Archive for März 2017

 
 

Schneevögelchen

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Mein Vögelchen in Eis und Schnee,
du wolltest so schön singen.
Doch lässt hier harsch des Winters Weh
dein Lied nicht hell erklingen.

Es hat der Frost nun kalt verbannt
der Lüfte zartes Schwingen.
Der Frühling weilt‘ nur kurz im Land,
kann kaum jetzt Wärme bringen.

Doch bitte ich inständig Gott,
dass er doch halte wieder
dich gütig bergend, schütze dich
und schenke Lebens Lieder.

© Ingrid Herta Drewing,13.03.2017
© Foto : Karl-Heinz-Fricke

Das Buch ist da

17098292_1422440404479549_3645499297299457892_nGerade brachte mir der Postbote dieses schöne Taschenbuch.
Marina Maggio, Perdita Klimeck und ich lassen darin Facetten unsrer Lyrik aufleuchten.

Frühlingszeichen

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Der Tag erblaut, am Märzenhimmel streifen
nur ein, zwei Schleierwölkchen licht und zart.
Der Südwind lässt die milden Lüfte schweifen,
und küsst die kleine Welt, sie wird begreifen,
dass Frühlings Boten ebnen seinen Start.

Hier in den Gärten und im Park ein Sprießen,
Erblühen,so als habe über Nacht
die Blütenfee nach Regen nun den Wiesen
sanft ihren Zauber mit des Mondlichts Fließen
der frühen Blüher Seidenflor gebracht.

Da mag auch schon die Amsel jubilieren,
die auf dem Dachfirst thront, besingt die Stadt,
darf ihre Kunst melodisch präsentieren.
Kein Straßenlärm kann sie dort irritieren,
weil sie des Klanges Kraft erobert hat.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Frühlings Ankunft in Wiesbaden

Jetzt werden länger, lichter unsre Tage.
bald hat sich Frühling gänzlich eingestellt,
zeigt froh des neuen Lebens Lustansage.
Es lüftet frischer Wind die müde Welt,
und Sonne lässt vergessen Winters Plage.

Die Straßen blank geputzt; es hat der Regen
nun reichlich, was so trocken war, bedacht.
In Park und Garten Pflanzen Knospen hegen.
Die Wiesen grünen, Blühen regt sich sacht,
und schon lugt Löwenzahn auf manchen Wegen.

Des Morgens nun die frühen Vögel singen,
und auch am Abend tönt der Amsel Sang,
als trüge sie mit ihrer Stimme Schwingen
herbei des Frühlings zarten Harfenklang,
der lieblich hier bald wird den Tag durchdringen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Frühlingserwachen in Wiesbaden

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Der Tag erblaut,des Frühlings milde Güte
schwebt wie ein Lächeln über Wald und Flur,
ein Widerhall der Freude jede Blüte;
Natur zeigt Schätze ihrer Wundertüte,
und sinnend folge ich der sanften Spur.

Seh‘ der Forsythien Gold, ihr leuchtend Strahlen;
all überall hier in der Gärten Hecken
lässt Leben helle Hoffnungbilder malen,
und Liebeslieder schreibt in die Annalen
die Amsel, die ihr Nest dort darf verstecken.

Die Teppiche der Scilla ausgebreitet,
wo jüngst der Park noch fahl im Morgen lag.
Nun bar der Winternebel, grüßt das Tal geweitet,
in zartem Schwingen, lieb von Lenz geleitet,
blickt rosigweiß Magnolie in den Tag.

© Foto u. Gedicht / Ingrid Herta Drewing

Vorfrühling

Magnolien im Kurpark_o
Des Frühlings Boten grüßen in den Gärten,
Schneeglöckchen, Winterlinge als Gefährten,
auch leuchtend gelb und lila Krokus’ Schau.
Die Amseln sich auf hohe Wipfel schwingen,
um lieblich ihre Lieder dort zu singen.
Die Sonne strahlt, erhellt des Himmels Blau.

Noch ist es kühl, die Menschen sich warm kleiden.
So mancher muss sogar an Grippe leiden,
und Schnupfenmonster packen launig zu.
Doch bald wird gänzlich Lenz die Not bezwingen,
die Blütenlieder werden licht erklingen,
und Winters Spuk weicht aus in Nordpols Ruh’.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Frühlingsahnen

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Zart lächelnd grüßt der Tag, die Luft so mild,
als weile hier der Lenz bereits im Land.
Der frühen Blüher sanftes Blütenbild
erwacht in Park und Garten; Frühlings Hand
schenkt zärtlich Träume, die er bald erfüllt.

