Archive for the Category Regen

 
 

Sonnenambivalenz

Im Spätherbst, wenn die Nebel wallen,
nasskalt der Tag nur grau erwacht,
da finde ich daran Gefallen,
wenn endlich diese Schleier fallen
und Sonne wärmt, ihr Schein uns lacht.

Doch jetzt missfällt mir hier seit Wochen,
wie sie uns zeigt ihr Glutgesicht,
als gelte es, uns abzukochen,
die Trockenheit, der Hitze Pochen
drängt alles Leben zum Verzicht.

Da wächst die Sehnsucht nach dem Regen
und frischer Luft, die Kühlung bringt,
Man möcht‘ sich mittags auch bewegen,
wenn man nicht kann die Siesta pflegen
und uns die Pflicht zur Arbeit zwingt.

© Ingrid Herta Drewing

Endlich Regen

Kaum hätte ich es je geglaubt,
dass ich mich so könnt‘ freuen,
wenn grau die Wolken dräuen.
Doch Regen wäscht, was hier verstaubt,
darf Trockenheit verbleuen.

Der Bach, der durstig trocken lag,
strömt plätschernd durchs Gelände,
als ob er sprudelnd fände
nun erst den Weg, der ihm behag‘
zu seinem Mündungsende.

Die Bäume, die hier schon im Park
die Blätter, Borken schoren,
matt wirkten wie verloren,
sie zeigen sich erneut nun stark
zum Grünen auserkoren.

Vorbei der Hitze Einerlei,
ob Berg, ob Tal und Klüfte;
des Sommers milde Düfte
auch dich jetzt lassen atmen frei,
und Wind erfrischt die Lüfte!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Frühlingsregen

Version 2

Der Tag erwacht im Wolkenbett.
Ein frischer Frühlingsregen
benetzt die Pflanzen, so als hätt‘
der Mai gebeten ihn recht nett
um seinen kühlen Segen.

Frühsommer hatte, heiß entbrannt,
den Lenz schon fast vertrieben.
Was schüchtern zart in Blüte stand,
fiel welkend gar von seiner Hand,
und wollt‘ doch Milde lieben.

Jetzt, da der Frühling ist zurück,
schenkt Wasser neues Leben,
bestärkt hier Floras grünes Glück
und rückt die Schönheit in den Blick,
die von Natur gegeben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Trüber Januartag

Tage, winterfern,
dümpeln hier im Einheitsgrau,
Vorfrühlingsbotschaft?

Das einsame Haus,
Tränenspiel an den Scheiben.
Die Wolken weinen.

© Ingrid Herta Drewing, 2018

Unwetter

Das Wetter spielt verrückt, so will’s mir scheinen.
Die USA erstarrt in Kälte, Schnee
auf Palmen, wo Subtropen sich vereinen,
herrscht nun Polarluft aus des Nordens Höh‘.

Bei uns ist’s milder, dennoch Stürme toben.
So aufgewühlt zerstört das Meer den Strand,
und Regenmassen stürzen sich von oben
herab, die Flüsse überfluten Land.

Das Wasser, das die Straßen, Keller flutet,
als braune Brühe löscht die Ufer aus
und sorgt dafür, dass man sich rettend sputet,
Geborgenheit herrscht so nicht mehr zu Haus.

Da heißt’s Land unter, doch kein Schiff darf fahren,
im Hafen liegen dicht an dicht sie fest.
Es wächst die Sehnsucht nach dem sonnenklaren
und hellen Morgen, der sie ziehen lässt.

Die Hoffnung, dass die fahlen, nassen Tage,
das Hochwasser in Bälde sind vorbei,
damit wir, unversehrt von jener Plage,
dem neuen Jahr begegnen wieder frei.

© Ingrid Herta Drewing, 2018

Jahresende im Regen

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Recht trostlos ist mein Blick hier aus dem Fenster.
Die kahlen Bäume triefen regennass
und wirken leicht benebelt wie Gespenster,
die sich versammelten dort fahl und blass.

Doch Meisen dieses trübe Bild beleben,
im alten Kirschbaum stieben, zwitschern sie.
Als sei der Frühling ihnen schon gegeben,
ein schnäbelnd‘ Taubenpaar in Harmonie.

Der Anblick mag ein freudig‘ Hoffen schenken,
selbst wenn das Wetter weiter gräulich dräut,
und lässt mich froh an all das Schöne denken,
das für uns hält das neue Jahr bereit.

Verhängt der Wolken Grau auch noch Verzicht,
beglückt bald neues Tagen, Sonnenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Hoffnung

Sonnenblume_o

Ein Regenvorhang rinnt hernieder,
grau ist es, und kein Vogel singt.
Vorbei die Zeit der Sommerlieder,
ist’s das, was der August noch bringt?

Ich hoff‘, der Sommer macht nur Pause
und kehrt zurück mit neuer Kraft;
die Sonnenblumen vor dem Hause
steh’n noch erwartungsvoll im Saft.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Intermezzo

Sonnenblume_o

Der Himmel grau, es regnet unentwegt,
ein Balsam für die angesengten Fluren.
Nur leider sind auch, herbstlich angelegt,
zu tief bei Tag und Nacht Temperaturen.

Gemäßigt nennt sich unsre Klimazone.
Jedoch zeigt sie zu oft uns jetzt Extreme
mit Hitze, Stürmen; auf dem Wetterthrone
sich nistet quälend ein das Unbequeme.

Die Leichtigkeit des Sommers, die wir lieben,
wird durch den Wettertanz uns fast vergällt.
Nun gilt es wohl Gelassenheit zu üben,
bis wieder warm der Sommer sich einstellt.

Vielleicht ist’s ja ein Intermezzo nur,
und bald erstrahlt das Licht der Sonne pur.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Sommerregen

Jeder Tropfen fällt als Segen
auf dies dürstend trockne Land.
Bäche, Flüsse trinken Regen,
dort, wo unlängst noch zugegen
nur Geröll und heißer Sand.

Pflanzen dürfen wieder grünen,
Früchte reifen, und es blüht
auf den Wald-und Wiesenbühnen,
wo Natur mag lächelnd sühnen,
was zuvor war fast verglüht.

Mit des Wassers Lebens-Tänzen
wirkt ein Zauber in der Welt.
Auch der See mag nun ergänzen,
was sein Spiegel lässt erglänzen,
Regenbogenspiel gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Aprilmorgen

_Veilchen

Der Morgen graut, die Amsel singt,
der Himmel ist verhangen,
April noch Schnee und Regen bringt,
als sei der Lenz vergangen.

Jedoch im weiten Wiesenrund
regt sich in hellem Blühen
die Pflanzenwelt im Blumenbund,
die Farben leuchtend glühen.

Denn durch den Wolkenvorhang blickt
die Sonne hin und wieder
und wärmend sie ihr Strahlen schickt
hier auf die Erde nieder.

© Ingrid Herta Drewing,2017