Archive for the Category Farben

 
 

Südseebild

Von Südsee,Sonne träumen,
wo endlos weit das Meer
dem Blick gewährt die Räume,
und stetig Wellen,Schäume
leicht branden,rauschen hehr.

Das Boot an Land gezogen,
der Strand im Abendrot,
und tanzend auf den Wogen
der goldnen Sonne Bogen
im Sinken zärtlich loht.

Die Farben klingen, schenken
sich hier so wundermild.
Und fern von Sorgendenken,
vergessend Planen, Lenken,
erschaust du, Glück erfüllt,
dies sanfte, schöne Bild.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Sonnenaufgang

Rosafarben Wolkenstreifen,
Morgenröte, sanfter Hauch,
zärtlich in den Himmel greifen.
Über Wiese,Busch und Strauch
Nebelschleier,Heiderauch
fliehend über Wälder schweifen.

Leiser Ruf der Ringeltaube,
die das Tagen nun beschwört,
klingt herab von Daches Gaube.
Tiefer Klang wird ungestört
lind erwidert und gehört
dort im Blätternest der Laube.

Bald erreicht der Sonne Strahlen
auch die Fenster in der Stadt,
tilgt den Nebelblick, den fahlen,
und ermuntert, was noch matt
sich im Schlaf befunden hat,
golden seinen Tag zu malen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Schöne Erde

Vielfältig, schön ist das Antlitz der Erde,
hell erscheinend im Glanze des Lichts.
Jeder Strahl, der in Farben sich bricht,
enthüllt es mit Zaubergebärde,
dies liebliche Leben und Werden,
das im Dunkel als Hoffnung noch spricht.

Vielfältig, schön sind die Klänge der Erde,
leise ertönend, tiefbrausend,laut.
Jedes Lied, das erklingt, zart vertraut,
entkleidet mit Geigergebärde
die Seele der stummen Beschwerde,
Harmonie wird in Liebe erschaut.

Vielfältig, schön sind die Düfte der Erde,
herb und würzig, süß, lieblich und mild.
Jede Blüte, sich öffnend, erfüllt,
weithin duftend, die Wiesenmeere,
und die Bäume, Kräuter und Ähren
verströmen sich zärtlich und wild
in der Erde betörendem Bild.

© Ingrid Herta Drewing

Kleiner Fuchs

Ein Kleiner Fuchs, kurz dem Kokon entwunden,
der schwirrte leicht dahin im Sonnenlicht.
Er hatte seine Schön-Gestalt gefunden,
dies Farbenspiel, ein leuchtendes Gedicht!
Flott flog er nun davon voll Zuversicht.

Der Blüten Vielfalt schien ihn zu verwirren;
wollt‘ kaum bei einer Blume da verweilen.
Und flatterhaft begann er sich zu irren,
dass keine könnt‘ den Nektar mit ihm teilen,
begab sich auf die Suche im Enteilen.

Er setzte schließlich,Flug erschöpft, sich nieder,
ganz in der Nähe bei dem Vogelnest.
Nun singt man diesem „Füchslein“ Trauerlieder,
denn Mutter Amsel nahm fürs Mahl ihn fest,
verfütterte den Jungen seinen Rest.

So grausam, bitter kann Natur da sein;
noch kaum gelebt, schon Schmetterling in Not!
Ist auf dem Bild der „Kleine Fuchs“ auch fein,
konnt‘ er nicht ahnen, was ihm danach droht‘,
Es wehrte Unschuld, Schönheit nicht dem Tod.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Karfreitagtrauer und Osterfreude

Der Regen netzt des Märzen kühle Erde,
und Krähen kauern, plustern ihr Gefieder
in kahlen Bäumen; des Karfreitags Lieder
getragen trauern, wo schon bald ein „Werde!“
im Licht des „Resurrexit“ will erklingen.
Die Osterfreude wird die Not bezwingen,
und Hoffnungs-Lämmer weilen in der Herde.

Hell lädt Natur dann ein; auf ihren Bühnen
muss Lenz nicht darben, darf sich neu verweben,
lockt aus den Knospen hier dies zarte Leben.
Es prangt in Farben, lässt die Leiden sühnen,
verdeckt die Narben, Winters Frost und Wirren.
Im Sonnenlicht die Schmetterlinge flirren,
und Gärten, Wiesen, Wälder blühen, grünen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingserwartung

Der erste März, so kühl und klar,
zeigt wenig Frühlingsmilde,
und dennoch nehme ich ihn wahr
im Sonnenlicht als wunderbar,
durchstreife die Gefilde.

