Jahreszeitenkapriolen

Es spielt der März jetzt gar April,
zeigt Wetterkapriolen,
als ob den Lenz er halte still,
der hier schon unverhohlen
sein Blütenlicht ins Bild gesetzt.

Forsythien, Tulpen, Veilchen,
den Wiesengräsern, Tau benetzt,
sagt März noch: „Wart‘ ein Weilchen“,
bevor der Südwind kommen will,
bleib‘ ich auf kühlen Sohlen.

Jedoch ist bald April dabei,
sich gründlich zu verkleiden,
und kommt daher, als sei er Mai,
mag Sonne, Wärme leiden,
sich mit dem Juni gar vernetzt.

Ob man solch frühen Sommer schätzt?
Im Spiel der Jahreszeiten
wirkt manche Regel hier verletzt,
lässt Ordnung fast entgleiten,
merkt man hier, ungelogen.

Ach, sänge März nur seine Terz,
April sei nicht betrogen
dass Frühling schenk‘ sein blühend Herz,
(vermiede Stürme, Hagels Schmerz)
uns bleibe lang gewogen.

© Ingrid Herta Drewing,2019

Schneegestöber im März

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Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster.
Die Flocken stieben wild im Wind,
jetzt, da des Winters Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Ich hoff‘, wir müssen nicht lang warten,
zeigt der Kalender doch die Zeit:
Bald wird der Frühling lieblich starten,
der uns von Winters Macht befreit.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing

Januartag

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Der Winter bleibt
im fernen Haus,
frönt dort dem Frost,
Frau Holle
kein Schneelied schreibt,
sie ruht sich aus,
trinkt süßen Most
und schläft im Flaus
der Wolle.

Der Himmel klar,
der Sonne Licht
beglückt uns Sinn
und Herzen.
Noch Januar,
doch sie verspricht
nun schon Gewinn,
fast milde Sicht
des Märzen.

Es leuchten da
auf grünem Grund
auch ohne Schnee
die Glöckchen.
Hell blühen sah
ich Weiden und
in der Allee,
am See im Rund
die Pollenflöckchen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing, 2018

Frühlingshoffnung

Es scheint, als wolle Frühling scherzen,
gibt sich heut kühl, etwas verschnupft,
obwohl er vor Beginn des Märzen
schon Krokus,Primeln, Veilchenherzen
so farbenfroh ins Gras getupft.

Ich hoff‘, des Winters launig‘ Wetter
setzt nun der Lenz nicht fort vor Ort
und wünsche mir, dass er viel netter,
gepaart mit Südwind, seinem Vetter,
uns hier beglückt in grünem Hort.

Vielleicht mag er bis Ostern säumen,
entfalten dann erst mildes Leben,
lässt Blüten noch in Knospen träumen,
bis sie erwachen und den Bäumen
den zarten Flor im Lichte geben?

© Ingrid Herta Drewing,2016

Märzanfang

Es geht der Tag heut matt mit müden Füßen.
Ihm fehlt zur Zeit wohl jeglicher Elan.
Zwar ließ so hoffnungsvoll der Frühling grüßen,
Schneeglöckchen, Krokus-Grüppchen wir schon sah’n.

Jedoch der Winter, der so unentschlossen
als Jahreszeit sich launig aufgeführt,
er kam zurück, nasskalt und fahl verdrossen,
und Frost ergriff die Blüten ungerührt.

Verstummt die Amsel, die so schön gesungen,
und Krähen kauern einsam im Geäst,
als seien sie zu trauern nun gezwungen,
weil sich nur Wolkengrau trüb blicken lässt.

Auch ich ersehne Milde, warmes Licht
und hoffe, dass bald Lenz hier sonnig spricht.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Erster März

Es dräut der Nebel dicht,
vom Grau besessen.
Der Farben Traum im Licht
von Hoffnung, Zuversicht,
er scheint vergessen.

Doch dort im Wiesengrün
blüh’n Krokusgrüppchen,
bewahren mutig ihn,
hell,lila, gelb sie glühn,
recken die Köpfchen.

Und zärtlich knüpft ein Band
des Frühlings Weise,
schenkt so mit milder Hand
dem wintermüden Land
das Lächeln, leise.

© Ingrid Herta Drewing,2015

März 2014

Ja jetzt, im frühen März,
zeigt Frühling wirklich Herz!
Der Sonne heller Glanz
lädt ein zu ihrem Tanz,
singt leuchtend Terz für Terz.

Schon summen in den Blüten
die Immen und behüten
den Traum von Reife, Frucht.
Dem Winter auf der Flucht
vergeht das kalte Wüten.

Mag Frost noch nächtens greifen,
die Gräser rau bereifen,
doch Sonne strahlgenau
küsst tags, lässt sie in Tau
und sanftem Winde schweifen.

Die Vögel wieder singen;
und ihre Stimmen klingen
so lieblich mir ins Ohr.
Ein Frühlings-Jubelchor
verleiht dem Leben Schwingen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlings-Lächeln

Es trägt der März ein blaues Kleid,
den Tag hier zu verschönen.
Die Sonne scheint dazu bereit,
uns strahlend zu verwöhnen.

Der frühen Vögel helles Lied,
der Amsel lieblich Singen
so fröhlich in die Weite zieht,
die Welt beginnt zu klingen.

Und Frühlings Lächeln zart erwacht,
der milden Blüten Düfte,
des Südwinds linde Lüfte
uns nun umfächeln sanft und sacht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

April-Appell

Die Sonne blickt heut‘ golden aus dem Blau,
probiert bereits das helle, leichte Kleid,
damit, wenn Südens Lüfte wehen lau,
sie passend hier erscheint zur Frühlingszeit.

Wir Menschen geh’n hingegen warm gekleidet;
es bläst ein kalter Wind noch aus Nord-Ost.
Des Winters Rückkehr, der das Osterfest uns neidet‘,
bedachte uns sogar mit Schnee und Frost.

Jetzt lechzt nach Lenz hier alles, was will leben,
nach Wärme, Blütenduft und Gärten Zier.
Es mögen unsre Sänger bald einschweben
und künden lieblich auch von Frühling hier!

April, es reicht!Von plumpen Winterscherzen
erfuhren wir wohl schon genug im Märzen!

© Ingrid Herta Drewing

Schnee im März

Die Landschaft liegt im Winterweiß.
Seit vielen Stunden Schnee hier fällt.
Frau Holle wirft mit großem Fleiß
die kalten Sternchen auf die Welt.

Wie hätte mich zur Weihnachtszeit
dies‘ weiße Flockenmeer entzückt!
Doch nun war Frühling schon bereit,
hat uns mit Blütenduft beglückt.

Jetzt ist der Glanz im Schnee begraben;
kein Krokus lila, gelb mehr schaut,
bis Frühling kommt, schenkt neue Gaben,
wenn Sonne wärmt und alles taut.

© Ingrid Herta Drewing