Archive for the Category Aktuelles

 
 

Trump-Tour

Zuhaus‘ die Innenpolitik
macht Donald Trump wohl sehr zu schaffen.
Es hagelt heftig nun Kritik
und zeigt ihn dort als Lügen-Laffen.
Drum wendet sich Herr Trump mit Grausen
mit Air Force One nun flott nach außen.

Muslimen, jüngst von ihm bedroht
als Abschaum, üble Terroristen,
galt doch sein Einreiseverbot
Islam-Staaten auf seinen Listen.
Doch bei den Saudis in der Runde
zeigt Donald sich in neuem Bunde.

Um dort zu machen seinen Deal –
geb‘ Rüstungsgut, streich ein Millionen-
da kümmerte es ihn nicht viel,
ob man das Menschenrecht wird schonen.
Als böse stehen auf dem Plan
nur Islamisten und Iran.

Und dann dies Bild, ein neuer Schauer!
Der Schein straft jede Ehrfurcht Lügen;
Jerusalem, die Klagemauer
lässt ihn andächtig sich hier fügen.
Es sei privat – für’s Protokoll-
doch medienwirksam Zoll für Zoll.

Schon manche an Impeachment denken,
wenn er vom Ausland ist zurück.
Doch wird er seine Fans beschenken,
postfaktisch wirken Stück für Stück.
Republikaner schätzen Pfründen
werden ihm kaum Entlassung künden.

Ach hätten sie statt Donald Trump
gewählt wohl jenen Mann, den schlichten,
den seinerzeit als Forest Gump
man ließ in Eigenart belichten.
Was war der doch so lieb, bescheiden,
auch müsst‘ man nicht postfaktisch leiden!

© Ingrid Herta Drewing

Das alte LIed

Wer singt hier,hat gesungen
das alte falsche Lied
und hat sich ausbedungen,
dass nun auch noch den Jungen
blauäugig Unheil blüht?

Die Marsch- und Kampfgesänge
nun wieder aufpoliert,
wenn völkisch man die Enge,
die nationalen Zwänge
allseitig postuliert.

Sie wachsen wie die Pilze
auch in Europas Wald,
verflechten sich im Filze;
ihr Populist-Gesülze
kennt Fakten nicht,noch Halt.

Schon mehren die Despoten
die Pfründen, drauf bedacht,
entschlossen auszubooten
die Freiheit der Bedrohten,
zu sichern eigne Macht.

Ach wär’s doch nur Theater,
dies Drama obsolet!
Ein Jago als Berater,
ein Bann on smoky water
doch unsrer Welt nicht steht.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Wider den Terror

Fast schon alltäglich, diese Terrortaten,
der Hass und Wahn, Gewalt, dem Tod verschrieben.
Verwundet, kläglich in den Sog geraten,
auf Leides Bahn dies Leben, das wir lieben.

Der Freiheit Räume werden arg beschnitten,
wenn Sicherheit und Schutz, trotz Argusaugen,
nur vage Zäume denen, die, entglitten,
bestrebt in bösem Nutz, uns auszulaugen.

Da heißt es mutig sein, zusammenhalten,
einander stehen bei, was sich bewährt,
denn keiner kann alleine sicher walten,
und Menschlichkeit, sie sei uns hoher Wert!

Sollten’s auch viele sein, dem Todeswahn ergeben,
langfristig siegen Hoffnung, Freude, Leben!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt

engel_oEin blauer Himmel,klar,
und mir fällt’s schwer, zu glauben,
was da so bös, bizarr
dort in Berlin geschah,
wo Wahn sich konnt‘ erlauben
zu töten Menschen gar.

Und Trauer trägt der Tag.
Statt heller Freude Weisen,
die man sonst singen mag,
die Opfer heut‘ beklag‘
in dunklen Tönen, leisen,
hofft, dass kein Herz verzag‘.

Doch sagen Mut und Sinn,
dass wir uns nicht ergeben
und nehmen achtlos hin
des Terrors Angstgespinn;
Wir sagen JA zum Leben,
dass Menschlichkeit gewinn‘!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Standhafte Wallonie

Jetzt lamentieren laut
die Neoliberalen,
es schade der EU die Wallonie,
die CETA so nicht traut,
nicht abnickt falsches Malen,
Vertrag noch überprüft mit Akribie.

Was Gremien geheim
lang ausgeheckt im Stillen,
wohl fern der Basis, der Demokratie,
das trägt Gefahr im Keim,
folgt der Konzerne Willen,
kann zwingen EU-Bürger in die Knie.

