheinen;
poetisch darf er seine Kräfte einen,
die Seele schwingen lassen im Gesang.

Er findet Harmonie im Klang der Worte,
erfasst die Bilder und gewinnt den Blick
für das Verlorene am müden Orte
und holt es schreibend in das Licht zurück.

Des Lebens sanfte Katalysatoren
die Kunst der Dichter, Maler, Komponisten.
In ihrem Werk wird wieder neu geboren
des Lebens Lächeln, Sinn, den man vermisste.

Die Kunst vermag mit ihrem Bild, dem schönen,
uns zu beglücken, gütig zu versöhnen.

© Ingrid Herta Drewing,2013