Archive for the Category Ostern

 
 

Karfreitagtrauer und Osterfreude

Der Regen netzt des Märzen kühle Erde,
und Krähen kauern, plustern ihr Gefieder
in kahlen Bäumen; des Karfreitags Lieder
getragen trauern, wo schon bald ein „Werde!“
im Licht des „Resurrexit“ will erklingen.
Die Osterfreude wird die Not bezwingen,
und Hoffnungs-Lämmer weilen in der Herde.

Hell lädt Natur dann ein; auf ihren Bühnen
muss Lenz nicht darben, darf sich neu verweben,
lockt aus den Knospen hier dies zarte Leben.
Es prangt in Farben, lässt die Leiden sühnen,
verdeckt die Narben, Winters Frost und Wirren.
Im Sonnenlicht die Schmetterlinge flirren,
und Gärten, Wiesen, Wälder blühen, grünen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Hases Rausch

Der Osterhas‘, au weia,
hat heuer statt der Eier
den Frühling froh versteckt.

Als er das ausgeheckt,
dies irdische Malheur,
da hatte er vorher,
mit viel Eierlikör
zu reichlich sich gestärkt
und ist, ganz unbemerkt
und auch recht ungezwungen,
dann in die Wetterstube
Frau Holles eingedrungen.
Dort klopfte keck der Bube
die dicken weißen Kissen,
drum hat’ s viel schneien müssen.

So Winter bleibt der Erde
und scheucht die Flocken-Herde,
bis, aus dem Rausch erwacht,
Herr Hase ausgeschlafen,
in heller Blüten Pracht
nun wieder ganz den braven,
den Osterhasen gibt,
der Ostereier liebt.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingshoffnung

Es scheint, als wolle Frühling scherzen,
gibt sich heut kühl, etwas verschnupft,
obwohl er vor Beginn des Märzen
schon Krokus,Primeln, Veilchenherzen
so farbenfroh ins Gras getupft.

Ich hoff‘, des Winters launig‘ Wetter
setzt nun der Lenz nicht fort vor Ort
und wünsche mir, dass er viel netter,
gepaart mit Südwind, seinem Vetter,
uns hier beglückt in grünem Hort.

Vielleicht mag er bis Ostern säumen,
entfalten dann erst mildes Leben,
lässt Blüten noch in Knospen träumen,
bis sie erwachen und den Bäumen
den zarten Flor im Lichte geben?

© Ingrid Herta Drewing,2016

Garten in ‚t Huis te Groede

Vom Meer weht eine leichte Brise
und zarte Federwölkchen ziehen
landeinwärts, senden helle Grüße;
ein Sonnentag will licht erblühen.

Im Garten zaubert die Natur
den Pflanzen liebe Blühgesichter,
vielfältig, duftend, Frühlings Spur,
ein Farbenspiel, Millionen Lichter.

Und leise streift der milde Wind
durch das Geäst der alten Bäume.
Er wiegt hier in den Nestern lind
die Vogelbrut, schenkt sanfte Träume.

Der Wölkchen weißer Hauch im Blau,
löst langsam sich im Sonnenlicht,
das gleißend auf des Himmels Au
den warmen, hellen Tag verspricht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Ostermontag 2013

Als öffne sanft sich eine Blüte,
so strahlt die Sonne in den Tag.
Der Morgenröte warme Güte
ihr Lächeln uns nun schenken mag.

Es lässt, obwohl noch winterkalt,
der Ostermontag Schönes ahnen,
die Zaubernuss in Blühgestalt
hisst rosafarben ihre Fahnen.

Befreit streift hier mein Blick ins Weite,
beschirmt von Himmels lichtem Blau,
entdeck‘ ich Frühlings zart Geleite
im Park: des Krokus‘ Farbenschau.

Und weiß, lang wird es nicht mehr währen,
dann klingt beschwingt auch hier die Welt,
wenn singen zu des Frühlings Ehren
die Vögel, denen es gefällt.

© Ingrid Herta Drewing

Ostersonntag

Die Luft ist kalt, doch helles Sonnenlicht
grüßt strahlend uns an diesem Sonntagmorgen.
Dem Resurrexit Himmels Blau entspricht,
und Osterfreude zeigt sich unverborgen.