Das Schneeglöckchen, die Krokus-Pracht
sie senden die Signale,
dass doch vorbei des Winters Macht
und Lenz sein Blüten-Licht entfacht
im Park bei uns im Tale.

Der Haselstrauch, schon lang bereit,
und auch der Weide Kätzchen,
sie blühen; es ist ihre Zeit,
was Hummeln und auch Bienen freut.
Sie sammeln Pollenschätzchen.

Und auf dem Baum der Amsel-Hahn
übt seine Melodien.
Sein Lied hat es mir angetan.
Es singt von lichtem Frühlings-Nah’n.
Die Welt wird hell erblühen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlings Erwachen

Vom Eis befreit, die Wasser schnellen,
der Bach, der Fluss in muntrem Lauf.
An allen Zweigen Knospen schwellen,
und Frühling will sich hier einstellen,
weckt Blüten, Blätter lind nun auf.

Schon zwitschert’s, singt’s in Busch und Bäumen.
Die Amseln, Finken und auch Meisen
mit Melodien lieblich säumen
das zarte Grünen in den Räumen,
dem Frühling Ehre zu erweisen.

Schneeglöckchen, Krokus in den Wiesen,
ein Farbenspiel im Sonnenlicht,
sie lassen uns von Lenz schön grüßen.
Vorbei dies graue Nebel-Büßen!
Der Tag zeigt lächelnd nun Gesicht.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Verirrt

Seltsam real ist’s oft, wovon wir träumen.
Wir sind an Orten, auch in fremdem Land;
auch wenn nur Name oder Bild bekannt,
entführt’s uns magisch dann in seine Räume.

So ging im Traum ich heut‘ in Köln spazieren,
zum Rosenmontagszug schnell hin gereist.
Die Narren durften durch die Stadt marschieren.
In Mainz lag wegen Sturm der Zug auf Eis.

Obwohl die Sonne schien, wollt‘ ich nach Haus,
und suchte nach dem Bahnhof, fand ihn nicht.
Kein Mensch, den ich gefragt, kannte sich aus,
bedauerte mit fröhlichem Gesicht.

Es kam mir vor wie eine Odyssee,
ich irrte lang umher in Straßen, Gassen,
sah Kostümierte in der Rheinallee,
sich munter tanzend an den Händen fassen.

Viel bunte Schiffe fuhren auf dem Rhein,
von fern sah ich den Dom mit seinen Türmen.
Smaragdgrün war der Fluss, wie konnt‘ das sein ?
Und dann begann’s zu regnen und zu stürmen.

Doch, kurz bevor Verzweiflung mich befiel,
verging der Traum, erleichtert wacht‘ ich auf.
Ich war zu Haus. Vorbei das irre Spiel!
Und heiter nahm der Tag dann seinen Lauf.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Einklang

Ich nehme auf mit allen meinen Sinnen,
was mir des Lebens Schönheit offenbart;
ein immer neues, tägliches Beginnen,
was hässlich-böse ist, bleibt da à parte.

Will schauen, wie Natur in Jahreszeiten
in Flora, Fauna wechselnd hier erblüht,
und Herbstes müde in den Winter gleitet,
dort Kräfte sammelt für ein neues Lied.

So mag auch ich beschaulich innehalten,
wenn nun der Sonnenbogen tiefer sinkt,
um meine Tage dankbar zu gestalten,
der Zeit gewogen, die uns Stille bringt.

Denn ich darf fühlen, hören, riechen, seh’n.
Wie ist die Erde doch so wunderschön!

© Ingrid Herta Drewing

Spätnachmittag im Park

Der Park lädt ein, von Farben trunken;
die Bäume leuchten golden, rot,
nun, da die Sonne, tief gesunken,
schenkt warm ihr Strahlen-Angebot.

Das wird zur wahren Augenweide,
ein Aquarell der kleine See
zeigt widerspiegelnd farbig‘ Freude.
Ein himmlisch Blau grüßt in die Höh‘.

Es scheint, als wolle nun verschönen
Natur des Herbstes Abschiedsfest.
Und wir genießen dies‘ Verwöhnen,
wenn sie nuancenreich in Tönen
die Blätter lieblich singen lässt.

© Ingrid Herta Drewing,2015