
Immer wieder ein Wunder
wie sich das Leben regt
und aus fahlem Plunder
keimt, sich grünend bewegt,
von Licht und Wärme gehegt.
Wie es strahlend in Blüte
wachsend zum Himmel lenkt,
in unendlicher Güte
so der Schöpfung gedenkt
und sich lieblich verschenkt.
Noch im Tod dies Versprechen,
dass es ein Ruhen nur.
Aus dem Dunkel wird brechen
sich erneuernd Natur,
folgend des Lebens Spur.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018
März 2nd, 2018 | Erde, Leben, Licht | Tags: Auferstehung, Keim, Leben, Licht, Natur, Tod, Wachstum, Wärme | 0 Comments
Die Falten, die die Zeit
dir auf die Stirn gebügelt,
als schrieben sie den Eid,
dass alles, was beflügelt,
ob’s Leid, ob’s Freudenfest
auch Spuren hinterlässt.
Da kräuseln sich an Mund
und Augen Lachens Zeugen,
doch tut sich Gram auch kund,
mag leicht die Züge beugen.
Es zeichnet Jahr für Jahr
des Lebens dich fürwahr.
Jedoch der Augen Glanz
ist leuchtend dir geblieben,
verspricht noch immer ganz
dies Hoffen, innig Lieben,
das hier im Leben singt,
noch in den Tiefen schwingt
und gütig Freude bringt.
© Ingrid Herta Drewing,2018
Februar 28th, 2018 | Besinnliches, Leben, Liebe | Tags: Alter, Augen, Falten, Freude, Hoffnung, Jung, Leben, Liebe, Spiegel, Spirit, Spur, Zeichen, Zeit | 0 Comments

Ein kühler Tag, auf dessen blauer Bühne
der Wind verwegen mit dem Rauche spielt,
der zart gekräuselt steigt aus den Kaminen
und weiß in Tanzfiguren Sonne fühlt.
Sie steigen, neigen, wirbeln sich im Kreise
und schrauben hoch und höher Pirouetten,
um bald darauf in wundersamer Weise
sich leicht zu lösen von der Wirkungsstätte.
Verlieren sanft sich in des Himmels Höhe,
ein Wölkchen schwebt noch hell im Mittagslicht,
das schließlich auch entwächst des Blickes Spähen,
wenn Wind es trägt aus der begrenzten Sicht.
Was immer auch verlässt der Bühne Ort,
es wirkt gewiss an andrer Stelle fort.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing
Januar 19th, 2018 | Besinnliches, Wiesbaden | Tags: Beständigkeit, Himmel, Leben, Rauch, Vergänglichkeit | 0 Comments

Nein, nicht dies Abschied nehmen
bring heute auf’s Tapet!
Nicht sei in den Emblemen
das Dasein obsolet ,
wo muntrer Vögel Singen
das Tagen schön erhellt,
der milden Lüfte Schwingen
verzaubert neu die Welt!
Nein, sprich mir nicht vom Sterben
und einem nahen Tod!
Für’s Leben will ich werben.
In sanftem Morgenrot
des Tages Licht erwarten,
der Sonne hellen Schein
und Blütenduft im Garten
beglückt hier atmen ein.
„Ja“ sagen und noch bleiben,
mag kurz die Zeit auch sein,
mich freuen, zärtlich schreiben
ins Buch des Lebens ein
und all das Schöne sehen,
erfahren, was es bringt;
mich rüsten, wegzugehen,
erst wenn der Ruf erklingt.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing, 2018
Januar 10th, 2018 | Abschied, Lebensfreude, Tod | Tags: Abschied, Blütendüfte, Frühling, Leben, Lebensfreude, Natur, Schönheit, Singvögel, Tod | 0 Comments

Oh, Maria, Mutter aller Mütter,
Gott gab dir und nahm dir deinen Sohn;
doch dein Glaube, auch im Leide unerschüttert,
sah ihn liebend auf dem Gottesthron.
Musstest ihn im Stalle einst gebären,
zwischen Esel dort und Rind.
Wusstest schon, er würd‘ dir nie gehören,
sprach doch Engel Gabriel vom Gotteskind.
Josef aber stand dir treu zur Seite,
und die Könige aus fernem Land
kamen zu dem Kinde, sterngeleitet,
brachten Weihrauch, Myrrhe, Herrschers Unterpfand.
Konntest wohl kaum fassen, dass das kleine Wesen,
dir am Herzen wachsend, Weltenretter sei,
dass er die, die an ihn glauben, sollt‘ erlösen,
dass er trotze Tod und Teufel selbst dabei.
Später, als die Welt begann, dein Kind zu hassen,
qualvoll tötete, es schien von Gott verlassen,
da Maria, war’s dein stummer Schrei,
der für alle Mütter in der Welt erklungen,
denen man ein Kind entrissen hat.
Auch wenn Liebe dann den Tod bezwungen,
blicken doch die Augen tränenmatt,
denn sein irdisch Leben ist vorbei.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden,Ausschnitt, Krippe auf dem Weihnachtsmark
Dezember 21st, 2017 | Christus, Glauben, Gott, Jesus Christus, Liebe, Mutter | Tags: Jesus Christus, Kreuzigung, Leben, Leid, Liebe, Maria, Mutter Gottes, Schmerz, Tod | 0 Comments
Wir, die wir fassen und fühlen,
sehen, wie vielfältig Arten
spielen, sich gründlich auch wühlen
hier durch dieses Lebens Garten,
verstehen’s oft dennoch nicht,
was uns dies alles verspricht.
Wir, die auf so viele Weisen
einsam mit anderen starten,
reisen und manchmal entgleisen,
willfährig wiederum warten,
dass wir nach Not, Gram und Pflicht
hören den guten Bericht.
Und so beseelt uns dies Hoffen,
dass uns ein Halt nach den Fahrten,
wenn alle Türen weit offen,
uns sodann möge erwarten.
Jenseits von Dunkel Verzicht
endlich erhellendes Licht!
© Ingrid Herta Drewing,2017
Dezember 10th, 2017 | Besinnliches, Hoffnung | Tags: Hoffnung, Leben, Lebensfreunde, Mensch, Natur, Schönheit, Unzulänglichkeit | 0 Comments

Die Schönheit der Natur,
so unverfänglich
erscheint sie mir wohl nur,
weil unzulänglich
ich hier auf Erden bin
im Suchen nach dem Sinn?
Wozu führt alles Streben
wird’s ernst, gar kränklich?
Zeigt Dasein doch das Leben
fast unbedenklich
trotz Wie, Warum, Wohin
in sich schon als Gewinn!
Beglückt das Schöne sehen,
in sich untrüglich
die eignen Wege gehen,
was auch vergnüglich
so schreiten mag dahin
im Leben, mittendrin.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017
Dezember 10th, 2017 | Besinnliches, Lebensfreude | Tags: Dasein, Glück, Leben, Lebensfreude, Naturschönheit, Selbstgewissheit, Sinn, Suchen | 0 Comments

Schnelllebig sind wir; mit Maschinen
wird digital der Takt bestimmt.
Wir sehen mit erstaunten Mienen
einbiegen uns auf Robot-Schienen,
sogar Zerstörung und Ruinen
verwundert ins Visier man nimmt.
Und mancher so die Zukunft schaute
in Furcht, was uns da widerfährt,
wenn Robot mimt des Menschen Laute.
Da sucht der Mensch das ihm Vertraute,
das ihm Geborgenheit gewährt.
Was welche wähnen als Verstauben
in alten Artefakten fahl,
dies finden wir als Hort im Glauben,
weil Nächstenliebe, Friedenstauben
lebendig sind trotz Ritual.
Froh feiern wir dies Fest der Liebe,
bereits Adventszeit uns gefällt,
wenn Hoffnung, dass dies Mensch sein bliebe
fern allem kalten Machtgetriebe,
uns Christus schenkt als Licht der Welt.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Marktkirche, Krippe von Wolf Spemann
Dezember 5th, 2017 | Besinnliches, Christus, Friede, Liebe, Menschlichkeit, Weihnachtszeit | Tags: Adventszeit, Digitalisierung, Geborgenheit, Glaube, Hoffnung, Leben, Liebe, Maschinensprache, Nächstenliebe, Ritual, Roboter, Wandel, Weihnachten, Zukunft | 0 Comments

Was wäre Leben
ohne Luft und Wärme,
die Tiere, Pflanzen,helles Licht?
Kein sanftes Weben,
keine Bienenschwärme
hier sorgten für die Frucht.Verzicht!
Was wäre Leben
ohne Glauben, Lieben,
ein Dasein aller Hoffnung bar?
Ein eitles Streben,
nur ein Werden, Üben,
und – sähe da Vernunft noch klar?
Was wäre Leben
ohne Kinderlachen,
die kleine Hand, die deine hält?
Dies Gück, gegeben,
lässt dich sorgsam wachen,
schenkt Güte hier in harter Welt.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing
Dezember 3rd, 2017 | Adventszeit, Familie, Kinder, Leben, Liebe, Natur | Tags: Freiheit, Glauben, Glück, Güte, Kinder, Lachen, Leben, Licht, Liebe, Luft, Natur, Wärme | 0 Comments

Wir, die häufig im Nebel verweilen
auf der Suche nach Wegen zum Licht
und unsre irdischen Ängste teilen,
lesen verwundert des Lebens Zeilen,
wenn es von Ende und Abschied spricht.
Gern möchten wir da Aufschub erhoffen,
festhalten jene Momente der Zeit,
als die Freude die Türen hielt offen,
weil wir das Glück, die Liebe getroffen,
wurden von Argwohn und Kummer befreit.
Doch gleicht’s dem Vogel, lässt sich nicht halten
und fliegt, sich plötzlich aufschwingend, davon.
All unser Sehnen, sorgendes Walten
kann keine Melodie mehr gestalten,
und leise verklingt dann der letzte Ton.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017
November 8th, 2017 | Abschied, Leben, Liebe | Tags: Abschied, Glück, Glücksmomente, Leben, Liebe, Vergänglichkeit, Vögel | 0 Comments