Archive for the Category Wiesbaden

 
 

Am Warmen Damm im Winter

Wies,Warda, Eisloch Kopie

Es griff des Winters kalte Hand
der Landschaft ins Gesicht,
amphibisch Bach und Teich er fand.
Die Haut aus Eis noch nicht verschwand
trotz heller Sonne Licht.

Am Wasserloch die Vogelschar
Nilgänse,Krähen, Enten
sich sammeln, heischen Futter gar,
das hier manch kleines Kind,fürwahr
erfreut mag ihnen spenden.

Sogar die Möwen, die am Rhein
sind eigentlich zu Haus,
sich mischen munter da mit ein
und picken auch die Krumen fein,
nicht gehen leer so aus.

Das alles schwimmt und watschelt dort
Am Warmen Damm; Wiesbaden
wird hier zu vieler Vögel Hort,
die friedlich warten brav vor Ort
auf neue Futter-Gnaden.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Die “ Griechische Kapelle“

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(Russisch-Orthodoxe Kirche in Wiesbaden)

Noch mag die Stadt vom Frühling träumen.
Jedoch vor Himmels zartem Blau
lässt Sonne zwischen Tannenbäumen
erglänzen goldnen Kuppelbau.

Das Zeugnis einer großen Liebe,
die hier in hellem Licht besingt,
dass sie trotz bitt’ren Todes Trübe
auf ewig ihre Saiten schwingt.

Jelisaweta zu gedenken,
die achtzehnjährig schon verstarb,
als sie ihm wollt‘ ihr Kindchen schenken,
erbaut‘ der Herzog dieses Grab.

Dort auf dem Neroberg, erhaben,
erstrahlt Wiesbadens „ Taj Mahal“
und zeigt, dass reiner Liebe Gaben
bezwingen des Vergessens Wall.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Vorfrühlingsstimmung im Kurpark

Regenbogen

Die Sonne streift mit Strahlenhänden
warm dieses Winters Frostgesicht,
löst auf den Nebel, schenkt die Sicht,
wird so ihr golden Glück uns spenden,
Blauhimmeltag in klarem Licht.

Im Kurpark grüne Vögel stieben
und weithin klingt ihr heller Schrei.
Du siehst sie rauschen flugs vorbei
hin zu Platanen, die sie lieben.
Ihr Futter hängt dort pendelnd, frei.

Doch auch possierlich jene leisen,
beliebten Sänger auf dem Baum,
ihr zart Gefieder, Farbenflaum:
Rotkehlchen, Finken, flinke Meisen
und Amseln fast im Paarungstraum.

Schneeglöckchen, gelbe Winterlinge
erglänzen schön in ihrer Blüte.
Des Nizzaplätzchens helle Güte
lässt der Natur schon grün gelingen
den Griff in Frühlings Wundertüte.

Und auf dem Weiher die Fontäne
malt Regenbogen, wo der Wind
ein Netz aus Wassertröpfchen spinnt,
die man als Lichtes Fänger wähne,
das sich in Farben bricht geschwind.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Winters Maskerade

Die Luft ist mild, und auf den Wiesen
erblühen goldgelb Winterlinge,
auch Gänseblümchen reichlich sprießen.
Als sei schon Frühling guter Dinge,
hör ich bereits die Finken schlagen,
die sich hier hell zu werben wagen.

Dies sind wohl Winters Kapriolen,
der alle neckt zur Narrenzeit,
den Frühlingsprinz‘ spielt unverhohlen.
Dornröschen Erde scheint bereit,
empfängt ihn, lässt sich gerne küssen,
statt fröstelnd darben hier zu müssen.

Jedoch bald folgt das Demaskieren,
vorbei das milde Interim,
erneut wird Kälte sie brüskieren.
Was jetzt noch blüht, das friert dann schlimm,
wird seinen zarten Glanz verlieren,
bis Frühling wirklich darf regieren.

© Ingrid Herta Drewing,2018

Blick aus dem Fenster

Marktkir

Ein kühler Tag, auf dessen blauer Bühne
der Wind verwegen mit dem Rauche spielt,
der zart gekräuselt steigt aus den Kaminen
und weiß in Tanzfiguren Sonne fühlt.

Sie steigen, neigen, wirbeln sich im Kreise
und schrauben hoch und höher Pirouetten,
um bald darauf in wundersamer Weise
sich leicht zu lösen von der Wirkungsstätte.

