Archive for the Category Poesie

 
 

Lesen

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Ein blauer Tag, ein gutes Buch, die Seiten
erzählen dir von Leben; Poesie
lässt sorgsam, zärtlich ineinander gleiten,
was sonst getrennt, ein Lächeln, Phantasie.

Da wird aus Abenteuern Offenbarung
und was verschlossen schien, sich öffnet weit,
gewährt dem regen Geist nun neue Nahrung,
schenkt warmes Licht, zeigt Zeit in hellem Kleid.

So viele Wege, die du einst beschritten,
sind jetzt befreit von Staub, und goldner Glanz
hier adelt das, was du in Not erlitten,
als schlösse blühend sich ein Lebenskranz.

Beglückt erkennst du, was verworren war,
erscheint lebendig wieder, wird dir klar.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Poesie

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Da war ein Klang
ein Zauber zarter Worte,
der zu mir drang
und Sinne, Seele wärmte.
Ein nie gekanntes Streben
erweckte neu mein Leben.
Es löste das Verhärmte,
verbannte Zwang
und fand an klarem Orte
des Dichtens Sang.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Lob der Lyrik

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Oh doch, du solltest singen, Kind!
Prosaisch graut zu oft das Leben,
in das wir hier gegeben sind.
Drum singe fröhlich, laut und lind,
lass glockenhell die Klänge schweben!

Fatal, zu glauben, Formen hätten
ihr klares Spiel in unsrer Zeit
verwirkt, weil sie des Menschen Stätten
in heile Bilder fälschlich retten,
wozu real sei nichts bereit.

Lass uns doch auch das Schöne sehen!
Dies’ Leben, Lobgesang im Licht,
lehrt die Natur uns zu verstehen;
sie liebt ’s gestaltend aufzugehen;
vielfältig schreibt sie ihr Gedicht.

Sie kennt der Rhythmen Macht, die Klänge,
verleiht dem Chaos noch Struktur.
Mit Phantasie sprengt sie die Enge,
erfindet Formen, löst die Zwänge
und folgt des Lebens lichter Spur.

So schenk’ dein Lied in Sinn und Sagen,
in Bildern, Versen, Melodien,
das Schöne auch, nicht nur die Fragen,
das Suchen, Streiten oder Klagen!
Ein Fundament sei ’s, uns zu tragen
auch in ein Reich der Harmonien!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Dichters Lohn

Diso
Vom wohl Tradierten mag ich mich nicht trennen
und folg‘ dem Reimen, das ich froh geschaut.
Es reicht, wenn Leser, Hörer das erkennen,
was man in Klang und Bild Gedicht darf nennen,
die Worte, die der Seele sind vertraut.

Wer meint, es sei nur Werk der Epigonen,
zu wenig Neues, Sprache, Stil geschönt,
verkennt, dass dort, wo Träume sprechend wohnen,
mit ihrer sanften Stimme schon belohnen
den Menschen, den die Poesie verwöhnt.

Da braucht es keinen Wirbel, auch kein Rühmen,
nicht einen Preis, von Händlern ausgelost,
noch Medienrummel, der im Ungestümen
für ein paar Tage wird zu Ungetümen.
Es reicht ein Like im Internet, ein Dankes Post.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Das Buch ist da

17098292_1422440404479549_3645499297299457892_nGerade brachte mir der Postbote dieses schöne Taschenbuch.
Marina Maggio, Perdita Klimeck und ich lassen darin Facetten unsrer Lyrik aufleuchten.

Rabenschreie und Erdbeermond

Dieses Lyrikbuch der besonderen Art erscheint demnächst im Sperling-Verlag.
Drei Autorinnen,
Marina Maggio, Perdita Klimeck und Ingrid Herta Drewing,
laden gemeinsam dazu ein, sich durch einen Blick in ihr poetisches Kaleidoskop verzaubern zu lassen.boock_with_shadows0001_(3)

Poetenengel

Komm mir ja nicht all zu englisch,
leg die Flatterflügel hin!
Engel, teuflisch überschwänglich
zeigst du mir, wie unzulänglich
ich armes Poetchen bin.

Lässt die Worte schwirren, tanzen
und verwirrst mir gar den Sinn;
statt sich lieblich anzuwanzen
in Sonetten oder Stanzen
zauberst du’s in Prosa hin.

Kannst mit Bildern kühn jonglieren
und zur Suada wird dein Wort,
mag auch Leid den Glanz brüskieren,
nie wirst du den Weg verlieren,
findest Poesie vor Ort.

Sprachlos steh‘ ich da und staune
Pegasus fest im Visier,
höre dichtend Engel raunen,
träum von himmlisch weichen Daunen,
denn fast bricht’s die Feder mir.

© Ingrid Herta Drewing, 2016

Die Sprache der Poesie

licht-kanalIch mag die Sprache, wenn sie deutlich, schlicht
Gegebenheiten wahr und klar uns nennt,
auch anschaulich in Klängen, Bildern spricht,
und nicht versteift, nur das Abstrakte kennt.

Wer gern mit Aufwertwörtern Verse spickt
und glaubt, dies sei poetisches Gestalten,
wird, wenn die Poesie die Blüten pflückt,
statt Sträußen Hülsen in den Händen halten.

Nicht dies geschraubte Stelzen schenkt den Sieg.
Was lyrisch ist, beglückt uns auch als Lied;
wir sehen fühlend, hören die Musik.
Die Melodie in ihren Bann uns zieht.

Denn Sprache lebt im Licht der Poesie,
wenn Bild, Gedanke, Klang in Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing

Verliebt

Ein tiefes Schauen, zärtlich‘ Schwingen,
lässt sehnsuchtsvolle Blicke singen.
Es klingt der Liebe Poesie,
erlöst aus trüber Agonie,
steht lächelnd über allen Dingen
und dirigiert die Symphonie.

Dies‘ süße Lied,zwei Klänge schweben,
sich eng umwinden, zart verweben
im Rausch zu einer Melodie.
Als streiche hier die Phantasie
die Saiten, wolle neu beleben
ein Paradies der Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing,2016