Der Krokus blüht,die Sterne der Narzissen
vergolden leuchtend hier das Hoffnungsfest.
Der Glaube lebt, bereichert auch dein Wissen,
das dich im Fragen so oft zweifeln lässt.

Es ist ein Lied des Mutes, diese Liebe,
die uns gegeben wird in Christi Wort,
der vorgelebt,gezeigt, dass alles Trübe
und Böse schwindet vor dem wahren Hort,
den Gott in seiner Güte uns verlieh:
Des Lebens schöne Liebesmelodie.

© Ingrid Herta Drewing

Karfreitag in Granada 1976

Schwarz säumt die Menge die Straße.
Dort in dumpfem Trommeltakt
die Prozession des Schweigens,
der Büßer und Träger der Pasos.

Und andächtig neigen sich Gläubige
zu der weißen Marien-Gestalt.
Vom Lichtflor der Kerzen und Nelken umstrahlt,
schwebt sie hoch über den Häuptern
und den finsteren Capuchones.

Und wieder der Trommeln Ruf
und das Echo des Schweigens.
Die Costaleros gemessenen Schrittes
tragen den Herrn,Christus am Kreuz,
mit ihm alle Schuld und die Bitte: Vergib!

Auch du hieltest den Palmzweig bereit,
der verwelkt dich noch mahnt.
Wie schnell schwanden Begeisterung,Treue!
Der Palmarum-Jubel erstarb in Golgatha.
Karfreitagtraurigkeit:
Warum muss immer die Unschuld sterben?

Und wieder der Trommeln Takt,
die Guardia Civil marschiert mit
und übernimmt (mangels Römer)
die Rolle, die sie auch sonst oft vertritt.

© Ingrid Herta Drewing,1976

Im Osterhasenland

Im Osterhasenland ist heut’ was los,
da sind die Hasen schon früh morgens fleißig.
Sie flechten Körbchen, klein und groß, aus Reisig
und legen sie dann aus mit frischem Moos.

Die werden sie ganz früh am Ostermorgen,
gefüllt mit Eiern, hier im Park verstecken,
damit die Kinder, fröhlich, ohne Sorgen,
wenn sie dort suchen, auch ihr Nest entdecken.

Jedoch bis dahin gibt’s noch viel zu tun.
Klein Mümmelmann holt Eier bei den Hennen;
die legten viele, konnten kaum noch ruhen
und hielten sie versteckt im Stroh der Tenne.

Dem Mümmel überlässt man Eier gern;
er bringt sie in die Eierfärberei
Sie liegt vom Hasenhaus gar nicht so fern.
Hier üben viele Hasen Malerei.

Da sitzen sie geduldig und verzieren
sorgfältig mit dem Pinsel jedes Ei.
Sogar das kleinste Häschen darf ’s probieren,
und manches malt sein eignes Konterfei.

Und endlich ist der Ostermorgen da.
Die Osterhasen machen früh die Runde.
Jetzt warten sie versteckt, den Nestern nah,
ob jedes Kind, das sucht, sein Nest gefunden.

Du wirst dein Nest entdecken, sicherlich;
Und im Versteck, da lacht der Osterhase.
Er selber aber lässt sich finden nicht.
Du siehst nur ein Kaninchen auf dem Rasen.

© Ingrid Herta Drewing

Ostereier

Was leuchtet dort so bunt im Gras?
Ist das ein Osternest?
Hat es gebracht der Osterhas’
zu diesem Frühlingsfest ?

Die Kinder können ’s kaum erwarten,
sie suchen, ob vielleicht im Garten
er Eier hat versteckt.
Nun haben sie ’s entdeckt

Im Busch, am Baum ein großes Nest!
Ach ist es schön, dies Osterfest!

Ingrid Herta Drewing

Osterhoffnung

Ein Osterleuchten in den Wiesen
und farbig schön das Eiernest.
Jetzt, da die Pflanzen grün uns grüßen,
begehen wir das Hoffnungsfest.

Es kündet Christi Auferstehen
uns an ein jeder Frühlingshauch.
Wir glauben blind und werden sehen,
erneuern uns im Herzen auch.

Ingrid Herta Drewing