Der Wallonie gilt Dank,
dass hoch sie setzt die Hürden
und sorgsam überprüft, was CETA schreibt,
den Scheck nicht ausstellt blank,
den andre uns aufbürden,
wo jeder sehen muss, wo er dann bleibt!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Semiramis

(Leider noch immer aktuell)

Semiramis,
es liegt dein Traum
in Ninive zerschlagen.
Die Blüten deiner Gärten,
einst Babyloniens Klang verwebend,
sie haben jenen toten Hauch
der Zeit erfahren.

Auf deinem Thron der Pracht
nun wüten Kerkermeister.
Nur euer Volk
– in Glut und Staub –
erträgt das alte Weh.
Ja, weine stolze Königin
um Ninive.

© Ingrid Herta Seibel, Wiesbaden,1961

Wider den Terror

(Anlässlich des erneuten Terroranschlags in Frankreich,
wo gestern am Nationalfeiertag in Nizza
84 Menschen auf so grausame Weise starben)

Fast schon alltäglich, diese Terrortaten,
der Hass und Wahn, Gewalt, dem Tod verschrieben.
Verwundet, kläglich in den Sog geraten,
auf Leides Bahn dies Leben, das wir lieben.

Der Freiheit Räume werden arg beschnitten,
wenn Sicherheit und Schutz, trotz Argusaugen,
nur vage Zäume denen, die, entglitten,
bestrebt in bösem Nutz, uns auszulaugen.

Da heißt es mutig sein, zusammenhalten,
einander stehen bei, was sich bewährt,
denn keiner kann alleine sicher walten,
und Menschlichkeit, sie sei uns hoher Wert!

Sollten’s auch viele sein, dem Todeswahn ergeben,
langfristig siegen Hoffnung, Freude, Leben!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Impressionen des EM-Halbfinales

Kombinationsstark
der Weltmeister!
Pressing,im Ballbesitz.
Gespannt verfolge ich’s, Schuss –
Torlatte!

Spielbeherrschende
Mannschaft,dann
Fehler, Ecke,Handspiel!
Griezmann schießt den Elfmeter,
Halbzeit-1:0

Siegessicher
Les Bleus,
Boateng verletzt,raus!
Ich beobachte den Abwehrwirrwar,
2:0-Ende!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Kurz nach dem Halbfinale

Die Traurigkeit, sie singt ihm nun das Abschiedslied,
dort wo er hoffnungsfroh den Sieg erkoren.
Die Trikoloren tanzen, da Les Bleus erblüht‘.
Der Fan,der matt mit schwarz-rot-goldnem Fähnchen zieht,
er wirkt, als habe er sein Glück verloren.

Mit leerem Blick, erstarrt, als sei’s ein böser Traum,
fühlt er sich wie von aller Welt verlassen.
„Komm, nimm es nicht so schwer!“steht wie ein Hohn im Raum
und tröstet seine wunde Fußballseele kaum,
denn Niederlagen sind sehr schwer zu fassen.

Die Kamera im Schwenk fängt alle Bilder ein,
enttäuscht die einen, andre jubilieren.
Ich denke mir:“ Wer weiß,vielleicht sollt’s gut so sein,
dass dies‘ gebeutelt‘ Land nun darf bei sich daheim
jetzt Meister werden, freudig reüssieren.“

© Ingrid Herta Drewing,2016

Unwetter-Sommer

Des Himmels Blau nur kurz vergönnt,
im Hitzeheiß verloren.
Das Hoch hat sich recht schnell getrennt,
und nun ein Tief das andre nennt,
Gewitter eingeschworen.

Der Hagel prasselt, Regen rauscht,
aus Wolken brechen Güsse.
Was sonst so gluckernd hell geplauscht,
nun braust, wild strömt, die Rolle tauscht,
aus Bächen werden Flüsse.

Das stürzt, sucht brechend seine Bahn,
reißt mit;nicht Wehr, noch Stege
hier halten auf, was schnell mag nah’n.
Die Straße frönt dem Wasserwahn,
geflutet ihre Wege.

Das rast als schlammig‘ Element
im Strudel schnell und schneller,
steigt meterhoch, verdreckt und kennt
kaum Schranken, wenn es wirbelt, rennt,
bricht ein in Läden, Keller.

Der Mensch ermisst, nun bös erwacht,
dass der Natur Gewalten
ihn hier, obwohl er mit Bedacht
so vieles regelt, nimmt in Acht,
mit Macht in Atem halten.

© Ingrid Herta Drewing,2016