Archive for the Category Park

 
 

Winters Zeichen

Die letzten Blätter pflückt er von den Bäumen,
Nordostwind kühlt November, hält ihn klar.
Des Nachts greift Frost harsch um sich, wehrt den Träumen
des goldnen Herbstes, der nur kurz hier war.

Die Rosen, lieblich‘, zarte Blühgeschöpfe,
hat nun der Raureif silberweiß verziert.
Sie neigen im Erstarren ihre Köpfe,
und Schönheit in Vergänglichkeit gefriert.

Dort, wo die Wasservögel jüngst noch schwammen,
trägt glasklar jetzt der Teich die Haut aus Eis.
Bald darf man Schlittschuh fahren, und zusammen
genießen wir den Winter hier in Weiß.

Auf kahlen Ästen, alles auszuloten,
nun thronen stumm die Krähen, Winters Boten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Am Warmen Damm im Winter

Wies,Warda, Eisloch Kopie

Es griff des Winters kalte Hand
der Landschaft ins Gesicht,
amphibisch Bach und Teich er fand.
Die Haut aus Eis noch nicht verschwand
trotz heller Sonne Licht.

Am Wasserloch die Vogelschar
Nilgänse,Krähen, Enten
sich sammeln, heischen Futter gar,
das hier manch kleines Kind,fürwahr
erfreut mag ihnen spenden.

Sogar die Möwen, die am Rhein
sind eigentlich zu Haus,
sich mischen munter da mit ein
und picken auch die Krumen fein,
nicht gehen leer so aus.

Das alles schwimmt und watschelt dort
Am Warmen Damm; Wiesbaden
wird hier zu vieler Vögel Hort,
die friedlich warten brav vor Ort
auf neue Futter-Gnaden.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Vorfrühlingsstimmung im Kurpark

Regenbogen

Die Sonne streift mit Strahlenhänden
warm dieses Winters Frostgesicht,
löst auf den Nebel, schenkt die Sicht,
wird so ihr golden Glück uns spenden,
Blauhimmeltag in klarem Licht.

Im Kurpark grüne Vögel stieben
und weithin klingt ihr heller Schrei.
Du siehst sie rauschen flugs vorbei
hin zu Platanen, die sie lieben.
Ihr Futter hängt dort pendelnd, frei.

Doch auch possierlich jene leisen,
beliebten Sänger auf dem Baum,
ihr zart Gefieder, Farbenflaum:
Rotkehlchen, Finken, flinke Meisen
und Amseln fast im Paarungstraum.

Schneeglöckchen, gelbe Winterlinge
erglänzen schön in ihrer Blüte.
Des Nizzaplätzchens helle Güte
lässt der Natur schon grün gelingen
den Griff in Frühlings Wundertüte.

Und auf dem Weiher die Fontäne
malt Regenbogen, wo der Wind
ein Netz aus Wassertröpfchen spinnt,
die man als Lichtes Fänger wähne,
das sich in Farben bricht geschwind.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Herbstvormittag im Park

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Es wächst im Laub der Bäume nun dies Leuchten,
das golden in den Blättern sich verzweigt,
wenn sie erwachen aus dem nebelfeuchten
noch kühlen Morgen, der verschleiert schweigt.

Die Sonne lässt die Landschaft sanft erstrahlen
und taucht das Tal in dieses warme Licht,
das Frühherbst sich erkürt bei seinem Malen,
wenn er mit Feuerfarben kühn, lebendig spricht.

Eichhörnchen huschen hurtig, und beflissen
gilt Eicheln, Nüssen jetzt ihr Sammlersinn.
Sie horten im Versteck die Leckerbissen,
die reichen sollen bis zum Frühjahr hin.

Ich schaue zu, wie sie so wuseln, spielen;
anmutig und lebendig ist dies‘ Bild,
im warmen Sonnenschein darf ich noch fühlen
Septembers helle Tage wundermild.

Doch sinnend ruht mein Blick auf letzten Rosen,
die hier im Park noch einmal zart erblüht.
Und auch das Abschiedslied der Herbstzeitlosen
flicht mir ein wenig Wehmut ins Gemüt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Frühherbst

Warda herbstlich_o

Mag Frühherbst nun vollenden
dies’ Werk der Reife, Licht
und Sonnengold uns spenden,
mit milden, sanften Händen
verzögern den Verzicht.

Auch wenn im Nebeldunst
er morgens spät erwacht,
schenkt er uns mittags Gunst
als Maler seiner Kunst,
ein himmlisch Blau wirkt sacht.