Und es erklingen jene Sehnsuchtslieder,
die Ringeltaube gurrt, die Amsel singt.
Der Kranich heimgekehrt, lässt sich nun nieder,
erneut ein Hoffen in den Herzen schwingt;
auch unsre Zuversicht darf wachsen wieder.

© Foto u. Gedicht / Ingrid Herta Drewing

Das sprintende Wildschwein

In Biebrich stand ein wildes Schwein
am Ufer ganz allein am Rhein
und fragte laut : „Wie kann das sein,
dass hier nur Wasser ist, kein Wald,
nur Plätschern, Fließen und kein Halt?
Wie soll ich mich denn hier ernähren,
wo find ich Eicheln zum Verzehren?
Es gibt ja hier nur Kieselsteine,
mal größere und manchmal kleine.
An mich hat keiner wohl gedacht,
als er die Flusslandschaft gemacht!“

Da legte an, wie’s sich so trifft
ein großes, weißes Motorschiff,
das brachte viele Leut an Land,
die fanden es höchst int’ressant,
dass dort am Fluss,wie konnt’das sein,
stand grunzend dieses wilde Schwein.
Doch manche ängtlich da vor Ort,
die riefen laut: „Das Schwein muss fort!“

Und schon begann das wilde Jagen,
dem Eber fehlte Zeit zum Klagen.
Er setzte hurtig in Erregung
zum Rückzug an, nun in Bewegung,
und sprintete wie Bold so stark
dort hinters Schloss in Biebrichs Park.
Da fand er dann auch Eichenbäume
und deren Früchte, wahre Träume.
So war es ihm doch noch beschieden
dies Plätzchen, das gewährt ihm Frieden.

Ja mancher, der nur grunzt und klagt,
entdeckt, wenn man ihn scheucht und jagt,
dass das, was er oft übersah,
sein Glück ist, liegt zum Greifen nah‘.

© Ingrid Herta Drewing

Viel Lärm um Nichts?

Singst du jetzt noch diese Ode
auf der Wüste Trampeltier,
wie es manchem dünkt als Mode,
dem gefällt bizarre Zier,
ist es andern doch schon klar,
dass auch dies bald Episode,
gar Fata Morgana war.

© Ingrid Herta Drewing

Krähe Klara

Krähe_n

Des Mittags saß mit guter Sicht
die Krähe Klara auf der Laube,
sich wärmend in der Sonne Licht,
als dort im stillen Rosengarten
ein Ungetüm begann zu starten,
bereit zu Lärm und wüstem Raube.

Zunächst beachtete sie’s nicht
und fühlte sich bestärkt im Hoffen,
hier oben drohe kein Verzicht,
denn dieses Monstrum auf der Wiese
war klein gedrungen und kein Riese.
So sah sie sich auch nicht betroffen.

Doch sehr schnell schwand die Zuversicht,
denn brummend kam das Ding da näher,
und Klara sah sich in der Pflicht,
jetzt hier sehr wachsam aufzupassen,
den Feind nicht an ihr Nest zu lassen.
Sie lauerte nun wie ein Späher.

Als es sich durch die Wiese fraß
und Blumen, Blüten, Gräser fielen,
flugs Klara alle Scheu vergaß,
stieß wie ein Habicht da hernieder,
kaum achtend auf ihr glatt Gefieder,
um mit dem Schnabel hart zu zielen.

Wild hackte sie auf ihm herum,
saß kämpfend dort auf seinem Rücken.
Jedoch dies Ding nur surrte dumm,
war weiterhin auf Todesreise,
die Gräser stürzten massenweise.
Ihr Angriff schien so nicht zu glücken.

Doch Klara gab so schnell nicht auf,
packt’ mit dem Schnabel kleine Kiesel,
die warf sie in des Monsters Lauf.
Schon bald begann das Ding zu mucken,
stand schließlich still nach letztem Zucken,
denn schnell war Klara, wie ein Wiesel.

Wer immer sich auch will erfrechen,
bedenke wohl: Des Schwachen Mut
kann doch verhindern Mähen, Dreschen,
denn er kämpft für sein höchstes Gut!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing