Archive for the Category Kinder

 
 

Dezembertag

So grau benebelt zeigt der Tag
hier heute kein Advents-Gesicht.
Jedoch der Weihnachtsmarkt,er mag
erglänzen hell in warmem Licht.

Wiesbadens Lilien-Lichter blühen;
der Tannenbaum dort leuchtend strahlt.
Aus blauen Tassen, schön bemalt,
lässt heißer Wein die Wangen glühen.

Klein-Kinder sitzen stolz auf Pferden,
geh’n mit dem Karussell auf Reisen.
Und hoch vom Turm Carillon-Weisen
besingen Frieden, Freud‘ auf Erden.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Morgenröte

Als schenke sie ihr Lächeln nun dem Tag,
zeigt Morgenröte zart am Himmel sich,
und aus der Dämmerung sich lösen mag
Dezembermorgens froh‘ Adventsgesicht!

Vorbei das Regengrau, das triste Bild!
Der Sonne Licht will klar den Tag verschönen,
und wir genießen dieses Wetter, mild,
das nun auch uns hier heute wird verwöhnen.

Der Arbeitstag beginnt jetzt leicht, beschwingt;
auch Rentner lockt die Helligkeit hinaus.
Die Kinder, die sie auf den Schulweg bringt,
erzählen angeregt vom Nikolaus.

So lobe ich mir hier den Wintermorgen,
zwar fehlt noch Schnee, doch wir sind sonn-geborgen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühherbsttag

Vom Fluss her Morgennebel gleiten
und hüllen ein das stille Land.
Diffus nur kann sich Licht verbreiten,
du siehst es grau vor deiner Hand.

Jedoch am Mittag, welch ein Fest!
In warmem Golde darf erstrahlen
die Landschaft; farbenfroh nun lässt
Frau Sonne Frühherbst Bilder malen.

Da glänzt im Blattgold stolz die Buche,
im Flammenkleid der Amberbaum.
Die Kinder, die Kastanien suchen,
beglückt der kleine, runde Traum.

Der Himmel wölbt sich zart und blau,
beschirmt Septembers milde Welt.
Das Eichhörnchen, das weiß genau,
dass jetzt die Nuss zur Erde fällt.

Am See singt leise in den Weiden
die Sommerzeit ihr Abschiedslied
vom Werden, Wachsen und vom Scheiden.
Ein Silberfädchen tanzend zieht.

© Ingrid Herta Drewing

Sommerferien

Sommertage unbeschwert,
warme, milde Lüfte,
Kräuter-Blütendüfte,
grün und blühend grüßt die Erd’,
fern sind Trübsals Grüfte.

Freudig in den Morgen ziehen
frohe Kinderscharen,
wollen an den klaren
Tagen aus den Stuben fliehen,
wo sie zu lang’ waren.

Flüsse, Seen, kühle Wälder,
wogend grüne Wiesen,
tausend Blumen sprießen;
über goldnen Sommer-Feldern
lassen Lerchen grüßen.

© Ingrid Herta Drewing

Kindheits-Sommer

Es streift der Sommer durch die Wiesenwogen,
beschirmt von einem klaren Himmelblau.
Schon früh sind wir zum Wandern losgezogen.
Des Waldes Lichtung schien uns einzuladen,
ein Picknick-Plätzchen an der Luft, die lau.

Hier will ein heller Bach die Wiese säumen,
an dem noch knorrig alte Erlen steh’n.
Ein Bild, romantisch, lädt mich ein zum Träumen.
Dort mag ich mir die Füße kühlen, baden,
sanft spüren auch des Sommerwindes Weh’n.

Da wird die Kindheit wach, Erinnerungen,
wie wir das Wasser eifrig einst gestaut,
im kleinen Teiche planschten ungezwungen,
Indianer spielten, die an Sees Gestade
dann stolz ihr Dorf, den Wigwam aufgebaut.

Wie schön, dass diese Landschaft blieb erhalten,
den Enkeln noch schenkt Wunder der Natur,
für sie erfahrbar macht des Lebens Spur,
und dass nicht nur ein virtuell‘ Gestalten
ein blasses Abbild zeigt, so künstlich fade!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühsommerlich

Ein Flüstern in den Wäldern;
das Bächlein plätschert sacht.
Es blühen blau die Felder,
Lavendelduft in Pracht.

Und wispernd in den Wiesen
flirrt zart der Sommerwind,
der rote Mohn mag grüßen
das schön bekränzte Kind.

Es tanzt dort, selig träumend,
und singt sein helles Lied.
Im Schatten alter Bäume
sitz’ ich, froh mein Gemüt.

Und fühle mich geborgen
in diesem Sommerglück.
Ich frage nicht nach Morgen,
verwehr’ der Zeit den Blick.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Lebenslust

Komm, reich mir den Becher, Leben!
Trinken will ich daraus,
verwegen in Farben schweben
und mich aus Grauem erheben,
schwelgen im Freudenflaus!

Alles, was trübe, vergessen,
Ängste und falsche Pflicht!
Zagendes, kühles Ermessen
darf nicht die Zukunft zerfressen!
Leben will ich im Licht!

Und wie ein Kind mir bewahren
den Blick für die Wunder der Welt,
empfinden neu mit den Jahren,
was selbstverständlich im Klaren,
von Güte und Liebe erhellt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Auf Frühlings Schwingen

Die Sonne strahlt, der Himmel blaut,
die Welt erscheint nun offen.
Der Frühling in dein Fenster schaut,
und Vögel zwitschern lieblich, laut,
lebendiges Erhoffen.

Im Hof der Kinder Lachen hallt,
und in den Blütenbäumen
der Amsel zärtlich‘ Lied erschallt.
Es lockt auch dich in Park und Wald,
lässt sanft dich wachend träumen.

Ein Neubeginn voll Kraft und Mut
verleiht dir starke Schwingen,
verspürst in dir des Lebens Glut
und fühlst es, alles wird nun gut,
dein Werk wird dir gelingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Am Warmen Damm im Winter

Des Winters klares Frostgesicht
blickt auf die Landschaft.Eisergraut
der See; sein Jadesiegel bricht,
wo es die warme Quelle taut.

Der Kinderhände Wurfgebaren
hier Brotstückchen ins Wasser streut,
und Wasservögel sich dort scharen,
von schwarzen Krähen klug beäugt.

Als ebne Winter hier den Weg
zu einer stillen Harmonie,
die jedem da das Seine heg‘
statt Futterneid, fast Sympathie!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Morgen in der Stadt

Ein sonnig helles Himmelblau
beschirmt die kleine Stadt,
die nun, entrückt dem Nebelgrau,
ihr Licht gefunden hat.

Beim Bäcker duftet frisches Brot,
lädt ein zum Frühstücksschmaus.
Im Osten glüht das Morgenrot,
lockt viele aus dem Haus.

Schon regt sich auf dem Markt das Treiben.
Flugs baut man Stände auf.
Die ersten Kunden schauen, bleiben
zum Obst-Gemüsekauf.

Und Kinder, die zur Schule gehen,
sie lachen fröhlich, scherzen.
Wie schön, die Freude hier zu sehen,
den Sonnenschein der Herzen!

© Ingrid Herta Drewing,2015