Das Blattgold in den Zweigen,
des wilden Weines Wand
darf rot gefärbt sich zeigen.
Musik und Erntereigen
verschenkt er unverwandt.

Bucheckern, Eicheln, Nüsse,
Eichhörnchen birgt sie, hebt
sie auf, die Leckerbissen.
Kastanien, Spielgenüsse,
das Kinderherz erbebt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Zweiter Advent im Nerotal

dscn8024-1dscn8023dscn7984 Die Sonne dringt ins Tal, ein Wintermorgen
schlüpft raugereift aus Frostes klarer Nacht.
Der Farben Fülle prangt noch, wohl geborgen.
Es hüllt kein Schneepelz ein hier ihre Pracht.

Zwar hält nun Raureif manche Bank besetzt,
beansprucht in den Wiesen sein Revier.
Doch kleine Kinderhände haben jetzt
zart eingegriffen in die kalte Zier.

Auch finden trotz des Eises dort im Teich
die Enten hurtig freie Wasserstellen,
und in des kleinen Wasserfalles Reich
stürzt wie bisher der Schwarzbach in die Schnellen.

Noch tragen manche Bäume Herbstes Frucht,
erleichtern so der Vögel Futter Suchen.
Sie bleiben da und planen keine Flucht;
und hier im Park obsiegt nicht Frostes Fluchen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Winterlich

Es haben Frost und Nebelnacht
gewirkt den Blättern zarte Spitzen.
Der Raureif ziert den Efeu sacht,
der weiß gerändert darf aufblitzen.

Er liegt da auf der Brücke Stein,
darf grün sich in den Morgen malen
und in des Winters Sonnenschein
sein Pflanzenleben hier ausstrahlen.

Der Teich trägt eine Haut aus Eis.
Sie schließt die Blattfotille ein,
die gestern hier noch schwamm ganz leis
und jetzt glänzt in kristallem Sein.

Ganz fremd erscheint in diesem Bild
der Ruf der Halsbandsittichscharen,
die heute von der Sonne mild
verlockt,recht froh zugegen waren.

© Ingrid Herta Drewing,2016

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Spätherbst im Kurpark

November nähert sich dem Ende,
und Spätherbst hüllt vernebelnd ein,
was unlängst glänzte im Gelände,
hell leuchtend schenkte Farbenbrände,
uns konnte Augenweide sein.

Als sei nun seine Welt verloren,
verlassen ich den Park heut‘ sah.
Die Bäume dunkel, kahl geschoren,
in Nebel, Kälte nass verschworen,
gespenstig in der Dichte da.

Verlassen, trübes Licht, es schweigen
die Vögel, auch die Papageien,
die sich sonst grün und munter zeigen,
hoch in die alten Wipfel steigen
und keck, laut in die Weite schreien.

Sogar das Krächzen jener Krähen,
die gestern noch gezankt, verstummt,
kein Elsterkeckern in der Nähe,
kein Flügelschlag, was ich erspähe,
verharrt in Stille, grau vermummt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Park im November

dscn6578-1Der Nebel stiehlt die Zeit der Sonnenuhren.
Sogar die grünen Sittiche nun schweigen,
die sonst so laut den Park genannt ihr eigen,
und Krähen suchen dort auf matten Fluren
nach Futter, wo das Laub sanft fällt im Reigen.

Als rosteten die Blätter an den Bäumen,
nachdem der erste Frost zog ein ins Land,
verwirft der Spätherbst sie als welken Tand,
wo unlängst noch Okober Farbenträume
und Blattgold glänzen ließ mit voller Hand.

Nasskalt und grau ist’s, es erstarb das Leuchten,
das Flora licht vor Tagen noch gezeigt.
November spielt den Blues, der Nebel steigt,
verhüllt die kleine Welt mit Schleiern, feuchten.
Das Leben kriecht ins warme Nest und schweigt.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Novembersonne

wardanovembersonne_oBlasse Novembersonne,
wärmst des Mittags doch mild.
Nun da die Nebel zerronnen,
strahlst du im Blauhimmelbild.

Ich genieße jetzt staunend
hier noch die Wärme, das Licht.
Nachts mögen Fröste raunen,
doch tags lacht hell dein Gesicht.

Lass den Winter ruhig warten,
Herbstfeier ist angesagt;
noch grünen Pflanzen im Garten,
Astern und Rosen im Hag!

© Ingrid Herta Drewing