Verlieren sanft sich in des Himmels Höhe,
ein Wölkchen schwebt noch hell im Mittagslicht,
das schließlich auch entwächst des Blickes Spähen,
wenn Wind es trägt aus der begrenzten Sicht.

Was immer auch verlässt der Bühne Ort,
es wirkt gewiss an andrer Stelle fort.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Januarabend

Hafen , Winterabend, Klaus Pompetzki440519536047239_4339611297806698443_n

Das leuchtende Band
der Winterabendsonne,
Rheingold im Hafen.

© Text / Ingrid Herta Drewing,
© Foto / Klaus Pompetzki

Nilgänse

Pas de deux,2

Nilgänse, die im Pas de deux
sich sanft im Park bewegen,
gewöhnen sich an Eis und Schnee
im Teich und auf den Wegen.

Großeltern lebten noch am Nil,
doch nun wird hier gehüpft
Ägypten ist nicht mehr ihr Ziel,
denn sie sind hier geschlüpft.

Sie leben jetzt gut angepasst
an Teichen in Wiesbaden.
Doch mancher diese Vögel hasst,
denkt, dass sie andern schaden.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Abend in der Marktstraße

Version 3

Novemberabendhimmel dunkelblau,
die Schaufenster, ein Leuchten, warmes Fluten;
als sei’s gemalt, so will es mich anmuten,
denk an Van Goghs Caféterrassen-Schau.

Zwar fehlen hier im Bild des Südens Sterne,
die Tische, Stühle, Menschen im Café;
doch oben führen Lampen als Laternen
den Blick zum Michelsberg in sanfter Höh‘.

Der Spielzeugladen, dessen Licht dort golden
im Vordergrund hell auf die Straße fällt,
lädt Käufer ein und hat in Warendolden,
ein Straßenangebot bereit gestellt.

Ich steh‘ gebannt, als sähe ich die Straße
zum ersten Mal in ihrem wahren Licht.
Beschaulichkeit, die wir so oft vergaßen,
zeigt mir wohltuend hier ihr Angesicht.

© Text u.Bild / Ingrid Herta Drewing,2017

Wiesbaden erfahren

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Thermine der Touristen Schar
fein durch Wiesbaden fährt;
die Sehenswürdigkeit wird klar
bei Ansicht gut erklärt.

Mit dem Billet für einen Tag
erkundet man die Stadt,
von Haltestellen, wie man’s mag,
man seinen Freiraum hat.

Kurviertel, Marktkirche, das Schloss
und Griechische Kapelle,
wird fern von einem großen Tross
genutzt als Haltestelle.

Wer noch mehr kennenlernen will,
was es im Städtchen gibt,
erkunde es zu Fuß, oft still
versteckt liegt,was beliebt.

Der Kochbrunnen, fürs Enkelchen
das auf dem Spielplatz saust.
Jedoch das Bobbeschänkelchen
lädt ein den, der gern schmaust.

Schon 1812 erbaut
und lang schon gastlich Haus,
steht’s in der Röderstraße traut
und schaut einladend aus.

Die Bergkirche im „ Katzeloch“
frühgotisches Juwel;
hier zeigt der Historismus doch
auch klerikale Seel.

So vieles gibt es zu entdecken
in Stadt und Park und Wald,
an Rhein und Main anheimelnd Ecken,
wohltuend hier der Aufenthalt.

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Herbstvormittag im Park

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Es wächst im Laub der Bäume nun dies Leuchten,
das golden in den Blättern sich verzweigt,
wenn sie erwachen aus dem nebelfeuchten
noch kühlen Morgen, der verschleiert schweigt.

Die Sonne lässt die Landschaft sanft erstrahlen
und taucht das Tal in dieses warme Licht,
das Frühherbst sich erkürt bei seinem Malen,
wenn er mit Feuerfarben kühn, lebendig spricht.

Eichhörnchen huschen hurtig, und beflissen
gilt Eicheln, Nüssen jetzt ihr Sammlersinn.
Sie horten im Versteck die Leckerbissen,
die reichen sollen bis zum Frühjahr hin.

Ich schaue zu, wie sie so wuseln, spielen;
anmutig und lebendig ist dies‘ Bild,
im warmen Sonnenschein darf ich noch fühlen
Septembers helle Tage wundermild.

Doch sinnend ruht mein Blick auf letzten Rosen,
die hier im Park noch einmal zart erblüht.
Und auch das Abschiedslied der Herbstzeitlosen
flicht mir ein wenig Wehmut ins Gemüt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017