Archive for the Category Sonne

 
 

Tauwetter

Version 2

Vom Dache spült ein frischer Regen
des letzten Schneefalls Rest,
und milde Lüfte sich bewegen
jetzt zu uns aus Südwest.

Schneeglöckchen blühen auf im Garten,
die Sonne wachsen lässt.
Sie zart in weißen Röckchen starten
den linden Frühlingstest.

Es probt auch seine Melodien
der Amselhahn für’s Fest.
In stimmungsvollen Harmonien
lockt er die Braut zum Nest.

Bald hisst der Krokus seine Fahnen
hier wiesenweit im Rund.
Wir dürfen schon den Frühling ahnen,
der bald die Welt färbt bunt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Schöner Herbstmorgen

maronen
Das Tal erwacht; noch nebeltrunken
im Sonnenlicht die Baumkonturen.
Der Nebel, der als Tau gesunken,
liegt kühl auf Wald-und Wiesenfluren.

Die Elstern und die schwarzen Krähen
schon krächzen lauthals im Geäst.
Das Eichhörnchen flieht ihre Nähe,
nascht Nüsse und vergräbt den Rest.

Auch mancher Mensch folgt
Sammelträumen,
liest auf Maronen, nicht zu knapp,
die von den Esskastanienbäumen
jetzt fallen raschelnd hier herab.

Genießt beglückt der Sonne Strahlen,
das Leuchten dieser Blattgoldwelt,
die hier des Herbstes Kunst, sein Malen,
als Farbenspiel ins Licht gestellt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2016

Sonntag

Im Osten blinzelt Sonne ins Gelände,
ein Sommertag erwacht mit blauem Blick.
Der Sonntag ruht noch sanft und hält die Hände,
die sonst geschäftigen,nun fromm zurück.

Vom Turm der Kirche läuten hell die Glocken,
und mancher Schläfer wünschte sie gern fern.
Doch Gläubigen gefällt’s; wie ein Frohlocken
der Engel, ruft es sie zum Haus des Herrn.

Ermuntert, in Bewegung jetzt geraten,
spaziert man durch den Park; des Sonntags Ruh‘
tut gut nach einer Woche Arbeit, Taten.
Man kommt zu sich und hört der Seele zu.

Und selbst dem Atheisten es beliebt,
dass es den siebten Tag, den Sonntag gibt.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Sommerabend-Impressionen

Als wolle sie in liebendem Gedenken
nun, da der Tag tief in den Abend taucht,
beim Untergehen zärtlich sich noch schenken
in sanftem Rot, das sie ins Blaue haucht,
so lässt die Sonne Wolken noch erstrahlen
und rosafarben Aquarelle malen.

Es trägt der Himmel eines Lächelns Züge,
ein Bild das Schönheit, Freude zugesellt,
und zeihe Lasten, Leiden hier der Lüge,
da sich nun traulich Friede eingestellt.
Du blickst hinauf, genießt dies‘ Abendrot,
fühlst, deine kleine Welt ist jetzt im Lot.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Südseebild

Von Südsee,Sonne träumen,
wo endlos weit das Meer
dem Blick gewährt die Räume,
und stetig Wellen,Schäume
leicht branden,rauschen hehr.

Das Boot an Land gezogen,
der Strand im Abendrot,
und tanzend auf den Wogen
der goldnen Sonne Bogen
im Sinken zärtlich loht.

Die Farben klingen, schenken
sich hier so wundermild.
Und fern von Sorgendenken,
vergessend Planen, Lenken,
erschaust du, Glück erfüllt,
dies sanfte, schöne Bild.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Appell

Sei wachsam,
hüte und berge
der Rosen Blüten,
bevor der Sturm
sie zerzaust!

Jetzt, da die Wolken
wachsen
und den Himmel
verdunkeln,
rette das Blau
und das Gold
der Sonne
in den Schrein
deiner Seele!

Vergiss nicht
das Lächeln
der Morgenröte!
Die schwarzen Schleier,
die das Antlitz
des Tages
verhüllen,
werden einst
fallen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühsommermorgen

Blass blickt der Tagesmond
aus zartem Himmelblau,
wo hell schon Sonne thront.
Der Mauersegler Schau,
die hoch in Lüften schweben,
mag sanft das Bild beleben.

Erwacht die Efeuwand!
Auf frischem Blättergrün
und lichtem Rankenband
sich Finken schaukelnd müh’n,
um dann nach kurzem Wiegen
zum Dachfirst dort zu fliegen.

Die Ringeltaube, traut,
sitzt einsam am Kamin,
blickt in die Weite,schaut,
sieht hier den Tag erglüh’n
und lässt,ein Sehnsuchtsfrönen,
den Partnerruf ertönen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Abend

Bevor die Nacht kommt,
der Sonne Spuren finden,
hell im Abendrot.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Nach der Sommersonnenwende

Jetzt singt der Sommer seine Lieder.
Ein halbes Jahr ging schnell zu Ende,
und doch erwacht nach Sonnenwende
der Tag allmählich später wieder.

Wohl merken wir es kaum,denn Sonne
erstrahlt jetzt heiß, hält alles hell,
die Hitze nachts noch ist zur Stell.
Ein Bad im Mondlicht wird zur Wonne.

Die Erde dreht sich, unser Leben
bewegt sich mit in ihrem Lauf,
und dennoch achten wir darauf,
zu planen unser eignes Streben.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Unter Linden

Jetzt blühen die Linden.
Dies goldene Glück
lockt Hummeln und Immen;
nun sind sie zurück,
nach kühler Nässe
hier Nektar zu finden.

Jetzt blühen die Linden.
Den Sommer im Blick,
lass froh ich mich stimmen
und lob dies Geschick,
mich, nasenselig,
die Düfte umwinden.

© Ingrid Herta Drewing,2016