Archive for Mai 2015

 
 

Vögel im Park

Am Warmen Damm ergrünt der Mai
und lässt die Vögel singen.
Doch ist manch‘ Misston auch dabei,
der nicht so recht will klingen.

Vom Wipfel hoch in den Platanen
tönt fortwährend Gekrächze.
Die Krähenküken lauthals mahnen
und hungrig fordern, ächzen.

Gar emsig ist der Eltern Mühe,
die Pflicht gut zu erfüllen
Sie fliegen los in aller Frühe,
die Zeternden zu stillen.

Und auch der grüne Papagei
schwirrt keckernd in den Bäumen.
Sein heller Laut, Stakkato-Schrei,
ist kaum hier zu versäumen.

Im Teich schwimmt Mutter Ente schon
mit ihren Küken, leise.
Die Nilgans warnt im Schnatter-Ton
die Jungen vor der Reise.

Inmitten einer Taubenschar
die Gänschen, ganz verwegen,
auf Futtersuche; droht Gefahr,
will sie die Henne hegen.

Am Abend kehrt dann Ruhe ein,
und traumhaft hörst du’s klingen.
Nun darf die Amsel wunderfein
ihr schönes Solo singen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Nachtigallen-Lied

Sanft träumt im Lindenbaum die Nacht
und Nachtigallen singen.
Der Vollmond silbern hält die Wacht,
steht über allen Dingen.

Glühwürmchen leuchten hell; ihr Glänzen
gilt einem Partner, der gewillt
in strahlend frohen Lichter-Tänzen
die Paarungsschritte gern erfüllt.

Du schaust still in den Mond, dein Lieben
bleibt ein geheimes Sehnsuchtslied.
Der Rose Duft, der dir geblieben,
erquickt dir Seele und Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai-Abend

Der Tag beschließt die Reise
im Rosen-Sonnenschein.
Es lädt der Abend leise
im Klang der Amselweise
zu sanftem Träumen ein.

Noch schimmert in den Lüften
der Pflanzen Blütenbild,
beschenkt uns reich mit Düften,
bevor aus Senken, Grüften
des Nebels Feuchte quillt.

Ins Blaue Schatten gleiten,
der erste Stern erstrahlt
und mag den Weg bereiten,
bis dann mit Silberkreide
der Mond die Nacht bemalt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai- Versprechen

Von goldnem Sonnenlicht umflossen
dies‘ Grünen in den Blütenbäumen!
Das Leben wächst, erklimmt die Sprossen
zu immer neuen Zauber-Träumen.

So mag ein Erdentag beginnen,
beschirmt von Himmels hellem Blau,
und ich erleb’ mit allen Sinnen
des Maien prächt’ge Blütenschau.

Lass mich von Licht und Duft betören,
der frühen Vögel süßem Lied.
Das Leben darf auch dir gehören,
so flüstert ’s zärtlich ins Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing

Muttertag

M utter, hast mit Liebe, Güte
U ns verstanden; mit Geduld
T age, Nächte, uns behütet,
T rugst uns niemals nach die Schuld.
E hren woll’n wir dich, gedenken,
R osen bringen, bei dir sein,
T reu dir unsre Liebe schenken,
A llerliebstes Muttilein,
G lück ist es, dein Kind zu sein.

© Ingrid Herta Drewing

Maiengrün

Wie schön grünt uns der Maien,
beglückt mit seinem Bild,
das Trübsal wird verzeihen
und lässt uns angedeihen,
was uns mit Freud’ erfüllt.

In Waldes Kathedrale
dringt durch die Buchen Licht.
Tief helle Bahnen strahlen,
und Frühling mag dort malen
sein blühendes Gedicht.

Es grünt in Busch und Bäumen.
Der Buschwindröschen Flor,
ein weißes Sternen-Träumen,
will hier die Stämme säumen
in blütenzartem Chor.

Auch mich erfreut im Maien
dies milde, junge Grün.
Mein Auge muss nichts scheuen,
darf sich daran erfreuen,
sieht Leben neu erblühn.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Alter

Die Beine schmerzen,
viele Wege gegangen
im Laufe der Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Wunsch

Wir, die wir doch von Liebe wissen,
sind oft in unsrem Handeln nur
schwer Hörende, die trotz Gewissen
sich betten auf des Hochmuts Kissen,
faul folgen einer falschen Spur.

Wir könnten in der Welt gestalten
Friedens Oasen, Paradiese,
anstatt chaotisches Verhalten,
Ruin im Wahne hoch zu halten,
gleich Kerkermeistern im Verliese.

Im Einklang mit Natur hier leben,
nicht kreisen nur um Ich und Habe
und gierig, stur nach Beute streben,
sondern sich sinnvoll zu verweben,
bewahrend Schöpfers schöne Gabe!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Blütenschnee

Die Gänseblümchen,
so schneeweiß im Wiesengrün,
Sternengesichter.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai-Stimmung

Es grüßt so frühlingshell der Mai,
lässt blau den Himmel klaren,
und Mauerseglerscharen
im Sonnenlichte schweben frei,
als wollten sie’s bewahren.

Glyzinien grüßen, Fliederduft
strömt weithin aus dem Garten.
Auch der Petunien Arten
auf dem Balkon in frischer Luft
ihr Potpourri hier starten.

Der Frühlingsvögel Lobgesang,
dies‘ lieblichfrohe Klingen,
verleiht der Sehnsucht Schwingen.
So sanft entführt dich dieser Klang,
und deine Träume singen.

© Ingrid Herta Drewing,2015